Dienstag, 27. Februar 2018

F.J. Strauß zum linksgrünen Richtungswandel: „Die Zukunft der kommenden Generationen, ihr Leben steht auf dem Spiel“

gelesen und zitiert https://philosophia-perennis.com/2018/02/24/f-j-strauss/



F. J. Strauß im Oktober 1986 im Deutschen Bundestag

Doch möge F. J. Strauß selbst noch einmal zu Wort kommen.



„… wenn diese Bundesrepublik Deutschland einen fundamentalen Richtungswandel in Richtung rot –grün vollziehen würde, dann wäre unsere Arbeit der letzten 40 Jahre umsonst gewesen, dann wäre das Schicksal der Lebenden ungewiss. Und die Zukunft der kommenden Generationen, ihr Leben würde auf dem Spiel stehen“ (..)

Montag, 26. Februar 2018

Priming-Effekt durch unterschiedliche Temperaturen.

Freier Wille ist ein religiöser Begriff, er ist kein wissenschaftlicher Begriff“, so Professor John A. Bargh. Der bekannte Psychologe von der amerikanischen Yale University führte 1996 ein bahnbrechendes Experiment durch. Sein Versuch wurde sofort in die Liste der klassischen Experimente der Psychologie aufgenommen und hat den Begriff „Priming“ überhaupt erst in der psychologischen Forschung etabliert.
„Priming“ oder auch „Bahnung“ wird in der Psychologie als Beeinflussung der kognitiven Verarbeitung eines äußeren Reizes definiert. Die Beeinflußung geschieht durch einen vorangegangenen Reiz, der implizite Gedächtnisinhalte aktiviert. Diese implizite Aktivierung spezieller Assoziationen im Gedächtnis aufgrund von Vorerfahrungen geschieht zumeist vollständig oder zumindest zum größten Teil unbewusst. Priming wird auch in der Werbung eingesetzt – vor allem am PoS.
In einem spektakulären Experiment untersuchte der US-amerikanische Yale-Professor John A. Bargh, welchen psychologischen Effekt der Kontakt mit einer warmen und einer eiskalten Flüssigkeit auf Probanden hat. Nach diesem Kontakt mussten die Versuchsteilnehmer ein Urteil über eine ihnen unbekannte Person fällen. Die Versuchspersonen in Barghes Experiment mussten konkret darüber entscheiden, ob sie die Assistentin von John Bargh spontan fest einstellen würden oder nicht. Das spannende Versuchsergebnis: Der vorherige Kontakt zu einem warmen Getränk führte zu warmherzigen, positiven Urteilen über John Barghes Assistentin und ihr mögliches Beschäftigungsverhältnis, das kalte Getränk hingegen zu ablehnend-negativen.
Fazit: Als Bewerber sollten Sie keine Bewerbungsgespräche an heißen Hochsommertagen führen. Da ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass eiskalte Erfrischungsgetränke vor den Personalverantwortlichen stehen. Wählen Sie lieber einen eisigen Wintertag! Und hören Sie auf zu glauben, dass Werbung nur auf der wahrnehmbaren, bewussten Ebene wirkt! Sie würden schlichtweg wahnsinnig werden, wenn Sie täglich 3.000 Werbebotschaften bewusst verarbeiten müssten.


Storytelling: Die 15 Gebote des Geschichtenerzählens

Storytelling geht zurück bis zur Lagerfeuerromantik der alten Geschichtenerzähler.
In den letzten Jahren hat der Begriff „Storytelling“ in der Social Media-Welt einen Boom erlebt.
Dabei ist das Prinzip gar nicht neu. Die Werbung setzt das Prinzip des Geschichtenerzählens schon seit Jahrzehnten ein und manipuliert uns erfolgreich. Die Produkte, die wir kaufen, aber nicht brauchen, sind der Beweis.
Ja, richtig gehört. Storytelling wird gerne auch mal dazu eingesetzt, Menschen zu manipulieren.
Aber da wollen wir Schreiber uns gar nicht erst drauf einlassen. Wenn wir auf unseren Blogs Storytelling einsetzen, dann wollen wir unsere Leser nicht manipulieren. Wir wollen erzählen, begeistern oder beibringen. Die Geschichten sind das Mittel, um unser Wissen weiterzugeben.
Denn mal ehrlich: Klar bringt dir eine reißerische Überschrift mehr Klicks. Aber wenn du das mit dem Hammer-Titel gegebene Versprechen nicht halten kannst, sind die Menschen auch ganz schnell wieder weg – und kommen in der Regel auch nicht wieder. Storytelling hilft dir, das Versprechen der Überschrift zu erfüllen.

Was ist eigentlich Storytelling?

Ganz allgemein: Man macht aus puren Fakten, trockenen Themen und bildenden Inhalten eine unterhaltsame Geschichte, die uns emotional anspricht.
Wozu braucht man dieses Storytelling?
BloggerAutoren und Werbetexter nutzen die Macht des Geschichtenerzählens, um ihren Lesern nicht nur Wissen oder ein Produkt zu vermitteln, sondern sie gleichzeitig zu unterhalten und emotional zu kitzeln.
Mit anderen Worten: Storytelling ist ein Muss für jeden guten Autor.

Wie große Marken Storytelling einsetzen

Große Marken verknüpfen mit ihrem Produkt immer ein Gefühl. Besonders herausragend machen das z.B. Red Bull mit dem Schlagwort „Energie“ oder Coca Cola mit „Gemeinschaft“. Wichtig ist, dass du dich und dein Produkt mit einer positiv besetzten Emotion verknüpfst: Freiheit, Lebendigkeit, Liebe, Erfolg, Zeit, etc. sind solche Attribute. Die drei Punkte, die du dabei auf jeden Fall nicht vergessen darfst:
  • Fang bei den Problemen und Bedürfnissen deiner Zielgruppe an, nicht bei deinen eigenen Gefühlen.
  • Deine Geschichte oder dein Beispiel sollte so einfach sein, dass es leicht zu merken ist.
  • Der Leser soll einen Punkt finden, an dem er sich mit dem Blog oder Produkt identifizieren kann.
Dieses Gefühl kannst du nur mit einer guten Geschichte erzeugen. Hier siehst du, wie wichtig Storytelling ist.

