Freitag, 31. März 2017

Islam - Integration als Sünde

gelesen und zitiert by Cicero VON ALEXANDER KISSLER am 30. März 2017


Kisslers Konter: Ein Buch dokumentiert Predigten in deutschen Moscheen. Die Erkenntnisse sind alarmierend. Der Westen erscheint als Feind, Deutschland als Ausland. Es ist Zeit für eine ehrliche Debatte

 
Der Moschee-Islam verhindert die Integration der Muslime


Auf Treibsand lässt sich kein Haus bauen, im Nebel kein Ziel finden, ohne Kompass dreht sich alles im Kreis. Darum gibt es in Deutschland keine echte Integrationspolitik, sondern nur Benimmregeln, fromme Wünsche und schiefe Pläne. Es mangelt an Wissen, überall. Einen Stein in den Tümpel der Ignoranz warf nun der Fernsehjournalist Constantin Schreiber. Dessen Einsatz für eine Integration, die den Namen verdient, ist seit dem von ihm verantworteten Willkommensfernsehen „Marhaba Ankommen in Deutschland“ unstrittig. Nun aber ist Schreiber irritiert, überrascht, verwundert: Moscheen können Stätten gezielter Desintegration sein.
Auf dieses Fazit laufen die Erkenntnisse zu, die Schreiber zwischen Juni und Dezember 2016 in 13 Moscheen in Berlin, Hamburg, Leipzig, Magdeburg, Karlsruhe und Potsdam gewann. 13 Mal hörte er sich die jeweilige Freitagspredigt an und ließ sie von „zwei hervorragenden zertifizierten Übersetzern“ aus dem Arabischen oder Türkischen ins Deutsche übertragen. Die Übersetzungen waren nötig, denn „offenbar ist es möglich, viele Jahre in Deutschland zu leben, mit Frau und Kindern, ohne auch nur in der Lage zu sein, auf Deutsch ein Brötchen zu kaufen. Von allen Imamen, mit denen ich Gespräche führen konnte, gab es nur einen einzigen, der in der Lage war, sich für ein Interview ausreichend auf Deutsch auszudrücken.“



Die Predigten bilden, ungekürzt, die Basis des Buches „Inside Islam. Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird“. Dank solcher Quellenlage ist das Buch ebenso kostbar wie gewichtig. Wir hören authentisch hinein in eine sonst auch Integrationspolitikern verborgene Welt, und was wir hören, ist in fast allen Fällen alarmierend. Der Moschee-Islam verhindert die Integration der Muslime.

10 Angewohnheiten von Menschen, die immer PÜNKTLICH sind

gelesen und zitiert by XING 31. März 2017


 

 1. Sie wachen vor dem Weckerläuten auf

Pünktliche Menschen haben einen mentalen Wecker eingebaut, der ihrem echten Wecker zuvorkommt.
Es gibt verschiedene Erklärungen dafür. Der Nucleus suprachiasmaticus in unserem Gehirn, der unsere innere Uhr überwacht, übernimmt unsere täglichen Routinen. Pünktliche Menschen haben eher einen strengen täglichen Zeitplan, deshalb passt sich ihr Körper an ihn an.

2. Sie denken voraus

Pünktliche Menschen überlegen sich zum Beispiel, was sie am nächsten Tag anziehen, um nicht am Morgen ratlos vor dem Schrank zu stehen. Statt sich über ihr Outfit Gedanken zu machen, kümmern sie sich ums Frühstück.

3. Sie planen immer einen Zeitpuffer mit ein

Diese Menschen werden immer zu früh oder pünktlich eintreffen — egal, wie sehr sie sich bemühen, einmal etwas anderes zu machen. Sie können gar nicht anders, als immer einen Zeitpuffer einzuplanen. Wenn sie 30 Minuten zum verabredeten Ort brauchen, dann fahren sie nicht 30 Minuten vorher los, sondern 40 oder 45 Minuten. Sie sind außerdem immer auf irgendwelche unerwarteten Verspätungen vorbereitet.

4. Sie nehmen Rücksicht auf die Planung anderer

Pünktliche Menschen sind der festen Überzeugung, dass es unhöflich ist, zu spät zu kommen. Sie sind der Meinung, dass jedermanns Zeit gleich wertvoll ist, deshalb schätzen sie auch, wenn andere Menschen pünktlich sind.

5. Sie sind organisiert

Sie planen ihre Aktivitäten nicht zu nah zusammen, ihr Kalender ist immer aktuell und sie wissen, wie lange sie zu ihrem nächsten Treffen brauchen.

6. Sie verschieben nichts oder versuchen alles auf einmal zu machen

Pünktliche Menschen planen immer im Voraus, ihr Leben ist sehr strukturiert. Wer alles perfekt sortiert hat, der muss nicht mehrere Dinge gleichzeitig erledigen — und im letzten Moment. Multitasking wird nur notwendig, wenn sich alles zu stapeln beginnt.

7. Sie sind realistisch

Pünktliche Menschen geben sich immer die Zeit, die sie brauchen, um eine Strecke zurück zu legen oder eine Aufgabe zu erledigen. Sie wissen auch immer, wie man am schnellsten wohin kommt. Das ist auf ihre Eigenschaft zurück zu führen, im Voraus zu planen und organisiert zu sein. Einfach nur vorher kurz nachzuschauen, wie lang man für etwas braucht, kann einem viel Zeit und Überraschungen ersparen.

8. Sie machen Pausen

Weil pünktliche Menschen es gewöhnt sind, auf andere zu warten, wissen sie meistens etwas mit ihrer Zeit anzufangen. Sie nutzen sie, um zu entspannen oder noch eine Kleinigkeit zu erledigen.

9. Sie beantworten so schnell wie möglich E-Mails, Anrufe und Nachrichten

Ihr müsst euch nie Sorgen machen, dass euch pünktliche Menschen nicht antworten. Sie achten auf ihre Kommunikation und lassen andere nie lange auf eine Antwort warten. Wer auf eine Nachricht ewig nicht antwortet, fällt bei ihnen genauso in Ungunst wie jene, die zu einem Treffen ständig zu spät kommen.

10. Sie vergessen keine Geburtstage

Weil sie so organisiert sind, kann es ihnen auch nicht passieren, dass sie jene, die ihnen wichtig sind, an einem großen Tag im Stich lassen.


Donnerstag, 30. März 2017

Warum ZIELE dir Chancen verbauen und 5 Gründe darauf zu verzichten



gelesen und zitiert by XING vom 30. März 2017
 
 




Ein großer Teil der Coaching-Industrie basiert auf einem unerschütterlichen Glauben an Ziele. Ziele sind wie Gott, man opfert sich auf, um sie zu erreichen. Business Coaching ist auch Zielerreichungscoaching. Es gibt Karriereziele, Lebensziele, Erfolgsziele und allerlei Zielerlei mehr. Ziele sind ein Wirtschaftsfaktor: So lange es Ziele gibt, arbeiten alle still darauf hin. Man konzentriert sich darauf, diese zu erreichen. Und wer seine Aufmerksamkeit auf das eine richtet, sieht das andere nicht mehr. Das ist auch ein therapeutisches Mittel: Die Aufmerksamkeit von etwas ablenken.