Die 3 Elemente einer guten Geschichte

Wichtig für den Einsatz von Storytelling ist, dass die Geschichte spannend ist und Emotionen weckt. Das schafft sie durch Dramaturgie.
Diese Dramaturgie besteht aus drei Elementen:
  • eine Ausgangssituation
  • eine Veränderung
  • eine neue Endsituation

Die 15 Gebote des Storytellings:

Alle Autoren und Schreibenden wollen gut schreiben. Was aber guter Schreibstil ist, wird vor allem subjektiv bewertet.
Neben Einfachheit, Klarheit und Eleganz, machen z.B. auch Atmosphäre, Metaphern und Emotionen einen guten Schreibstil aus – und diese drei Zutaten bekommst du durch Storytelling.
Hier zeige ich dir 15 Gebote, die du beachten musst, wenn du Storytelling als Blogger, für einen Vortrag oder dein nächstes Buch einsetzt:

1) Geschichten sind Pflicht

Geschichten sind kein Luxus, sondern ein Muss. Traditionell erzählte Geschichten erleben einen regelrechten Boom.
Game of Thrones und klassische Krimis sind nur zwei Beispiele, wie du mit althergebrachten Erzählmethoden deine Leser in den Bann ziehst.

2) Unterhalte

Langweiliges Erzählen ist zum Einschlafen. Überrasche deinen Leser, bring ihn dazu, Absatz für Absatz weiterzulesen. Sei unterhaltsam und verbinde dein Wissen mit einem spannenden, lustigen oder überraschenden Aspekt! Umso länger bleibst du dann im Gedächtnis.

3) Sei spannend

Verrate das Ende der Geschichte nicht am Anfang. Geschichten vermitteln trockene Informationen spannend und mitreißend, aber du musst dich auch an die Dramaturgie halten.
Du hast einen Blog über ein trockenes Thema wie Finanzen oder Steuern? Dann verknüpfe deine Themen mit einem spannenden Aufhänger aus der Praxis.

4) Wecke Emotionen

Eine Geschichte unterhält deinen Leser nicht nur, sie weckt in ihm auch Emotionen. Egal ob er deine Geschichte gut findet, sie ihn zum lachen bringt, wütend macht oder er sie liebt – mit Emotionen verbinden wir Erinnerung an das Gelesene.

5) Sei authentisch

Alle Blender fallen irgendwann auf und stürzen ab. Vor allem in der digitalen Medienwelt des 21. Jahrhunderts zählt Echtheit mehr als große Reden. Sei du selbst und zeig, dass du stolz auf deine Errungenschaften bist, gib aber auch Fehler zu.

6) Sei relevant

Damit deine Leser bleiben, wiederkommen und anderen von deinem Blog erzählen, musst du mehr als leere Hüllen verteilen. Je mehr die Geschichten, die du erzählst, mit der Lebenswelt deiner Leser verknüpft sind, desto besser. Finde Geschichten, die relevant für dein Publikum sind.

7) Kenne dein Publikum

Je besser du deine Zielgruppe kennst, ihre Probleme und Fragen verstehst, desto leichter findest du heraus, welche Geschichten deine Leser interessieren.

8) Stelle eine persönliche Verbindung zum Leser her

Mit einer Geschichte, die den Leser zum mitdenken und mitfühlen anregt, wird er sich leichter an dich und deine Seite erinnern und wiederkommen.

9) Binde den Leser ein

Indem du Identifikationsmomente schaffst, fühlt sich dein Leser persönlich angesprochen. Im Roman ist es eine Figur, mit der man sich leicht identifiziert, im Blog schaffst du das, indem du Fragen deiner Leser aufnimmst und ihre Probleme löst.

10) Motiviere

Du hast schon eine gute, unterhaltsame Geschichte? Super. Dann schaff einen tollen Abschluss und nutze das Storytelling dazu, deinen Leser zu neuen Taten zu motivieren.
Eine neue Geschichte schreiben, endlich einen besseren Überblick über die eigenen Finanzen bekommen, die eigene Website optisch von links auf rechts drehen – ganz egal, was das Thema deines Blogs ist, du hast es in der Hand, deine Leser zum Handeln zu bringen, indem du sie motivierst.

11) Unterstütze deine Geschichte durch Bilder

Der visuelle Aspekt ist vor allem im Social Media Bereich extrem wichtig. Jeder Facebook-Post, jede Twitter-Kurznachricht bekommt mehr Aufmerksamkeit, wenn er oder sie entweder durch einen Link oder ein Bild ergänzt wird. Also erzähl nicht nur bildhaft, sondern illustriere auch, wo es nur geht.

12) Nutze Metaphern

Die bildhafte Form des Erzählens geht Jahrtausende zurück und schafft Leserbindung. Indem du Wissen in Bilder verpackst (wie das z.B. Märchen tun), gibst du dieses Wissen spielerisch weiter und jeder kann es sich merken.
Ein Beispiel: Schreiben ist Kochen.

13) Verstehe

Verstehe, warum Geschichtenerzählen eine so große Faszination ausübt. Geschichten aktivieren viel mehr Regionen im Gehirn als eine einfache Information und verleihen einem Sachverhalt Bedeutung und Sinn. Außerdem werden sie öfter weitererzählt und geteilt als reine Sachinformationen. Je mehr du das Prinzip des Storytellings verstehst, desto besser wirst du.

14) Mache dich selbst zur Marke

Alle großen Unternehmen, Brands und Marken haben ihre eigene Geschichte, die sie (mehr oder weniger) erfolgreich nutzen.
Auch du hast deine Geschichte: Wie bist du zu deinem Business gekommen? Welche Wendepunkte in deinem Leben haben dich dahin gebracht, wo du jetzt bist? Was kannst du anderen Menschen geben? Nutze deine eigene Geschichte – sie ist dein unfairer Vorteil und macht dich einzigartig.

15) Überprüfe, was dich selbst begeistert

Wenn du in den nächsten Tagen Posts und Beiträge von anderen Bloggern siehst, überleg doch mal, was dich am meisten anspricht und welche Möglichkeiten „die anderen“ nutzen, um ihre Zielgruppe anzusprechen.
Abschreiben sollst du natürlich nicht, aber du kannst die Prinzipien auch für dich nutzen. Also finde deine eigene Stimme und geh in die Vollen!

Was wirklich zählt

Viele Blogger glauben, dass es reicht, wenn man einfach nur gute Informationen liefert.
Sie konzentrieren sich auf das „Was“. Dabei vergessen sie einen wichtigen Aspekt: das „Wie“. Es ist entscheidend, wie du etwas sagst.
Geschichten helfen dir, dieses Wie besonders elegant und einprägsam zu gestalten.

Storytelling – Die unbewussten Manipulationskünste

gelesen un zitiert by http://www.danielunsoeld.de/2016/03/17/manipulation-die-unbewussten-kuenste/


Kürzlich gab ich mit meinem Kollegen Mark Young ein Training zu Storytelling und Präsentation in Budapest. In der Mittagspause stellt Mark mir die Frage, was denn eigentlich mein Verhältnis zu Manipulation sei? Würde ich nicht eigentlich Manipulation lehren? Ich dachte: Das stimmt, Körpersprache und Storytelling sind manipulativ…  -aber? Und schrieb diesen Blog!

Manipulation durch Storytelling

Geschichten haben die Kraft, uns in eine ganz bestimmte Sicht auf ein Thema mitzunehmen. Geschichten sind die eigene Biographie, Erlebnisse, Erzählungen, Witze, Gleichnisse, Nachrichten. Was diese Formen eint, ist, dass sie in uns ein ganz bestimmtes Rezeptionsverhalten wecken. Wir lassen uns gerne etwas erzählen! Denn das macht Spaß. Indem wir von der Erzähler_in auf eine Reise mitgenommen werden, machen wir gemeinsam Erfahrungen, wir durchleben schwierige Situationen, überkommen die Herausforderungen – wir erfahren Freude, Spannung, Leid und Glück – und lernen etwas daraus.
Die Magie dabei: Durch eine Geschichte können wir Werte und Entscheidungen nachvollziehen, die uns ansonsten vollkommen fremd wären! Selbst ein Tieraktivist wird wahrscheinlich nicht mit der Wimper zucken, wenn Rotkäppchen und die Oma aus dem Bauch des bösen Wolfs gerettet werden. Die Geschichte hat das Töten des Wolfs plausibel gemacht, den Wolf als ganz und gar böses Wesen dargestellt. Mitleid hat (in der klassischen Erzählung) keinen Raum. In diesem Beispiel wird die Gefahr deutlich: Geschichten manipulieren! Unser rationales Hirn schaltet ab, wir erleben mehr, als das wir reflektieren. Und unbewusst übernehmen wir die mit der Geschichte verbundenen Werte und Perspektiven auf das Leben. Und das hat wiederum, geschickt mit einem Thema verbunden, die Macht, uns für etwas einzunehmen, was uns vorher völlig abwegig erschien. Werbung lebt von dieser Einsicht.

Manipulation durch Körpersprache

Körpersprache funktioniert anders, aber ebenso wie Geschichten wirkt Körpersprache unbewusst darauf, wie wir eine Person in einem spezifischen Kontext sehen und einordnen. Einige Beispiele: In dem ich mich als Lehrer_in frei im Raum bewege, mich Störer_innen nähere, sende ich eine körpersprachliche Botschaft: „Seht her, ich habe keine Angst! Das ist mein Raum, ich fühle mich hier sicher und wohl. Und ihr Störer, passt bloß auf, ich scheue keine Konfrontation!“ Die Klasse wird auf diese Botschaft reagieren, nur Wenigen wird es bewusst, was eigentlich hier geschieht.

Suggestion – nicht nur Storytelling oder nur Körpersprache

Eine Gruppe durch Blick, Sprache und Bewegung im Bann zu halten wird oft als „Charisma“ abgetan – und doch ist Charisma nichts anderes als eine in Körpersprache umgesetzte Suggestion.
Suggestion ist ein Zwischenfeld zwischen Erzählen und Körpersprache. Große Redner_innen ziehen mühelos selbst große Menschenmengen in den Bann. Was meint dieser „Bann“? Meiner Ansicht nach wirken zwei mächtige suggestive Kräfte: Die Suggestion der Verbundenheit auf der einen Seite: „Ich kenne Euch, ich spreche für Euch, in Eurem Interesse.“ Die zweite Ebene ist die Dringlichkeit: „Was ich sage, ist von elementarer Bedeutung für Euch. Davon bin ich überzeugt.“ Indem ich mit meinem Körper, meinem Blick und meiner Emotionalität total eine derartige Situation vorgebe, „muss“ die Gruppe – in bestimmten Grenzen – folgen und ist „gebannt“. Erst wenn der Bogen deutlich überspannt wird, stellt sich Widerstand ein.

Manipulation für einen guten Zweck?

Ganz ehrlich: Ich bin von der manipulativen Kraft von Geschichten und Körpersprache überzeugt. Diese  Künste sind die „unbewussten Künste“ und damit per se für Manipulation geeignet. Auf der anderen Seite nutzen wir sie alle ständig – mehr oder weniger bewusst. Gerade deshalb ist es für mich entscheidend, für wen ich arbeite. Durch meine Trainings möchte ich erstens sozial engagierten Menschen die Möglichkeit geben, weniger empfänglich für Manipulationen zu sein. Und ich möchte sie zweitens dabei unterstützen, diese selbstverständlich auch ohne Trainer_innen ständig präsenten Kräfte im politischen Kontext für die Durchsetzung sozialer und ökologischer Belange zu nutzen.

Auf einer tieferen (oder naiveren) Ebene würde ich sagen, dass überall da, wo diese Kräfte mit dem Ziel von Frieden und Glück für alle ohne ein Verurteilen anderer eingesetzt werden, gerechtfertigt sind. Überall dort, wo Geschichten, Körpersprache und Suggestion dazu dienen, anderen zu schaden oder anderen ihre Würde und Einzigartigkeit zu nehmen – dort ist die dunkle Seite der Macht.

Trotzdem: Ein Gschmäckle bleibt. Denn manipulativ sind sie beide, ob dunkel, ob hell.

Sonntag, 25. Februar 2018

AVP börsenletter KW 9

A V P börsenletter
kurz.prägnant.konkret.erfolgreich Sonntag 25.02.2018 


  

Damit die Börse steigt, müssen die beiden wichtigsten Fakotoren, Liquidität & Stimmung des Anlegerpublikums positiv sein!

André Kostolany

 


Markt aktuell mit übergeordnete & untergeordnete Trend

An den geneigten Leser,
weiterhin stabilisiert sich unser DAX nur sehr mühsam und zeigt eine deutliche relative „Underperformance“ des DAX im Vergleich zur US- Börse. Während die wichtigsten US -Indizes oberhalb ihrer 200- Tage -Linien gedreht haben und bereits in Tuchfühlung mit den 50 –Tage- Linie kämpfen, notiert der DAX noch weit unterhalb seiner  200- Tage- Linie.
Kein Wunder, dass sich viele Anleger den Kopf darüber zerbrechen, was hinter der schwachen Vorstellung des DAX stecken könnte.
Potentielle Ursachen dafür gibt es einige, z.B. die mangelnde Zukunftsperspektive der „GroKo“ in Berlin, die wachsende Sorge vor Inflation, die steigenden Zinsen und neuerdings sogar die Befürchtung, die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland befände sich in einer Gipfelbildung und würde sich nun wieder langsam abkühlen.
Ein Beleg dafür könnte der deutsche „Ifo-Index“ sein, der sich zum dritten Mal in Folge leicht abgeschwächt hat und nun in einem Abwärtstrend befindet.Auch die europäischen Einkaufsindizes haben sich abgekühlt, die Stimmung wird insgesamt etwas schlechter. Dazu passt natürlich ganz hervorragend der starke Einbruch der Aktienmärkte Anfang Februar. Denn immerhin gelten die Börsen als die treffsichersten konjunkturellen Frühindikatoren überhaupt.