Ich gebe dem Coaching eine erhebliche Mitschuld an dieser Ziel-Fokussierung. Wenn mir noch mal einer mit SMART kommt, jage ich ihn vom Hof. Ich selbst habe oft Ziele erreicht, ohne welche zu haben. Ich bin keineswegs zielfrei, aber gerade in den letzten Jahren habe ich mich anstatt von Zielen immer mehr von Bedürfnissen und Prinzipien leiten lassen. Ich begegne oft Leuten, die Zweifel am Zielorientierungs-Dogma haben. Die meisten trauen sich nicht darüber zu sprechen. Sind sie als Coach oder Berater tätig, verheimlichen sie ihre Zweifel. Nicht nur einmal habe ich gehört „dir kann man es sagen, du bist das anders, aber in meinem Verband traue ich mich das nicht.“ Gerade deshalb ist es Zeit, einmal darüber zu sprechen.
Ich bin mal frech und behaupte: Ziele sind nützlich für Leute, die einen in ein Korsett zwingen wollen. Wer sich auf seine Ziele konzentriert, hat keine Zeit, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Das ganze Ziel-Übel in der Coaching-Szene begann mit der Zielsetzungstheorie, die Locke & Latham 1990 veröffentlichten. Danach drang das „smarte“ Elend in der Trainerszene und erfasste auch das Coaching. Ich will gar nicht sagen, dass Ziele per se schlecht sind – je klarer und eindeutiger auf das Ziel gerichtet unser Streben ist, desto eher erreichen wir es. Lieber kein Plan B, sondern nur A – dann kommen wir an. Das ist nachgewiesen. Aber ist es deshalb gut Pläne zu haben? Manchmal sicher, aber nicht immer.
Eine Frage wird bei dem ganzen Zielerreichungsstreben vergessen: Verfolgen wir wirklich die richtigen Ziele? Verfolgen wir wirklich unsere Ziele? Wie viel von uns selbst steckt wirklich in unseren Zielen? Oder sind es vielmehr oft nicht gesellschaftliche Erwartungen und der Wunsch nach Zugehörigkeit, die uns zu Zielen treiben?
Ich will meine Gedanken in 5 Punkten ordnen, die die „dunkle Seite“ der Zielorientierung vielleicht auch dem ein oder anderen Zielüberzeugten deutlich machen:

1. Wenn Du ein Ziel verfolgt, bist du nicht im Moment

Erinnern Sie sich an Beppo Straßenkehrer aus Momo? „Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten.“
Ziele überlagern den Moment, sie können ihn sogar zerstören. Ziele sind zukunftsorientiert. Wer an die Zukunft denkt, vernachlässigt die Gegenwart. Ziele gefährden das Innehalten, das spüren, berühren, entdecken und sich entwickeln lassen. Die andere Seite des Ziels ist das Treiben lassen. Während sich das Ziel mit der Zukunft verbündet, ist das Treibenlassen in der Gegenwart. Im beruflichen Kontext fördert Treibenlassen das Entdecken, Erkunden, Experimentieren, das sich einlassen auf andere.
Ich muss hier an ein Zitat von Heinrich von Förster denke, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht: „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners“. Ziele werden oft als Wahrheit ausgegeben. Wer jedoch dialektisch denkt, kann etwas nie ohne sein Gegenteil verstehen.

2. Während du ein Ziel verfolgst, verpasst du Chancen

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen schönen Plan, auf den Sie sich voll und ganz konzentrieren. Sie denken Tag und Nacht daran, ihre Gedanken sind fokussiert. Doch was passiert um sie herum? Ziele können wie eine Gehirnwäsche sein, sie gaukeln Klarheit vor. Sie merken immer weniger. Je mehr sie ihrem tollen Karriereziel, ihrem Lebenstraum oder der Berufung hinterherlaufen, desto weniger sehen Sie Möglichkeiten, die es sonst noch gäbe.
Menschen haben Angst vor Möglichkeiten. Möglichkeiten verlangen Entscheidungen. Je mehr Möglichkeiten, desto mehr muss man in sich selbst hineinhorchen, bei sich ankommen, sich spüren. Das wollen viele nicht, das können viele nicht. Sie suchen nach Lösungen, möglichst einfach sollen sie sein. Möglichst vom Denken und sich-selbst-spüren befreien. Dabei ist gerade das der Schlüssel zur Zufriedenheit, das sich-selbst-spüren. Nur gibt es für den Weg dahin kein Rezept.
Wer auf Ziele verzichten kann, muss sich frei gemacht haben von den Erwartungen anderer und muss angekommen sein bei sich selbst. Er muss seine Bedürfnisse spüren können, denn nur aus ihnen heraus können Richtungen entstehen. Richtungen sind oft viel interessanter als Ziele, weil sie ihre Voraussetzung sind. Man könnte sogar soweit gehen zu sagen: Erst aus der inneren Richtung ergibt sich ein Ziel. Die rechte Hand der Richtung ist das Prinzip. Prinzipien können einen auf eine viel gesündere Weise leiten als Ziele, vor allem wenn es übergeordnete Lebensprinzipien sind wie „ich schaue mir alles Neue offen an“.

3. Wenn du dein Ziel krampfhaft verfolgst, wirst du krank

Seitdem ich mit der Ich-Entwicklung arbeite, gehen mir immer mehr Lichter auf. Vor allem Menschen in der eigenbestimmten Stufe E6 sind „Zielmenschen“. Sie wollen etwas eigenes erreichen, sei es Berufung oder Karriereziel. Sie fühlen sich auch selbst verantwortlich dafür, weil sie es als ihre Ziele ansehen. Das führt oft zu starkem Druck, der sich nicht selten sogar körperlich auswirkt. Hier zu fragen „verfolgst du überhaupt die richtigen Ziele“? kann sehr erleichtern. Die Lösung kann darin liegen, Ziele loszulassen, die Zielorientierung aufzulösen und sei es nur vorübergehend, um sich zu finden. Jedes Gewicht braucht ein Gegengewicht.

4. Ziele können dir die Sinne vernebeln

Ja, das ist sicher eine steile These. Aber wenn ich mir ansehe wie eindimensional und stupide Zielorientierung oft gelebt wird, beschleicht mich der Verdacht. Mit simplen Motivationsparolen à la „du musst nur wollen“ werden Leute auf ihre eigenen Ziele angesetzt. Anstatt sich mal damit zu beschäftigen, warum man seine Ziele nicht anpackt? Dann müsste man tiefer tauchen und käme vermutlich bald an bei einem ganz entscheidenden Punkt: Die Ziele sind nicht wirklich die eigenen, sondern es sind introjizierte Ziele. Sie kommen aus alten Glaubenssätzen oder neuem Dazugehörigkeitsstreben, aber nicht aus mir selbst. Denn, davon bin ich fest überzeugt: Würden sie aus dem tiefen Innern kommen, so würde man sie verfolgen!  Diese ganze Ziel- geht meiner Meinung nach einher mit einer viel zu sklavischen Lösungsorientierung. Man soll möglichst nicht über sich nachdenken, sondern einfach machen. Aber wer nicht mit sich im Reinen ist und nach dem einen einfach das nächste Ziel sucht, verdeckt letztendlich nur – und verschiebt die Auseinandersetzung mit sich selbst.

5. Ziele machen dich unaufmerksam

Ziele können der Menschlichkeit im Wege stehen, vor allem wenn sie den Kopf für alles andere leeren und alle Sinne in Beschlag nehmen. Das Ziel im Kopf rannte ich los. Ich übersah den Rollstuhlfahrer, der meine Hilfe beim Übergang auf den Bahnsteig gebraucht hätte, ich schlug der älteren Dame die Tür vor der Nase zu und ich habe wertvolle Gespräche abgebrochen, weil ich noch etwas vermeintlich Wichtiges zu tun habe. Etwas, das meinem Ziel dient. Das tut mir leid, es hat mir Möglichkeiten genommen.
Damit wären wir im Grunde wieder bei Punkt eins und zwei. Ziele nehmen uns den Moment, die Achtsamkeit (1). Und Ziele verbauen uns Möglichkeiten. Wenn alles im Gleichgewicht sein soll, so ist es das Gleichgewicht zwischen Ziel und Treibenlassen, Zukunft und Gegenwart, engem und breiten Aufmerksamkeits-Fokus und aus der Balance geraten. Vielleicht gar nicht so sehr in unserem Handeln, aber in unserem Denken.
Was meinen Sie? Ist es Zeit für das Ende der Zielorientierung?