Depot alt & aktuell mit Einschätzung der Redaktion







... "gesehen und zitiert" … 

Interessante LINKS, Texte und Grafiken



Grüner Fisher: "Werden Korrekturen wirklich immer heftiger?"


Grüner rechnet nach und relativiert die jüngsten Kursturbulenzen, auch die des vieldiskutierten US-Volatilitätsindex VIX.
23. Februar 2018. FRANKFURT (Grüner Fisher). Hilfe, Korrektur! Wenn die Volatilität zuschlägt, prasseln negative Schlagzeilen von allen Seiten auf die Anleger ein. Möglichst große Zahlen, mit einem dicken Minus versehen, ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Es gilt, diese vermeintlich großen Zahlen in den korrekten Kontext zu setzen. 

DAX und Dow stürzen ab

Gefährliche Spekulationsprodukte auf Volatilität, Marktmanipulationen oder doch "nur" Inflationsängste? Die Ursachenforschung für die jüngste Korrektur läuft medial auf vollen Touren. Für die passende Schlagzeile sorgte sowieso der "schlimmste Absturz innerhalb eines Tages" des Dow Jones. Rechnet man die Veränderung in Punkten und nicht in Prozent - einer der Kardinalsfehler - so ist die große Krise natürlich schnell herbeizitiert. Am 5. Februar verlor der Dow Jones im Tagesverlauf bis zu 1.597 Punkte, um den Börsentag dann mit -4,6 Prozent zu beenden. Im Oktober 1987 verlor der Dow Jones nur 508 Punkte, was zum damaligen Indexstand aber einen tatsächlich historischen Rekordverlust von -22,6 Prozent bedeutete. 

In der jüngsten Korrektur verlor der DAX in zwölf Handelstagen über 1.500 Punkte. Erschreckende Schlagzeilen, auf diesem Niveau jedoch im Bereich der natürlichen Schwankungsbreite. Wann immer man mit vermeintlich großen Zahlen konfrontiert wird - Punkte in einem Aktienindex, Höhe der Verschuldung, Schadensbilanz nach einer Naturkatastrophe - ist es empfehlenswert, diese Zahlen ins prozentuale Verhältnis zu setzen. Je größer die Zahl, desto leichter geht ansonsten das "Gefühl" für die rationale Perspektive verloren.


Fazit

Irgendwann wird es auch der DAX an einem Tag schaffen, 1.000 Punkte zu verlieren. Medien werden dieses Ereignis mit furchterregenden Schlagzeilen "feiern". Vernünftige Anleger sollten dieses Mediengetöse schlicht ignorieren und in Ruhe nachrechnen. 



Der Spruch zum Wochenende


  "Ein guter Schulabschluss ist kein
   Indikator für Intelligenz, sondern
   von guter Anpassungsfähigkeit."

   --- Prof. Dr. Gerald Hüther ---

 

Das Team des AVP börsenletter Ihnen wünscht eine geldreiche Börsenwoche

 

AVP_Berlin@vodafonemail.de

  

Montag, 19. Februar 2018

Hans Werner Sinn

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/hans-werner-sinn-ich-bin-fuer-eine-minderheitsregierung/


Hans-Werner Sinn war Präsident des Ifo-Instituts und Professor an der Universität München. Er gilt als ebenso streitbar wie einflussreich. Frankreichs Präsidenten Macron sieht er als Spalter der EU und befürwortet für Deutschland eine Minderheitsregierung.







Hans-Werner Sinn: Die deutsche Wirt­schaft erlebt derzeit eine doppeltes Konjunkturhoch. Da ist zum einen die Bauwirtschaft und alles, was damit zusammenhängt: Viele Anleger flüchten in Immobilien, weil sie keine andere rentable Anlageform kennen. Die nied­rigen Zinsen erlauben auch die Finan­zierung von Vorhaben, die man sich sonst nicht leisten könnte. Das ist die eine Schubkraft. Die andere ist die zwei­fache Unterbewertung der deutschen Waren. Zum einen ist der Euro, wenn man den Durchschnitt der im Euroraum produzierten Waren zugrunde legt, gegenüber den Nichteuroländern um circa zehn Prozent unterbewertet. Das treibt die deutsche Exportwirtschaft zu immer neuen Rekorden. Zum anderen sind aber Produkte aus Deutschland im Vergleich zu den Produkten der Euro­ partnerländer zu billig und deshalb dort begehrt. Diese Länder haben nach der Einführung des Euro mithilfe von Krediten Lohnerhöhungen jenseits der Produktivitätsentwicklung durchge­setzt und wurden dadurch immer teu­rer, Deutschland somit relativ immer billiger. In der Summe bedeutet das eine Unterbewertung Deutschlands gegenüber den Nichteuroländern von 25 bis 30 Prozent. Bau und Exporte – das treibt die Konjunktur.
Klingt nach einer wahren Gewinnerkoalition …
Für die Exportwirtschaft schon, dar­um verteidigen die Unternehmen den Euro ja auch so verbissen. Deutschland besteht aber nicht nur aus Exportunter­nehmen. Insgesamt gesehen bedeutet die Unterbewertung einen Realeinkom­mensverlust für die Deutschen, denn sie müssen die Importe von Waren, von Energie und von touristischen Dienst­leistungen sehr teuer bezahlen. Die Real­einkommen würden im Durchschnitt nach einer Aufwertung steigen, obwohl es der Exportwirtschaft dann etwas schlechter ginge. Und dann bitte nicht vergessen: Die Sparer zahlen über die
Nullzinsen für den Boom. Das ist eine gewaltige Umverteilungsmaschine: Die Sparer und die Arbeitnehmer verlieren, dagegen gewinnen Staat, Exportindus­trie, Immobilienbesitzer und Aktionä­re. Per saldo verliert Deutschland durch die niedrigen Zinsen, weil es wegen seiner Exportüberschüsse das Land mit dem größten Nettoauslandsvermögen nach Japan ist.