Karriere mit SINN: Die 7 Irrtümer der Sinnsucher

gelesen und zitiert by XING 30. März 2017



Vor wenigen Jahren war Arbeit noch Arbeit. Die Menschen waren froh, einen halbwegs ordentlichen Job zu haben und erwarteten keine Sinnstiftung von ihm. Mir ist etwas aufgefallen: In dem Maße, in dem die Digitalisierung und Roboter unsere Arbeit bedrohen, halten wir uns mehr an ihr fest. Es ist so, als würden wir ein Spielzeug umarmen, dass uns der böse Nachbarsjunge (Roboter) aus dem Arm reißen will. Dabei merken wir gar nicht, dass wir durch die Sinnsuche an unserer Arbeitsberechtigung festhalten wollen, denn die künstliche Intelligenz könnte sie uns wegnehmen. Was bliebe wäre…. auf den ersten Blick schrecklich: eine Lebensberechtigung. Und da haben wir vielleicht auch die Ursache des Trends am Wickel: Denn eine Lebensberechtigung zu finden ist durchaus schwieriger als eine Arbeitsberechtigung.Der Trend ist auffällig: Kamen in den Frühzeiten der Sinnsuche vor allem Frauen mit dem Thema Sinn, so sind es in letzter Zeit immer mehr Männer. Viele pendeln von Job zu Job und verzweifeln an der so gar nicht sinnstiftenden Arbeitswelt, die nach außen so „new workig“ daherkommt, nach innen jedoch den Kampf Mensch gegen Roboter immer deutlicher zeigt. Die Sinnlosigkeit einfacher Computertätigkeiten ist offensichtlich, die intelligenten Aufgaben bleiben nur noch den Überfliegern, die Jahrelang Wissen aufbauen konnten. In fast allem ist im Grunde Kollege Computer überlegen, wenn wir wirklich ehrlich zu uns wären – beim Autofahren, der Portfolioanalyse genauso wie bei der Personalauswahl. Die gesamte „Mittelschicht“ der arbeitenden Bevölkerung bekommt damit Identifikationsprobleme, die die einfachen Arbeiter vermutlich nicht registrieren, und für diese vielleicht sogar weniger gelten. Suchen sie doch auch weniger nach Sinn als die Gebildeten. Ist es am Ende nicht so: Die ganz einfachen Arbeiten bleiben und die Mitte fällt weg? Die Arbeit der mittleren, normalen Bildungsbürger, die eine besonders hohe Arbeitsidentifikation haben. Oha. Schauen wir das doch mal genauer an – Punkt für Punkt.

Sieben Dinge werden bei der Suche nach Karriere mit Sinn grundlegend missverstanden.

Irrtum 1: Sinn gibt es ohne Herzensthema. Wahrheit: Sinn braucht Inhalt.

Es ist ehrenhaft, wenn Menschen sich engagieren und für Herzensthemen einsetzen. Wir sollten das viel mehr tun. Die meisten Sinnsucher, die ich so treffe, haben aber gar kein echtes Herzensthema. Die sinnlose Computerarbeit hat sie abgehalten, nach einem zu suchen. So suchen sie Sinn, der nicht näher definiert ist außer über „was Lernen“ und „Sinnvolles tun“. Sich dreckig machen oder die Ärmel hochkrempeln, ohne zu wissen, was das bringt? Darauf können wir uns kaum noch einlassen, und das hat auch mit der Digitalisierung zu tun. Wann waren Sie das letzte Mal draußen und haben im Wald Blätter gerochen oder den Sand durch die Hand rieseln lassen? Wann waren Ihre Gedanken frei? Sehen Sie. Wir gehen nicht mehr raus ohne ein  Ziel vor Augen (muss was bringen!), und somit können wir auch schwerlich Herzensthemen finden.

Irrtum 2: Für Sinn bekommt man Geld. Wahrheit: Sinn ist Freiheit.

Irgendwie muss der Eindruck entstanden sein, dass es viele gute Unternehmen gibt, die für das Grasen auf dem Ponyhof auch noch Geld bezahlen. Man denkt, dort wo der Sinn Kern des Geschäftsmodells ist, müsste auch reichlich Geld fließen. Oft ist das nicht so, und die Wahrheit ist: Dort gibt es nicht nur ebenso sinnbefreite Tätigkeit wie überall sonst auch, sondern auch noch weniger Geld: Langweilige Online-Marketing- und Controller-Jobs, die dann auch noch schlechter bezahlt werden als in einem weniger sinnvollen Umfeld. So lange wir die Roboter nicht ausgebildet haben – oder diese uns – und wir uns nicht neu definiert haben, bleibt Arbeit ein Tauschgeschäft: Einsatz gegen Kohle. Wer darin Augenhöhe sieht, verkennt die Tatsachen und schafft neue Illusionen. Wenn wir für Sinn Geld bekommen, verliert der Sinn seinen Sinn als neutrale und unkäufliche Instanz innerer Freiheit.

Irrtum 3: Jeder braucht einen Sinn

Die kollektive Sinnsucherei hat viele Flöhe in die Ohren junger Menschen gesetzt. Sinn hat einen Statuswert, der in manchen Subkulturen dem Auto längst den Rang abgelaufen hat – und in anderen parallel dazu existiert („äh, Frau Hofert, peinlich, aber ehrlich gesagt hätte ich schon gern einen 5er BMW“). Dass wir dabei aber gar nicht selbst nach Sinn suchen, sondern nur denken, es tun zu müssen, wird nicht gesehen. Sinn ist ein imaterielles Must-Have in einer materiellen Welt ohne Wertelieferanten. Es könnte zum Beispiel sinnvoll sein, sich mal mit dem Sinn seines Lebens zu beschäftigen, und damit meine ich nicht (nur) des Arbeitslebens. Ganz oft wird man dann darauf kommen, dass dieser nichts mit Arbeit zu tun hat. Damit wären wir: Zurück auf 2.

Irrtum 4: Sinn ist persönliche Glückseligkeit. Wahrheit: Glück ist relativ zur Persönlichkeit.

Apropos Ponyhof: Viele sind geprägt von dem Gedanken, dass es einen Job geben muss, der glücklich macht. Das ist dann Sinn, nicht selten sogar der Sinn des Lebens. Persönliches Glück? Glauben Sie? Ich finde es naiv. Glück braucht Unglück, Freude braucht Leid, sonst ist alles hohl. Dauerglücklichkeit hat mehr mit einem sonnigen Gemüt zu tun als mit Sinn. Mich nerven die Dauerglücklichen, ich will auch mal traurig sein dürfen. Da hilft ein Blick auf die griechische Temperamentenlehre: Der Sanguiniker ist nun mal leichter zufrieden zustellen als der Melancholiker. Dessen Tiefe wird er aber nie erreichen. Sinn hat auch mit Persönlichkeit zu tun. Aber rein gar nichts mit Glückseligkeit.

Irrtum 5: Sinn setzt da an, wo ich „ich“ bin. Wahrheit: Wir sind nicht Ich.

Das Leben entwickelt oder bremst uns. Und da die Arbeit Teil des Lebens ist, mitunter auch der größte, entwickelt oder bremst sie uns sehr. Das wird oft verwechselt. Viele denken, sie sind so wie sie sind und seien eine bereits ausgewachsene Pflanze (gibt es die?). Doch dem ist nicht so: In uns steckt Saatgut in Form von Möglichkeiten, etwas zu werden. Je nach Umfeld geht dieses mehr oder weniger auf. Aber wir kommen nicht als Fertigpflanze auf die Welt und auch nicht aus Schule oder Studium. Es geht beim Wachsen immer auch um unangenehme Dinge: Mit Konflikten umgehen, selbstbewusster werden, über uns herauszuwachsen. Das ist oft ganz schwierig und manch Weg führt durch Täler der Dunkelheit. In den Tälern der Dunkelheit entsteht oft die Idee, dass ein neuer Job hermüsse, alternativ, dass Sinn das Gefühl innerer Leere kompensieren könne.
Doch diese Täler sind oft der Anfang von Ich-Entwicklung. In ihnen merken wir beispielsweise wie abhängig wir sind, wie wenig selbst, wie wenig bei uns. Wer das erkannt hat, klettert hoch zum Ich.

Irrtum 6: Arbeit muss Lebensinhalt sein. Wahrheit: Wenn sie das ist, gibt es ein Problem.

Wenn wir im Karrierecoaching hinter die Kulissen von Jobwechselwünschen schauen, so sind es manchmal tote Pferde, die wir reiten, oft aber auch höchstlebendige Gaule, die uns immer wieder abwerfen oder die einfach nur eingeritten sind. Sich im Sattel zu halten, kann der eigentliche Sinn sein, wenn wir es mit abwerfenden Gaulen zu tun haben. Neue private Interessen zu finden ist oft der Sinn, wenn der Gaul eingeritten ist. Überlegen Sie also gut, was wirklich die Ursache Ihrer Sinnsuche ist. Wer an das große Ganze glaubt, wird vielleicht in der Suche nach einer Lebensaufgabe den Sinn finden. Wem das zu spirituell ist, der mag vor der eigenen Haustür fündig werden, in der Liebe zum Nächsten, zu Tieren, zur Natur. Auch das Leben genießen darf Sinn sein, alternativ auch, es einfach zu leben und dabei auf der guten Seite der Integren, Redlichen zu sein (denn wie viele sind auf der schlechten, oft ohne es zu merken).
Der Job als Sinnstifter? Letzteres kann so wenig funktionieren wie der Partner als Sinnstifter. Arbeit muss kein Lebensinhalt sein, sie darf auch schlicht dem Broterwerb dienen. Oder der Strukturierung des Lebens und das Alltags. Es gibt viele Gründe zu arbeiten, die nichts mit der Art von Sinn zu tun haben, die wir hinter diesem Begriff vermuten.