Gleichen sich diese Asymmetrien nicht schnell aus in offenen Märkten?
Das funktioniert nur bedingt. Die an der Produktivität gemessen zu hohen Löhne in den südeuropäischen Län­ dern sinken nicht oder zu langsam. Deshalb sind dort so viele Industrie­ betriebe untergegangen und haben ihre Produktion gedrosselt. Das sieht man am verarbeitenden Gewerbe in diesen Ländern: Die Produktion in Italien liegt immer noch um 19 Prozent unter der des Jahres 2007, in Frankreich um zwölf Prozent darunter, in Spanien um 23 Prozent. Mit einer noch weiteren Abwertung wäre das schnell zu lösen, aber dann würde der Lebensstandard in Deutschland noch weiter unter das mögliche Niveau, das bei korrekten Preisrelationen erreichbar wäre, gedrückt werden. Es sind einfach die Verzerrungen, die durch eine einheitliche Währung nicht mehr ausgeglichen werden können und jetzt in Deutschland zwar zum Boom, aber doch zu mäßigen Realeinkommen und in den südeuropäischen Ländern und Frankreich zu anhaltenden Wettbewerbsproblemen geführt haben. Die Wettbewerbsprobleme des Südens gleichen wir durch öffentliche Rettungskredite und echte Geldtransfers aus, was im Nebeneffekt die Nachfrage nach deutschen Exportprodukten hoch hält. Das erklärt auch, warum die Wirtschaftsverbände so verärgert sind über Christian Lindner und seine Absage an die Jamaika-Koalition: Christian Lindner will den europäischen Stabilitätsmechanismus nicht weiter ausbauen, der frisches Geld in den Süden leiten soll, um diesen künstlichen und für die Deutschen extrem teuren Exporterfolg weiter zu unterstützen. Das findet die Industrie nicht so toll, sie will einfach weiter kurzfristig Exporterfolge und schert sich nicht darum, wenn andere Deutsche ihn bezahlen müssen.
Die Exportindustrie mag offenbar auch die Europäische Zentralbank, weil die EZB den angeschlagenen Volkswirtschaften über das Anleihekaufprogramm und Nullzinsen Kaufkraft zuführt.
Das Anleihekaufprogramm bewirkt, dass sich die Staaten Südeuropas weiterhin verschulden können und mit dem geliehenen Geld ihre binnenwirtschaftliche Nachfrage wie auch die Nachfrage nach deutschen Waren aufrechterhalten. Davon profitieren der lokale Bau und das lokale Handwerk dieser Länder, doch hat die dortige Industrie wenig davon, weil die Staatsfinanzierung aus der Druckerpresse die Renten und Beamtengehälter und damit indirekt das gesamte Lohnniveau hoch halten. Deshalb versucht die EZB freilich, auch in Deutschland Gas zu geben, um das Land nachzuinflationieren. Aber das dauert, denn bei einer Inflationsrate von vier bis 4,5 Prozent würde ein Ausgleich zehn Jahre dauern, selbst wenn der Süden nicht mitinflationieren würde. Deutschland ist wie ein schwerer Tanker, der wegen ein paar Geldspritzen nicht seinen Kurs ändert. Das Inflationsziel der EZB liegt bei zwei Prozent, nicht bei vier oder 4,5 … Die EZB ist längst zu einem europaweit durchschnittlichen Inflationsziel übergegangen. Sie hofft, dass der Süden bei der deutschen Inflation, die man anstrebt, nicht mitmacht, sodass wir im Durchschnitt unter zwei Prozent landen. Ich befürchte allerdings, dass der Süden nicht so genügsam sein wird, wie es sich die EZB vielleicht erhofft. Dann führt dieser Weg letztlich gar nicht zum Ziel.
Müsste die EZB die Zinsen noch weiter absenken?
Die Zinsen sind bei null, und tiefer geht es kaum, weil sonst Banken wie Private ihr Geld bar horten würden, um den Negativzins zu umgehen. Solange es Bargeld gibt, kann es keine Negativzinsen in großem Umfang geben. Daher wird das Bargeld ja auch bekämpft, und im ersten Schritt hat man schon mal die großen Scheine abgeschafft und will jetzt die erlaubte Höchstgrenze für Barzahlungen absenken. Dabei braucht Deutschland keine Nullzinsen; die deutsche Wirtschaft könnte einen Zinsanstieg gut verkraften. Nur die hoch verschuldeten Südländer in Europa kämen in eine Haushaltskrise, weil sie die Zinsen einfach nicht mehr zahlen können. Es sind die deutschen Sparer, die in dieser Konstellation draufzahlen.
Nun hat der französische Präsident Macron einen europäischen Haushalt und einen europäischen Finanzminister ins Spiel gebracht. Beides gilt für viele in Deutschland als wichtiger Schritt für eine modernisierte EU.
Macrons Forderungen sind aus seiner Sicht richtig: Zur Kompensation der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit soll Südeuropa deutsches Geld erhalten. Er verbrämt diese einfache Tatsache mit allerlei komplexen Scheinargumenten. Das frische Geld sichert zwar kurzfristig die Sozialhaushalte und Staatsfinanzen in den südlichen Ländern, aber das eigentliche Übel, die geringe Wettbewerbsfähigkeit der dortigen Industrien, wird nicht beseitigt, sondern perpetuiert. Letztlich würde Europa das Modell Italiens übernehmen: Der Norden ist extrem wettbewerbsfähig und subventioniert den Mezzogiorno. 40 Prozent der dortigen Einkommen stammen aus Nord-Süd-Transfers. Weil er das aber tut, bleibt der Süden auf ewig zu teuer und wird nie wieder wettbewerbsfähig. Der Norden fühlt sich ausgenommen, und Parteien wie die Lega Nord organisieren den politischen Widerstand bis hin zur staatlichen Trennung. Und der Süden ist auch nicht zufrieden mit seiner Rolle als von der Bettelei abhängiges Armenhaus mit einer staatlich finanzierten Massenarbeitslosigkeit.
Wer wären denn dann die Geberländer im Macron-Modell? Deutschland, Niederlande, Österreich?
Ja, das sind die Länder, die zahlen sollen. Vermutlich würde Frankreich pro forma auch noch ein bisschen französisches Geld beisteuern. Das Ganze ist nicht nur ein Nord-Süd-Konflikt innerhalb der EU, sondern auch ein Ost-West- Konflikt. Länder wie Tschechien, Polen, Slowenien, Slowakei und Ungarn setzen alles daran, wettbewerbsfähig zu werden, und muten ihrer Bevölkerung ziemlich viel zu. Sie haben schon bei der Griechenland-Rettung dagegen protestiert, dass sie gezwungen wurden, die viel wohlhabenderen Griechen zu subventionieren. Sie wollen beim Euro partout nicht mitmachen, und weil das so ist, bedeutet Macrons Versuch, den Euroraum zu mehr Staatlichkeit zu verdichten, eine Spaltung der EU.
Eine solche Abspaltung wäre aber eine Zerschlagung Europas. Immerhin wurde mit Rumänien und Bulgarien die Osterweiterung begonnen.
Gegen Rumänien hat Frankreich ja auch nichts, dort ist die französische Industrie wie beispielsweise Renault stark investiert. Rumänien, Bulgarien und Kroatien wollen auch den Euro einführen, weil ihre Bevölkerung sich bereits über beide Ohren in Euro verschuldet hat und sie nun die Eurodruckerpresse brauchen, um die Schulden zu bedienen. Aber die Tschechen, Ungarn und Polen wollen nicht mitmachen, und die Skandinavier im Übrigen auch nicht. Kommt Macron mit seinen Plänen durch, gerät Deutschland in eine Randlage, in der es gebraucht wird, um Frankreichs Hinterland in Südeuropa zu finanzieren.
Sie sehen Macron als Spalter Europas?
Teils, teils. Wenn sich seine Politik auf eine Erweiterung der Eurozone bezieht und ein Europa der zwei Geschwindigkeiten, dann ja. Denn das ist nichts anderes als die Vorbereitung oder Vertie- fung einer Spaltung. Das halte ich für gefährlich. Andererseits begrüße ich die staatliche Verdichtung der EU im Verteidigungsbereich, weil sie Osteuropa einschließt. Macron hat die seit 1954 geltende Doktrin Frankreichs aufgegeben, wonach eine Europäische Verteidigungsunion niemals infrage käme. Das finde ich richtig; wer ein starkes Europa will, muss doch die zersplitterten Streitkräfte zusammenführen. Macron will eine starke EU-Asylpolitik, und zwar nach französischem Muster. Frankreich verhindert die Zuwanderung durch eine strikte Kontrolle seiner Außengrenze. Wer von Italien nach Frankreich will, muss durchs Mittelmeer kommen. Und Macron will, dass die Asylentscheidung
in Libyen getroffen wird, nicht etwa in irgendeiner Kreisstadt in Deutschland, die einen Asylbewerber, der nicht anerkannt wurde, nie mehr abschieben kann. Deshalb folge ich ihm hier. Ich bin für eine staatliche Vertiefung der EU, aber gegen Maßnahmen, die speziell auf die Eurozone abstellen wie Eurobonds, Europäischer Stabilitätsmechanismus und Eurofinanzminister.

Macron hat also Visionen, und Merkel?
Vielleicht weil er noch so jung ist, hat Macron mutige Visionen. Er will ja wohl auch Großbritannien entsorgen, denn dieses Land stört seine Pläne nur. Wiederum gibt es von Berlin keinen Widerstand, sondern nur Phlegma. Die Kanzlerin mogelt sich nun schon jahrelang einfach so durch und wird ohne eigenen Plan von anderen getrieben, die klare Vorstellungen davon haben, wohin sich Europa entwickeln soll. Wer auf Sicht fährt, wie es die Kanzlerin ostentativ tut, kann sich schnell verfahren. Finanzminister Schäuble besaß Weitblick, er wollte zum Beispiel bei Griechenland einen neuen Kurs einschlagen und einen Austritt nebst Abwertung statt immer wieder neuer Geldgeschenke, doch dabei fuhr ihm die Kanzlerin in die Parade. Schäuble ist nun leider nicht mehr in der Regierung.
Braucht Deutschland also schnell wieder eine handlungsfähige Regierung statt einer nur „geschäftsführenden“?
Nein, weil eine handlungsfähige Regierung, die dann eine Große Koalition
wäre, in den Hinterzimmern der EU bei langen Nachtsitzungen wieder und wieder nachgeben würde. Paradoxerweise gilt: Eine scheinbar nicht so handlungsfähige Minderheitsregierung, die sich vor einer Zustimmung gegenüber weiteren Begehrlichkeiten unserer europäischen Partner erst Rückendeckung im Parlament holen müsste, wäre faktisch sehr viel stärker, weil die Partner auf die Bedenken des Parlaments Rücksicht nehmen müssten. Die Schwäche der Regierung bedeutet eine Stärkung des Parlaments und damit auch der deutschen Verhandlungsposition. In Europa erhält immer der Letzte, der zustimmt, die höchsten Konzessionen.
Das hat man im Fall Irland gesehen, wo eine Volksabstimmung über das Lissabon-Abkommen abgehalten werden musste: Das Abkommen war am Ende extrem Irland-freundlich, um nur ja die Zustimmung der Bevölkerung zu gewinnen. Eine schwächere Regierung hätte 2015 im Übrigen nicht einfach ihre katastrophale Flüchtlingspolitik durchsetzen können, sondern hätte die Maßnahmen im Parlament beschließen lassen müssen und wäre dort gebremst worden. 

Nur eine Minderheitsregierung schützt uns vor einer weiteren Entmündigung des Parlaments und damit auch vor Macrons Umverteilungswünschen. Europa ist kein Ponyhof, sondern von knallharten Interessengegensätzen geprägt, die die Regierung nicht allein entscheiden darf.

Sonntag, 18. Februar 2018

AVP börsenletter KW 8

A V P börsenletter
kurz.prägnant.konkret.erfolgreich Sonntag 18.02.2018 


  

Damit die Börse steigt, müssen die beiden wichtigsten Fakotoren, Liquidität & Stimmung des Anlegerpublikums positiv sein!

André Kostolany

 


Markt aktuell mit übergeordnete & untergeordnete Trend

An den geneigten Leser,

nach wie vor bleiben wir dem Markt fern. Es lohnt sich nicht reinzugehen, da wir nur mit 
einer kurzen Gegenbewegung rechnen. Die von uns zugrunde gelegten Indikatoren zeigen nach wie vor einen Abwärtstrend.





Depot alt & aktuell mit Einschätzung der Redaktion



keine




... "gesehen und zitiert" …







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Der Spruch zum Wochenende

 

 

 

 

Das Team des AVP börsenletter Ihnen wünscht eine geldreiche Börsenwoche

 

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Freitag, 16. Februar 2018

Selbst-bewußt statt herdenmäßig! Der Mensch ist selbst sein Souverän...

gelesen und zitiert by https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/selbst-bewusst-statt-herdenmaessig/

Ganz weit im Osten der Republik, in Cottbus, gehen seit längerem die Menschen auf die Straße gegen eine Einwanderungspolitik, die ihre Bewegungsfreiheit einschränkt, die städtischen Sozialkassen leert und für Kriminalität bis hin zu Mord und schwerer Körperverletzung sorgt.
Von den Medien unterstützt und angefeuert, hat sich die parteien- und regierungstreue Gegenbewegung „Cottbus bekennt Farbe“ formiert, die sich an diesem Donnerstag buchstäblich in Marsch setzt: Ein „Sternmarsch“, zu dem auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und der evangelische Landesbischof Markus Dröge aufgerufen haben, soll zeigen, daß alle „gemeinsam an einem Strang ziehen gegen rechtsextremistische Ideen“.