Irrtum 7: Arbeit muss Spaß machen. Wahrheit: Arbeit ist ein Spiel mit vielen Leveln.

Manche sind beseelt von dem Glauben, dass Arbeit ein großes Spiel ist. In ihrer Sandkiste muss es immer hoch hergehen. Sie messen den Sinn am Spaßfaktor. Dass etwas Sinnvolles anstrengend sein kann und unter dieser Anstrengung vielleicht gar nicht als sinnvoll angesehen wird, erkennen sie nicht. In der Tat hat Arbeit viel von einem Strategiespiel mit vielen Leveln. Manche bleiben auf einem Level stehen, andere knacken eines nach dem anderen. Die Herausforderungen des Arbeitsspiels sind unterschiedlich, aber es sind immer Herausforderungen, die mit uns selbst zu tun haben.
Der Unterschied zum Computerspiel:
• Wir spielen direkt mit anderen Menschen zusammen.
• Uns ist nicht bewusst, dass wir in einem Spiel agieren.
• Es ist live.
• Es kann NICHT mit dem Ausschalter beendet werden (außer durch Selbstmord, aber auch darüber ließe sich aus spiritueller Sicht durchaus streiten).
Diese Punkte vergessen viele, die in ihrem Spiel Provisionen jagen oder den eigenen Gewinn suchen, siehe den aktuellen Fall des Volkswagen-Managers, an dem sich Ethiker abarbeiten können.
Die gute Seite ist eindeutig unterbesetzt. Vergessen wir also nicht: Das Leben ist unser Spiel, und wir bestimmen unser Level. Allein das kann schon ganz schön viel Sinn machen.

Montag, 27. März 2017

Warum der Untergang Europas unaufhaltsam voranschreitet



gelesen und zitiert by EpochTimes von Gastautor Jürgen Fritz
7. March 2017 Aktualisiert: 27. März 2017 10:08 Gastautor Jürgen Fritz über Rolf Peter Sieferles letzte Schrift: „Deutschland, Schlaraffenland – Auf dem Weg in die multitribale Gesellschaft“

Deutschland, Schlaraffenland –

Europa wird derzeit von einer Migrationswelle von präzedenzlosem Umfang überschwemmt. Millionen machen sich auf, um ins gelobte Land zu gelangen. Ein Ausbau des Sozialstaats bei gleichzeitiger Öffnung der Grenzen für Immigranten ist, als drehe man die Heizung auf und öffnet gleichzeitig die Fenster. Eine Gesellschaft, die nicht mehr fähig ist zur Unterscheidung zwischen sich selbst und sie auflösenden Kräften, lebt moralisch über ihre Verhältnisse und wird unweigerlich untergehen.

Als Vermächtnis hinterließ der große Gelehrte, Zivilisationskritiker und Regierungsberater Rolf Peter Sieferle zwei Manuskripte, die nun im Februar 2017 als Bücher erschienen sind: Finis Germania und Das Migrationsproblem: Über die Unvereinbarkeit von Sozialstaat und Masseneinwanderung. Ein Jahr zuvor hatte Sieferle bereits einen fulminanten Essay veröffentlicht, den letzten vor seinem Freitod im September letzten Jahres, unter dem Titel „Deutschland, Schlaraffenland – Auf dem Weg in die multitribale Gesellschaft“. Einen besseren, tiefgründigeren Text eines Historikers gelesen zu haben, kann ich mich nicht erinnern.
Europas Sondersituation

Europa werde derzeit von einer Migrationswelle von präzedenzlosem Umfang überschwemmt, so Sieferle in seinem letzten Essay. Millionen machten sich auf, um in das gelobte Land zu gelangen. Die Bevölkerung Afrikas, aktuell über eine Milliarde, wachse jährlich um etwa 3 Prozent, also um über 30 Millionen Menschen. Einige Millionen davon machten sich jährlich auf den Weg in ein erhofftes besseres Leben. Selbst wenn es nur 10 Prozent des Zuwachses seien (nicht einmal 0,3 Prozent der Bevölkerung Afrikas), so wären dies 3 Millionen im Jahr.

Rechnen wir das hoch, so kommen wir in 30 Jahren, innerhalb von nur einer Generation, auf circa 100 Millionen Immigranten nur aus Afrika, bei nicht einmal 0,3 Prozent Emigration pro Jahr!

Hinzu kämen Migrationen aus den Bürgerkriegsgebieten des Nahen Ostens. Allein in Libyen sollen etwa eine Million Migranten darauf warten, einen Platz in einem der Boote zu finden, die sie auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer bringen.

Europa befinde sich in dieser Hinsicht in einer besonderen Situation, was mit seiner geographischen Lage zu tun habe, macht Sieferle deutlich. In Europa sei es im Gegensatz zu den USA physisch praktisch unmöglich, die Außengrenzen abzuschirmen, weil diese viel größer seien als die relative kurze Grenze zwischen USA und Mexiko. Hinzu komme, dass sich gerade in den Grenzgebieten in Nordafrika und im Nahen Osten immer mehr unberechenbare Staaten fänden, auf deren Kooperation nicht gebaut werden könne.

Andere Industrieländer wie Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland befänden sich so weit von möglichen Herkunftsorten entfernt, dass die Anreise von boat people sehr riskant und relativ leicht zu kontrollieren sei. Länder wie China oder Rußland seien schwer zu erreichen und bildeten (noch) keine attraktiven Ziele. Es bleibe also Europa als der Raum, in dem der stärkste Einwanderungsdruck zu erwarten sei. Die Europäer stünden daher vor einer Völkerwanderung vergleichbar der in der Spätantike, die, wie der Althistoriker Alexander Demandt eindrucksvoll aufzeigt, zum Untergang des römischen Reichs geführt hat.
Was zeichnet Europa und speziell Deutschland aus und macht es so attraktiv?

Weshalb aber wollen so viele Menschen in Länder wie Deutschland einwandern, fragt Sieferle weiter. Die Gründe dafür lägen auf der Hand:

In Deutschland herrschten 1. Wohlstand und 2. Sicherheit. Es gebe einen funktionierenden Rechtsstaat, es drohten keine Kriege oder Bürgerkriege, keine Seuchen, das Gesundheitssystem sei exzellent und gratis, die Arbeitslosigkeit gering, die sozialen Netze seien üppig ausgebaut. Im Grunde handele es sich um eine Art Schlaraffenland.

Weshalb seien die Verhältnisse in Deutschland aber so viel besser als etwa im Irak? Das sei schließlich nicht immer so gewesen. Noch vor tausend Jahren habe dies völlig anders ausgesehen. Und vor dreitausend Jahren wären Lebensstandard und zivilisatorisches Niveau in Europa zweifellos niedriger gewesen als in Mesopotamien. Hier habe sich also in den letzten Jahrtausenden etwas drastisch geändert und es stelle sich die Frage, was es war. Wie ist es Europa gelungen, aus den agrarischen Zivilisationen auszubrechen und einen neuen Typus von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft hervorzubringen, der Wohlstand und Sicherheit für alle miteinander kombiniere?

Sieferle nennt drei Faktorenkomplexe, die den Weg Europas in die rechtsstaatlich konstituierte Industriegesellschaft, in »die Moderne« verursacht haben: 1. technisch-industrielle, 2. kulturell-mentale und 3. politisch-institutionelle Ursachen.

Die Entwicklung zur Industriegesellschaft sei unstrittig von Europa ausgegangen, doch habe sie Nachahmer gefunden a) in den neo-europäischen Kolonien (USA, Kanada, Australien, Neuseeland), die das europäische Muster problemlos übernahmen, und b) in Asien: in Japan, Südkorea und Taiwan. Vermutlich würden früher oder später auch Festlandchina und Indien dazukommen. Diese Länder hätten keine autochthone Industrialisierung hervorgebracht, doch sei es ihnen in relativ kurzer Zeit gelungen, auf den Zug aufzuspringen.
Wieso können nicht alle das Erfolgsmuster übernehmen?

Andere Länder wären weniger erfolgreich, obwohl sie den europäischen Sonderweg aus nächster Nähe beobachten konnten: vor allem Rußland, das seit dreihundert Jahren versuche, mit Europa Schritt zu halten, und das doch immer wieder in die alte Misere zurückfalle. Ähnlich verhalte es sich mit dem Osmanischen Reich, von dem nur eine einzige Provinz wirklich erfolgreich war, nämlich Palästina/Israel. Dies aber nur infolge der zionistischen Einwanderung aus Europa. (Hier haben wir bereits einen ersten Hinweis, dass es in erster Linie mit mentalen Gegebenheiten zu tun haben könnte.)

Eine erfolgreiche Industrialisierung beruhe also offenbar auf bestimmten historischen, vor allem kulturellen und institutionellen Voraussetzungen, die nicht leicht zu imitieren seien. Die Menschen lebten gerne im Schlaraffenland. Deshalb dränge es sie zur Migration in die Industrieländer, denn irgendetwas hindere sie daran, dieses Schlaraffenland bei sich zuhause zu errichten. Offenbar sei die Immigration in ein bereits existierendes Schlaraffenland leichter als der Aufbau eines solchen im eigenen Land.

Weshalb aber ist das so? Nach Sieferle war es sei ein hoch unwahrscheinlicher Prozess, der in den europäischen Ländern über Jahrhunderte hinweg Mentalitäten und Institutionen geschaffen hat, deren Ergebnisse wir heute vor uns haben. Dieses Erfolgsmuster könne nicht ohne weiteres kopiert werden.

Transfer von Technologie sei leicht, Transfer von Institutionen aber schwer. Transfer von kulturell-mentalen Mustern sei praktisch unmöglich.
Die Entstehung des Nationalstaats als Entwicklungsmotor

Die vielleicht wichtigste Voraussetzung der europäischen Entwicklung war die Zerschlagung von tribalen Strukturen durch die Staaten der frühen Neuzeit. Dies war eine elementare Vorbedingung des Nationalstaats, der zum institutionellen Zentrum der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde. Er zielte auf die Herstellung einer homogenen Einheit von Staatsvolk, Staatsgebiet und Staatsgewalt, die sich von anderen Einheiten (Staaten) unterscheidet und abgrenzt. Der Nationalstaat löste die Herrschaft der Stämme, Clans, Großfamilien, Personenverbände und Klientelsysteme aller Art auf.

Nationalstaat als Rechtsstaat bedeutete: gleiches Recht für alle innerhalb des Staatsgebietes. Und es bedeutete ein staatliches Gewaltmonopol mit Polizei und Armee.

Dieser Nationalstaat vereinheitlichte die Infrastruktur: Geld, Recht (Zivilprozeß statt Fehde), Sprache, Verwaltung, Verkehrswesen, Staatsangehörigkeit. Um diese Leistungen erbringen zu können, musste eine zentrale, von oben nach unten durchstrukturierte Verwaltung errichtet werden, die den Ansprüchen bürokratischer Rationalität genügte (gegen Korruption und Klientelwesen).

Der Nationalstaat definierte als Identitätseinheit des Staates das Staatsvolk. Im 18. Jahrhundert gab es zwar kaum ethnisch homogene »Nationen«. Dennoch gewann dieses Konzept eine erstaunliche Anziehungskraft. Diese Ideologie tendierte dazu, dem Nationalstaat quasitribale Züge zuzuschreiben. Der nationalistisch geprägte Nationalstaat verstand sich als Vertreter einer Abstammungseinheit, und er forderte von seinen Mitgliedern eine umfassende Loyalität, wie man sie sonst nur in Stammesgesellschaften kannte. Der Konflikt mit anderen Nationalstaaten nahm daher leicht totale Züge an. Die daraus resultierenden Exzesse fanden vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt.
Die Diskreditierung des Nationalstaats

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei aufgrund dieser Exzesse die Ideologie des Nationalismus unter den Eliten der fortgeschrittenen Länder anrüchig geworden. Hier habe daher eine ideologische Verschiebung vom völkischen zum demokratischen Akzent des Volkes stattgefunden. Damit aber sei der Volksbegriff zunehmend universalistisch begründet worden, obschon die Völker de facto nach wie vor innerhalb exklusiver (ausschließender), nichtuniversalistischer Nationalstaaten organisiert seien. Der Nationalstaat stehe daher heute vor dem Problem, dass seine primäre Legitimation, der Nationalismus, obsolet geworden sei, seine sekundäre Legitimation, der demokratische, humanitäre Universalismus, aber mit seiner exklusiven Organisationsform nicht kompatibel sei. Wenn Volk A, B und C alle gleich sein sollen, weshalb soll es dann noch Grenzen zwischen ihnen geben?
Warum der Sozialstaat nur als Nationalstaat möglich ist

Besonders brisant werde diese Problematik, wenn es um den Sozialstaat gehe. In den europäischen Agrargesellschaften hatten die Gemeinden bestimmte Aufgaben der Daseinsvorsorge für ihre Mitglieder übernommen, die von den Familien nicht erbracht werden konnten, vor allem Armenpflege und Unterstützung in Notfällen. Mit der Industrialisierung sei die Mitgliedschaft in einer Gemeinde zum Mobilitätshindernis und damit obsolet geworden. Die Gemeindebürgerschaft sei so zur Staatsbürgerschaft ausgeweitet worden. Der Nationalstaat sei aber in größerem Maßstab ebenso exklusiv gewesen wie die Bürgergemeinde. Die Leistungen des Sozialstaates seien seit dem späten 19. Jahrhundert immer weiter ausgedehnt worden, kamen aber immer nur den eigenen Staatsbürgern zugute.

In diesem Sinne war der Sozialstaat immer exklusiv nach außen, aber inklusiv (alle einschließend) nach innen.

Eben diese Relation von Ausschließung und Einschließung definiere aber das problematische Wesen des (nationalen) Sozialstaats. Dieser stehe heute nach dem Plausibilitätsverlust des Nationalismus vor dem Problem, dass er praktisch nur als Nationalstaat möglich ist, dass seine daseinsvorsorgende Inklusivität also de facto auf Exklusion, auf Ausschließung beruhe. Die offizielle Ideologie, mit deren Hilfe die Umverteilung im Sozialstaat begründet wird (aus Motiven der Gleichheit und Gerechtigkeit), sei jedoch universalistisch angelegt.

Wenn der Sozialstaat seine Programme der sogenannten „sozialen Gerechtigkeit“ aber aus dem humanitären Universalismus begründet (Menschenrechte), kann der Verwirklichungsraum dieser Gerechtigkeitsprogramme schwerlich der ausschließende Nationalstaat sein. Der Umverteilungssozialismus müsste sich nach dieser Logik als universalistische Ideologie auf den Weltstaat beziehen. Dieser existiere aber in der Realität nicht. Ergo müsse der Sozialstaat sich nach dieser Logik für jede Zuwanderung in die Sozialsysteme öffnen. Das Ergebnis wäre natürlich die Zerstörung des Sozialstaats, nicht aber dessen Universalisierung. Ein Ausbau des Sozialstaats bei gleichzeitiger Öffnung der Grenzen für Immigranten wäre zweifellos nicht nachhaltig.

Es wäre so, als drehte man die Heizung auf und öffnete gleichzeitig die Fenster.

Eine Reaktion auf diese Unmöglichkeit könne darin bestehen, dass man dies als Anlass nehme, den Sozialstaat abzubauen. Dies wäre eine konsequente liberale Lösung. Der Staat müsste sich auf seinen rechtsstaatlichen Kern zurückziehen und soziale Interventionen völlig unterlassen, wie dies etwa in den USA im 19. Jahrhundert während der Masseneinwanderung aus Europa der Fall war. Dies läge allerdings nicht im Interesse der Unterschichten in den Sozialstaaten, die gegen eine solche Entwicklung populistischen Widerstand leisten würden.
Wie Masseinimmigration das kulturelle Kapital zerstört

Somit stelle sich also die generelle Frage, was die Immigration von Menschen aus gescheiterten bzw. nicht entwicklungsfähigen Staaten in den Zielländern anrichten. Importieren sie ihr Scheitern in diese Gesellschaften? Zerstören sie dort die kulturellen und institutionellen Voraussetzungen der Industrialisierung, die sie in ihren Herkunftsländern nicht besaßen und nicht hervorbringen konnten?