„Cottbus: weltoffen oder fremdenfeindlich?“

In der Erklärung heißt es: „Die mörderische Ideologie des Nationalsozialismus, Größenwahn, Rassismus und Antisemitismus haben unermeßliches Leid über die Menschen gebracht.“ Wieder einmal muß der Nationalsozialismus als Rechtfertigung für die bankrotte Politik und für eine spirituell und personell bankrotte Kirche herhalten. Der Deutschlandfunk spitzte den Konflikt auf den Gut-Böse-Manichäismus zu: „Cottbus: weltoffen oder fremdenfeindlich?“
Die Alternative ist falsch, sie entspringt einem falschen Bewußtsein. Falsch ist die Art und Weise, wie der Begriff „Weltoffenheit“ verwendet wird. Er kommt aus der philosophischen Anthropologie und bezeichnet die Struktur des menschlichen Weltbezugs. Der Mensch ist im Unterschied zu den Tieren auch gegenüber Wahrnehmungen offen, die – so Arnold Gehlen – „keine angeborene Signalfunktion“ besitzen. Er setzt sich mit der ihn umgebenden Wirklichkeit bewußt auseinander. Zum einen, „indem er sie ins Lebensdienliche verändert“, und zum andern dadurch, daß er in der Auseinandersetzung mit der Welt seine Fähigkeiten „eigentätig entwickelt“. (Marx und Engels sahen das übrigens ganz ähnlich.)

Zerstörungswerk der Politik

Wendet man dieses Modell auf die Gegenwart an, dann heißt „lebensdienlich“, eine Politik zurückzuweisen, welche die vertraute Lebenswelt in eine Art „Kalkutta“ (Peter Scholl-Latour) verwandelt. „Eigentätig“ bedeutet, in der Auflehnung gegen die politischen, geistigen und geistlichen Übermächte persönliche Qualitäten wie Mut, Widerspruchsgeist und Phantasie herauszubilden.
Es verhält sich also umgekehrt: „Weltoffen“ sind jene Menschen, die das Zerstörungswerk, das von der Politik betrieben und durch eine gottverlassene Staatskirche abgesegnet wird, nicht als schicksalhaft hinnehmen und die im Widerstand ihr Herz über die Hürde werfen. Wenn die Metzger die Larve des guten Hirten überstreifen, lautet die wirkliche Alternative: Selbst-bewußt statt herdenmäßig!

Mittwoch, 7. Februar 2018

Die Algorithmen nerven, ich will die Chronologie zurück!

gelesen und zitiert by https://futurezone.at/meinung/die-algorithmen-nerven-ich-will-die-chronologie-zurueck/308.879.527


Drei Tage alte Breaking News in den Social-Media-Feeds, Fotos vom vergangenen Wochenende: Vom Algorithmus bevormundet.
 

Ich bin ja grundsätzlich recht aufgeschlossen gegenüber Neuem, Veränderung. Aber der immer weiter um sich greifende und in meine Timelines = Zeitschiene (kann man das überhaupt noch so nennen?) eingreifende Trend zur angeblich interessensbasierten Anzeige von Social-Media-Beiträgen nervt gewaltig. Instagram-Feed =  Möglichkeit für den Kunden, sich regelmäßig über neue Informationen auf einer Webseite informieren zu lassen. RSS steht dabei für „Really Simple Syndication“ und stellt Inhalte einer Website und/oder deren Änderungen in einer standardisierten, maschinenlesbaren Form bereit öffnen und ich muss mich erstmal durch Dutzende Postings scrollen, die drei Tage alt, einen Tag alt, zwölf Stunden alt sind. Dazwischen findet sich vielleicht ein aktuelles Bild, aber man muss schon aufmerksam sein, um es nicht zu übersehen. Facebook-Feed auf und endlich, hier sind sie, die Breaking News von vor zwei Tagen. Twitter - Jaja, in case I missed it. Dabei will ich doch einfach nur wissen, was aktuell gerade los ist.
Doch die Zeiten, in denen uns in den sozialen Netzwerken chronologische Abfolgen der Beiträge geboten wurden, sind vorbei. Heute bestimmen Algorithmen, was zuerst angezeigt, was verstärkt angezeigt und was gleich überhaupt nicht mehr angezeigt wird. “Damit du auch ja nichts Wichtiges verpasst, Claudia”, argumentieren die Plattformen, die mich oft direkt ansprechen als wären sie Ikea oder wir so etwas wie Freunde. Leider muss ich aber sagen, verpasse ich immer mehr Wichtiges dank dieser Eingriffe in das ehemals simpel sortierte Geschehen der Social-Media-Welt.
Ich habe meist nicht das Gefühl, dass mir Beiträge von Menschen oder Organisationen verdichtet angezeigt werden, die mich tatsächlich besonders interessieren. Im Gegenteil. Und manchmal passiert es sogar, dass ich mich frage, hat sich X oder Y von dieser oder jener Plattform abgemeldet? Bis ich dann draufkomme, dass die Postings schlichtweg nicht mehr in meinen Timelines landen.

Entmündigt

Außerdem muss ich schon sagen, ich fühle mich ein wenig entmündigt. So sehr ich den technologischen Fortschritt liebe, ich wäre noch immer in der Lage, selbst zu entscheiden, welche Fotos, Links, Tweets und Facebook-Ergüsse ich like/sehen möchte, kommentiere, wem ich meine Aufmerksamkeit schenken will. Da nützt es jetzt auch nicht, wenn mir manche Postings wie zäher Kleber in den Feed gedrängt werden, für die ich mich nunmal nicht begeistern kann.
Ich weiß schon, die Firmen und ihre Geschäftsmodelle und der Kampf um die Aufmerksamkeit und eigentlich soll doch das alles unser Leben besser machen, usw. Und dann könnte man noch Listen erstellen und dann könnte man diesen oder jenen Work-around versuchen. Aber am Ende ist es doch so: Die Algorithmen schlagen zurück. Da kann ich noch so oft meinen Facebook-Feed auf “Most Recent” stellen, wenn ich das nächste Mal komme, zeigt man mir doch wieder die sogenannten “Top Stories” an.
Das wirklich Simple ist im Leben oft schwer zu kriegen. Das gilt halt auch für Social-Media-Feeds. Es ist ein aussichtsloses Flehen, doch ich sag es trotzdem: Hey, ihr Tech-Konzerne, gebt mir die Chronologie zurück!