Diejenigen, die heute von bunter Vielfalt sprechen, meinen, dass die Frage nach der historischen Entstehung der Industriegesellschaft nicht identisch sei mit der Frage nach den Bedingungen, unter denen eine Industriegesellschaft, die bereits existiert, weiterhin existieren kann. Das Schlaraffenland sei kulturell strapazierbar und eben darauf setzen sie.

Aus schlichter ökonomischer Perspektive werde die Einwanderung nach Deutschland heute ebenfalls begrüßt, da man sich von ihr eine Vergrößerung des Arbeitskräftepotentials verspreche. Damit könne man die extrem negative demographische Entwicklung ausgleichen, so die Hoffnung. Sieferle macht aber deutlich, dass dies eine stark verkürzte vulgärökonomische Argumentation ist, für die nur Kapitalressourcen und Arbeitskräfte eine Rolle spielen. Betrachte man das Ganze umfassender und nehme auch soziales und kulturelles Kapital ins Visier, also immaterielle Faktoren, die zum Wohlstand beitragen, sehe die Sache völlig anders aus.

Dieses kulturelle Kapital beruhe auf Überlieferung sowie auf der Eindeutigkeit der Gruppenzugehörigkeit. In das Paket des kulturellen Kapitals, das für eine funktionierende demokratische, aufgeklärte und wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaft charakteristisch ist, gehörten etwa die folgenden Elemente:

Rechtsstaatlichkeit, Fairplay, Rechte des Individuums, Beschränkung der Staatsgewalt, Verbindung von Individualismus und Gemeinwohlorientierung, Meinungsfreiheit (inklusive Religionsfreiheit), Arbeitsethos, Orientierung am Fortschritt, Ausbildung von Vertrauen, Wertschätzung von Bildung und Erziehung. Diese Kombination bilde das kulturelle Erfolgsgeheimnis der erfolgreichen Länder.

Ein wichtiges, wenn nicht das entscheidende Element des kulturellen Kapitals sei aber das Vertrauen. Es gebe, wie empirische Vergleiche verschiedener Länder zeigen, eine enge Korrelation zwischen dem Ausmaß von Vertrauen und der ökonomischen Effizienz.

Das Maß des Vertrauens ist ein Maß der Zivilisiertheit und Leistungsfähigkeit.

Im Jahr 2000 beantworteten 67 Prozent der Dänen und 66 Prozent der Schweden die Frage, ob man den meisten Menschen vertrauen könne, mit ja, aber nur 3 Prozent der Brasilianer.

Kooperationsbereitschaft und Vertrauen erleichterten den gesellschaftlichen Umgang. Kulturelles Kapital werde durch Tradierung übertragen. Eine Kultur sei zwar niemals homogen. Nicht alle Menschen, die einem Volk angehören, teilten sämtliche kulturellen Merkmale. Umgekehrt sei es immer in einem gewissen Umfang möglich, fremde Menschen zu assimilieren, d. h. mit dem kulturellen Kapital ihrer neuen Gesellschaft auszustatten, was auch als Integration verstanden werden könne. Allerdings gebe es hierfür Grenzen.

Je größer die Zahl von Immigranten und je rascher sie immigrieren, desto geringer sei die Chance der Assimilation.
Folgen der Zerstörung des kulturellen Kapitals

Es besteht dann die Gefahr, dass die durch Immigration entstehende multikulturelle Gesellschaft kulturelles Kapital vernichtet, mit dem Effekt, dass sich die ethnisch und kulturell recht homogenen Industrieländer in multitribale Gesellschaften transformieren. In solchen Gesellschaften würden mit hoher Wahrscheinlichkeit wichtige institutionelle und mental-kulturelle Voraussetzungen einer funktionierenden Industriestruktur zerstört. Die Basis, die alles zusammenhalte, das gegenseitige Vertrauen verschwände. An die Stelle des Rechtsstaats mit seinem Gewaltmonopol trete dann wieder das Fehderecht.

Wenn Konflikte auftreten, versuche man zunächst, diese innerhalb des eigenen Stammes-Rahmens zu lösen, eventuell durch Mobilisierung durchsetzungsstarker Verbündeter. Wenn dieser Prozess einmal in Gang gekommen sei (und erste Ansätze dazu ließen sich in zahlreichen europäischen Großstädten beobachten), könne er sich leicht selbst verstärken und eine Eigendynamik entwickeln. Dann könnten sich immer mehr tribale Gruppen bilden, mit eigenem Steuersystem (Schutzgeld) und eigener Entscheidungskompetenz. Diese Gruppen träten zunächst in Konkurrenz zu dem überkommenen Rechtsstaat und seinen Polizeikräften. Am Ende werde dem Staat aber nichts übrigbleiben, als sich selbst nur noch als Stamm unter Stämmen zu verhalten. Für diejenigen Bürger, die keinem spezifischen Stamm mehr angehören, sondern auf den Rechtsstaat gesetzt hatten, werde dies fatal.

Wenn eine solche Bewegung in Gang kommen sollte, so hätten wir einen evolutionären Prozess der Selbstzerstörung einer Industriegesellschaft vor uns: Eine bestimmte kulturelle Konstellation habe historisch erfolgreich die Industrialisierung und Moderne erzeugt, habe dabei aber normative Merkmale des humanitären Universalismus entwickelt, so dass es nicht mehr möglich sei, den Zuzug von Angehörigen fremder Kulturen zu regeln bzw. zu unterbinden.

Eine solche Gesellschaft, die nicht mehr zur Unterscheidung zwischen sich selbst und sie auflösenden Kräften fähig ist, lebe moralisch über ihre Verhältnisse. Sie sei in normativem Sinne nicht nachhaltig. Durch Relativierung zerstöre sie schließlich ihre kulturelle Identität, die Voraussetzung ihrer Leistungsfähigkeit. Damit setze sie sich selbst ein Ende.
Die tiefere Ursache für die Selbstzerstörung

Die europäischen Gesellschaften seien von dem Grundgedanken des Egalitarismus (der wie ein Fetisch angebetet wird, jf) regelrecht besessen. Diese Ideologie produziere die Utopie der totalen materiellen Gleichheit. Ungleichheiten würden dagegen als unnatürlich empfunden. Aus dieser Perspektive eines universalistisch-egalitären Programms sei jede reale Ungleichheit schlechthin unerträglich. Die Konfrontation mit Leid, Armut, Unterdrückung, Elend und enttäuschten Hoffnungen löse daher Hilfsreflexe aus, von denen der einfachste (und gesinnungsethischste) laute: refugees welcome, also Aufnahme von jedem und allen in Europa, mit Zugang zum gesamten Leistungspaket des Sozialstaats. Dieser Reflex durchdringe große Teile der Gesellschaft in den Wohlstandszonen.

Die Realpolitiker und Verwaltungen, die dann mit dem konkreten Vollzug der Hilfe zu tun haben, stünden dann ebenso vor einem Problem wie die Teile der Bevölkerung, die in der Massenimmigration die Gefahr einer Unterminierung der vertrauten sozialen und politischen Ordnung erblicken. Medial würden sie angegriffen und mit dem radikalen Gegenbegriff zum Egalitarismus, dem Rassismus, bedacht, der seit dem Nationalsozialismus natürlich extrem negativ konnotiert und völlig unzutreffend sei, da hier ja ethnisch-kulturelle und keine rassischen Differenzen angesprochen würden. Viele Zeitgenossen duckten sich daher lieber weg, hielten den Mund und hofften, dass der Kelch irgendwie an ihnen vorüberginge.

Ist es wirklich möglich, fragt Sieferle, dass eine Gesellschaft sich durch solche Prozesse der ideologischen Verwirrung selbst zerstört? Ja, meint er. Denn Kulturen und Ideologien seien enorm machtvolle Kräfte.

Menschen sprengten sich für Allah in die Luft. Warum sollten sie nicht eine Sozialordnung zerstören, die sie ebenso wenig verstehen, wie sie diese lieben?

Der Sozialstaat werde von den meisten Menschen als selbstverständlich angesehen, ebenso wie der Rechtsstaat. Dass beide dies nicht sind, sondern auf sehr fragilen und unwahrscheinlichen Grundlagen beruhen, werde man erst begreifen, wenn sie verschwunden seien, d. h. wenn eine neue multitribale Struktur sie verdrängt habe. Vielleicht sei der Untergang Europas dann ein Lehrstück für andere industrialisierte Zivilisationen (wie China), und vielleicht würden die letzten Europäer in Übersee Zuflucht suchen.
Der Blick aus universalgeschichtlicher Perspektive

Abschließend betrachtet Sieferle diesen Vorgang aus kühler universalgeschichtlicher Perspektive. Vor mehr als 60.000 Jahren (0:00 Uhr) hätten die Menschen Afrika verlassen und sich allmählich über die ganze Erde ausgebreitet. Es bildeten sich zahlreiche separate Völker mit eigenen Kulturen, die zum Teil über sehr lange Zeiträume hinweg keinerlei Kontakt miteinander gehabt hätten. Dieser Trend habe vor etwa 5.000 Jahren (nach 22 Uhr) eine erste Umkehr erfahren, als die agrarischen Zivilisationen begannen, größere Reiche zu bilden und Fernhandel zu treiben.

Vor 500 Jahren (23:48 Uhr) sei dies durch die europäischen Seefahrer noch einmal drastisch beschleunigt worden und seit etwa 200 Jahren (23:55 Uhr) stünden im Prinzip alle Menschen miteinander in Kontakt. Der Prozess der Globalisierung, der seit wenigen Jahrzehnten in Gang sei (23:59 Uhr), habe die Mobilität von Informationen, Gütern und auch Menschen noch einmal enorm ausgeweitet.

Dieser Prozess der Universalisierung und Globalisierung sei wohl unvermeidlich, und die Völker, die die Geschichte der letzten Jahrtausende geprägt haben, würden letztlich von ihm verschlungen werden.

Viele Deutsche, so macht Sieferle deutlich, möchten heute gerne als Volk verschwinden, sich in Europa oder in die Menschheit auflösen. Harmonisch werde dies alles nicht abgehen, zumal einzelne Kulturen versuchen würden, bei dieser Gelegenheit ihre tradierten Muster universell durchzusetzen, sei es in Gestalt der westlichen Menschenrechte, sei es in Gestalt des islamischen Dschihad oder was auch immer. Die Immigrationskrise, in der wir uns aktuell befänden, sei daher vielleicht nur der Vorbote umfassenderer Konvulsionen, in denen alles untergehen werde, was uns heute noch selbstverständlich scheine.

Über den Autor: Jürgen Fritz studierte in Heidelberg Philosophie, Erziehungswissenschaft, Mathematik, Physik und Geschichte (Lehramt). Nach dem zweiten Staatsexamen absolvierte er eine zusätzliche Ausbildung zum Financial Consultant unter anderem an der heutigen MLP Corporate University. Er ist seit Jahren als freier Autor tätig. 2007 erschien seine preisgekrönte philosophische Abhandlung „Das Kartenhaus der Erkenntnis – Warum wir Gründe brauchen und weshalb wir glauben müssen“ als Buch, 2012 in zweiter Auflage. Sein Blog: https://juergenfritzphil.wordpress.com/

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Meinung des Verlags oder die Meinung anderer Autoren dieser Seiten wiedergeben.

Sonntag, 26. März 2017

Ich mache Sie reich! KW 13 2017

A V P börsenletter
kurz.prägnant.konkret.erfolgreich Samstag 25.03.2017


Markt aktuell mit übergeordnete & untergeordnete Trend

Meiner Meinung nach stehen wir nicht vor einem Abwärtstrend. Denn nach wie vor sind US -Aktien die stärkste Anlageklassen überhaupt.
Stärker als europäische und asiatische Aktien, die Schwellenländer und Rohstoffe oder gar Renten.
Daher tippe ich darauf, dass wir keine große Korrektur erleben, sondern eher eine Konsolidierung auf hohem Niveau.
Aber die Wahrscheinlichkeit für mindestens leicht sinkende Kurse ist relativ groß. Ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass wir Anleger eine Weile an der Börse nicht zu viel erwarten sollten.
Mental sollten wir uns darauf einstellen, in den kommenden Wochen unser Kapital eher zu verteidigen als zu vermehren.


Anleger können somit bestenfalls noch auf eine kleine Etappe nach oben mittels Hebelzertifikaten wetten. Ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis ließe sich jedoch vermutlich mit etwas Geduld erzielen, wenn der Markt nach einer weiteren Korrektur wieder tiefer steht oder zumindest noch einmal in Richtung 11.850 zurück fällt. Sollten sich beim nächsten Test dieses Areals keine Käufer finden, ist sogar eine fortgesetzte Konsolidierung in Richtung 11.700 möglich. Auch in stabilen Aufwärtstrendphasen, wie sie zuletzt beispielsweise in den Jahren 2012 bis 2014 zu beobachten waren, korrigierte der Index immer wieder mal zurück an den viel beachteten 200-Tage-Mittelkurs (violett). Dieser verläuft aktuell erst knapp unter der 11.000er-Marke.



Depot alt & aktuell mit Einschätzung der Redaktion




... "gesehen und zitiert" …


Interessante Grafiken




Intessante Texte

  Die Gewinnprognose 2016 und 2017 sollte somit locker erreicht werden. Die durch den Verkauf des Eigenportfolios deutlich erhöhte Liquidität wird für neue Projekte verwendet werden. PNE Wind hatte Ende Dezember zudem 67 MW an Onshore-Genehmigungen erteilt bekommen. Dieser Bereich sollte dementsprechend zulegen können und die temporäre Schwäche des Offshore Geschäfts aufgrund eines sich ändernden Regulierungsumfelds ausgleichen. Aufgrund der guten News steht die PNE Aktie auf Jahreshoch und bietet nun ein ordentliches Potential bis 3,5 Euro.



"Die vorläufigen operativen Ergebnisse übertreffen unsere eigenen
Erwartungen. Neben dem konsequenten Ausbau unseres Portfolios hat
insbesondere auch die Übernahme der CHORUS Clean Energy AG entscheidend zu
diesem Erfolg beigetragen", kommentiert Dr. Christoph Husmann, CFO der
Capital Stage AG, das vorläufige Ergebnis. Die ausgegebene Ergebnisprognose für das 
Geschäftsjahr 2017 basiert zudem allein auf dem zum Stichtag, 31. Dezember 2016, 
bestehenden Portfolio an Solar- und Windparks. Mögliche zusätzliche Akquisitionen sowie neue Mandate
im Bereich des Asset Managements im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres
finden in der ausgegebenen Prognose keine Berücksichtigung.
ANALYSE: Credit Suisse erhöht Prognosen für Siltronic - Steigende Wafer-Preise

dpa-AFX: IG Metall und Betriebsräte beraten über Senvion-Stellenabbau

Der Spruch zum Wochenende:

„Der Begriff Wahrheit ist häufig eine Anmaßung. Es gibt viele Informationen, die man unterschiedlich interpretieren kann – es liegt immer im Auge des Betrachters.“




Das Team von AVP wünscht eine geldreiche Börsenwoche

Dienstag, 21. März 2017

Merkel das verstoßene Schoßhündchen







gelesen und zitiert by Junge Freiheit vom 21. März 2017 von Michael Paulwitz
 
 
Bundeskanzlerin beim Staatsbesuch im Weißen Haus mit US-Präsident Donald Trump Foto: picture alliance/ dpa








 Mit was für medialen Vorschußlorbeeren war Angela Merkel – mit angeblich wetterbedingter Verspätung – schließlich doch noch nach Washington gereist: Die wahre Anführerin der westlichen Welt werde für den unerfahrenen und ungehobelten US-Präsidenten schon so manchen Ratschlag parat haben. Nichts da: Merkels Trump-Visite geriet zum frostigen Desaster. „Außer Spesen nichts gewesen“ ist da noch die wohlwollende Interpretation.
Wenigstens in Sachen duale Berufsausbildung wollte man den Amis eine Lektion erteilen, wie am deutschen Wesen die Welt genesen soll. Können wir selber, signalisierten die US-Gesprächspartner. Beim Treffen mit den mitgebrachten Wirtschaftsbossen darf Merkel mit Trumps Tochter und Schwiegersohn parlieren. Vor den mitgebrachten Vorständen von BMW, Siemens und Schäffler steht Merkel als begossener Pudel da.

Keine überflüssigen Vertraulichkeiten

Bleiben wird von dem Besuch das Bild, wie die Kanzlerin beim Fototermin im Oval Office sich erwartungsvoll dem Hausherrn zuwendet, der die lautstarken Aufforderungen der Bildjournalisten zum „Handshake“ ungerührt ignoriert. Keine überflüssigen demonstrativen Vertraulichkeiten, lautet die Botschaft. Der protokollarisch korrekte Handschlag zur Begrüßung und zum Abschied reicht.
Das eisige Verhältnis zwischen Kanzlerin und Präsident hat vielschichtige Gründe. Auf der persönlichen Ebene dürfte Donald Trump sich gemerkt haben, daß Merkel ihm arrogant ideologische Bedingungen für die „Zusammenarbeit“ diktieren wollte, daß ihr Außenminister, der jetzige Bundespräsident, ihn noch nach seiner Wahl gegen alle Regeln des Diplomatenhandwerks als „Haßprediger“ beschimpfte, von all den anderen Unflätigkeiten, die aus Deutschlands politischer Klasse über den Atlantik tönten, ganz zu schweigen.
Deutschlands Polit-Establishment und Trumps Mannschaft sind in verschiedenen Welten zu Hause. Dort materiell unabhängige machtpolitische Pragmatiker, die unideologische nationale Interessenpolitik betreiben und Entscheidungen, Abkommen und Bündnisse nach dem Wert des „Deals“ und dem Nutzen für das eigene Land beurteilen. Hier eine durchideologisierte Kaste von steuergeldabhängigen Apparatschiks und Karrierepolitikern, die universalistische Phrasen und abstrakte Glaubenssätze für Politik halten.

Merkels Größe war nur geliehen

Solange im Weißen Haus ein Präsident vom Schlage Obamas oder seiner Vorgänger saß, der sich ebenfalls als Teil der globalistischen Internationale verstand, war Merkel der Liebling dieser Eliten, durfte den Herold des Hegemons spielen, sich vom US-Medienestablishment als „mächtigste Frau der Welt“ feiern lassen. Aber diese „Größe“ war nur geliehen. Der Wind hat sich gedreht, die Hätscheleien Obamas, der Merkel noch nach seiner Abwahl umschmeichelte, sind keine Auszeichnung mehr, sondern eine Hypothek. Die eben noch umschwärmte Kanzlerin sitzt auf einmal da wie ein verstoßenes Schoßhündchen, das nicht mal mehr Pfötchen geben darf.
Trump hat keinen Grund, seine frühere Einschätzung zurückzunehmen, Merkels Einwanderungspolitik sei „verrückt“ und ruiniere das eigene Land. Er formuliert als Präsident nur etwas anders: Einwanderung sei ein Privileg, kein Recht. Er sieht auch keinen Sinn darin, ideologische Vasallen mit geliehenem militärischem Schutz an sich zu binden. Wer für seine eigene Verteidigung nicht zahlen will, ist kein ernsthafter Partner.
Das Geschwätz deutscher Politiker, Ausgaben für illegale Einwanderung und Entwicklungshilfe müßten auch zu den Verteidigungsausgaben dazugerechnet werden, weil man damit ja eine irgendwie geartete westliche Mission erfülle, klingen aus dieser Perspektive lächerlich. Die Botschaft, die Merkel aus den USA mitgebracht hat, lautet kurz gesagt: Die neue amerikanische Führung nimmt das polit-mediale Berliner und Brüsseler Establishment nicht ernst.

Staaten haben keine Freunde

Das will man dort freilich nicht hören. Man klammert sich an den albernen Auftritt einer deutschen Reporterin, die ihre Frage an Trump zu einer moralisierenden Predigt nutzte und dafür eiskalt abgebürstet wurde, und sieht es als Bestätigung, daß linksliberale amerikanische und internationale Medien in ihrer unbewältigten Obama-Clinton-Nostalgie ins selbe Horn tuten: Na, dem haben wir es aber gegeben. Nur: Im Weißen Haus interessiert das keinen. Die Zeiten, in denen eine globalistische Polit-Elite, die sich ihresgleichen stärker verpflichtet fühlt als dem eigenen Land, in stillschweigender Übereinkunft Friede, Freude, Eierkuchen zelebrierte, gehen vorbei.
Washington führt einen neuen Stil ein: Außenbeziehungen, Sicherheitspolitik, Freihandel, „Klimaschutz“ werden an der Elle nationaler Interessen gemessen. Staaten haben bekanntlich vor allem solche, aber keine „Freunde“. Daß das G20-Finanzministertreffen in Baden-Baden auf Betreiben der USA ohne ein Bekenntnis zum multilateralen Freihandel endete, ist nur ein Vorgeschmack darauf, wie Trump der Kanzlerin noch ihre G20-Präsidentschaft verhageln könnte, von der sie sich doch so schöne Wahlkampfbilder erhofft.
Die Zeiten werden rauher, aber realistischer. Die USA werden auch unter geänderten Vorzeichen ihre Machtmittel einsetzen, um durchzusetzen, was ihnen vorteilhaft erscheint. Da werden aus ideologischen Vasallen rasch wirtschaftliche Konkurrenten. Um hier dagegenzuhalten und sich Respekt zu verschaffen, braucht es Politiker mit realistischer Lageeinschätzung. Politiker, die bereit sind, im Widerstreit der Interessen pragmatisch das Beste für ihr Land und seine Bürger herauszuholen, statt die eigenen Ressourcen für ideologische Illusionen zu vergeuden. Die Zeit der Merkels und Schulzens läuft unerbittlich ab.



Montag, 20. März 2017

Ich mache Sie reich! KW 12 2017

A V P börsenletter
kurz.prägnant.konkret.erfolgreich Samstag 17.03.2017


Markt aktuell mit übergeordnete & untergeordnete Trend

Keinen wirklichen positiven Impuls sendete auch der ZEW-Konjunkturindex: Die Börsenprofis schauen zwar wieder mit etwas mehr Optimismus auf die deutsche Wirtschaft. Das Barometer für ihre Konjunkturerwartungen im kommenden halben Jahr stieg im März 2,4 auf 12,8 Punkte. Ökonomen hatten aber mit einem etwas höheren Wert von 13,0 Punkten gerechnet, nachdem das Barometer im Februar gefallen war. "Die geringe Aufwärtsbewegung zeigt die derzeitige Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Konjunktur", sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. (Siehe weitere Grafik unten unter "interessante Grafiken)


Yellen
Die US-Notenbank erhöht den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte. Das ist eine gute Nachricht für alle Sparer in den USA - und die deutsche Exportwirtschaft. Denn der US-Dollar dürfte durch die Verteuerung der Zinsen im Vergleich zu anderen Währungen weiter gestärkt werden. Ein schwacher Euro aber hilft vor allem den deutschen Ausfuhren. Oder um es in der Sprache von Donald Trump zu sagen: Das war ein verdammt guter Deal - wenn auch nicht für ihn.


Notenbank-Chefin Janet Yellen hat für die Sitzung am Mittwoch eine geldpolitische Straffung signalisiert. Angesichts der rund laufenden Konjunktur hob sie den Leitzins im Dezember auf 0,5 bis 0,75 Prozent an und könnte ihn nun um einen weiteren Viertelpunkt erhöhen. Als Bedingung dafür nannte sie neben Fortschritten auf dem Jobmarkt eine anziehende Inflation.(Siehe weitere Grafik unten unter "interessante Grafiken)



Depot alt & aktuell mit Einschätzung der Redaktion




... "gesehen und zitiert" …


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Der Spruch zum Wochenende:

   "Du solltest, musst Du Lehrgeld zahlen,
    nicht knirschend mit den Zähnen malen:
    Es ist doch das auf dieser Welt
    am besten angelegte Geld."
    --- Karl-Heinz Söhler ---





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