Montag, 5. Februar 2018

Schlaues von Machiavelli



https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=2469_Niccol%C3%B3+Machiavelli&seite=2


 Es (ist) viel sicherer, gefürchtet als geliebt zu werden, wenn man schon den Mangel an einem von beiden in Kauf nehmen muss."


 Es gibt nichts Klügeres im menschlichen Leben, als wenn man darauf verzichtet, zu drohen und mit Worten zu beleidigen. Denn weder das eine noch das andere entzieht dem Feind die Kraft. Drohungen aber machen ihn vorsichtig, und Beleidigungen steigern seinen Haß

Donnerstag, 1. Februar 2018

VERA LENGSFELD - Die künftige GroKo 2018 öffnet die Schleusen

gelesen und zitiert by http://vera-lengsfeld.de/2018/01/31/die-kuenftige-groko-oeffnet-die-schleusen/

Die Diskrepanz zwischen Politik auf der einen, sowie Wählern und Wirklichkeit auf der anderen Seite, war seit Gründung der Bundesrepublik noch nie so groß. Tatsächlich ist es erst wenige Jahre her, dass man eine solche Realitätsverleugnung und Wählerverachtung bei demokratisch gewählten Politikern noch für undenkbar hielt. Der Glaube, dass demokratische Wahlen vor allzu argem Machtmissbrauch schützten, weil die Politiker ja wieder gewählt werden wollen, ist zum Teil noch so stark, dass immer noch zu viele Menschen nicht glauben können, was sich gegenwärtig vor ihren Augen abspielt. Sie können die Verachtung und Ignoranz, die dem Souverän von den GroKo-Unterhändlern entgegengebracht wird, nicht fassen bzw. wollen sie einfach nicht wahrhaben.
Abgesehen von den heuchlerischen Beteuerungen des SPD-Vorsitzenden Schulz, weder in eine Regierung Merkel einzutreten, noch in einer solchen ein Ministeramt anzustreben, hätten SPD und Union niemals Koalitionsverhandlungen aufnehmen dürfen, wenn sie ernst nehmen würden, was sie selbst als ihre Wahlziele verkündet hatten. In Fragen wie Einwanderung, Familiennachzug und Gesundheitspolitik waren die Positionen unvereinbar. Die CSU versicherte ihren Wählern, dass es eine „Obergrenze“ für die Einwanderung geben würde, die CDU hatte immerhin im Programm die Beteuerung, dass sich die Situation von 2015/2016 nicht wiederholen würde. Man hätte aus den Fehlern gelernt. Außerdem wolle man sich für einen wirksamen Schutz der EU-Grenzen einsetzen. Was die Gesundheitspolitik betrifft, versprach die Union, eine Einheitskasse, wie sie der SPD anstrebt, zu verhindern.
Schon das Sondierungsergebnis, in dem versucht wurde, die unvereinbaren Positionen in einem Wortschwall zu verschleiern, war das Papier nicht wert, auf das es gedruckt wurde. Beim Thema Familiennachzug wurde das am deutlichsten. Während die CDU-Wähler mit einer „atmenden Obergrenze“ ruhig gestellt werden sollten, wurden die SPD- Anhänger mit dem Hinweis beschwichtigt, dass eine solche ja genau genommen nicht festgelegt wurde, was der Wahrheit entsprach.
Trotzdem wurde auf dem Sonderparteitag der SPD nicht über das Koalitionspapier abgestimmt, sondern über die Fiktion eines zukünftigen Verhandlungsergebnisses. Nun soll innerhalb einer Woche die GroKo stehen. Als erstes wurde gestern verkündet, dass der wichtigste Streitpunkt, wie mit dem Familiennachzug für Migranten mit subsidiärem Schutzstatus umgegangen werden soll, ausgeräumt wäre. Das geschah an einem Tag, an dem in der Zeitung zu lesen war, dass der SPD-Vize von Altenessen, diesen großen Essener Stadtteil als ein Gebiet benannte, in dem das Zusammenleben zwischen Einheimischen und Migranten scheitern könnte. Wörtlich: „Die Schwelle, bis zu der man noch grundlegend etwas bewirken konnte, scheint mir überschritten.“
(https://www.waz.de/staedte/essen/essens-spd-vize-warnt-vor-integrationsproblem-in-altenessen-id213237317.html)
Essen ist kein Einzelfall, sondern ein Symptom für die Zustände im Ruhrgebiet. In andern Teilen des Landes sieht es auch nicht hoffnungsvoller aus. Die GroKo ist also entschlossen, in ein Land, das die Probleme der bisherigen Einwanderung nicht gelöst hat, in dem die Einwanderung zu einer gefährlichen Auflösung des Rechtsstaates und damit zur Destabilisierung aller staatlichen Strukturen geführt hat, weitere Einwanderungsströme zu leiten. Mit Verantwortung gegenüber den Wählern hat das nichts zu tun. Immerhin ist die Realitätsleugnung bei den Verhandlern noch nicht so weit fortgeschritten, dass sie meinen, ihre Volten würden von der Bevölkerung nicht bemerkt.
Deshalb gab es kurz nach Verkündigung des „Koalitions-Kompromisses“ schon unterschiedliche öffentliche Interpretationen. Während die CSU ihren Wählern weis zu machen versuchte, sie hätte für den „Beginn einer geordneten Einwanderung“ gesorgt, die nicht die „Aufnahmefähigkeit der Gesellschaft“ überfordern würde, trötete SPD-Vize Stegner, dass „nachverhandelt“ werden müsse, um die „Härtefallregelung“ zu konkretisieren.
Dass es den zukünftigen Koalitionären nicht mal am Tag der Bekanntgabe des angeblichen Kompromisses gelang, mit einer Stimme zu sprechen, wirft ein bezeichnendes Schlaglicht auf die ganzen „Verhandlungen“. Es geht in der Koalitionskungelei nicht um Politikrichtlinien, sondern nur um die Frage, wie Merkel an der Macht bleiben und welche Posten man im künftigen Kabinett ergattern kann.
Weil es selbst der schafsgeduldigen SPD auf die Nerven geht, dass ihr Vorsitzender beinahe im Tagesrhythmus neue Umfallermeldungen verbreitet, sollen die Parteimitglieder über einen Koalitionsvertrag abstimmen, ohne wissen zu dürfen, wie die Personalpolitik dahinter aussieht. Die spannende Frage ist, ob sie sich das wirklich gefallen lassen und sich zum Stimmvieh für die Ambitionen ihres Vorsitzenden degradieren lassen. Die jüngsten katastrophalen Umfragewerte der einstigen Volkspartei zeigen jedenfalls, dass sich die Wähler nicht mehr so leicht hinter die Fichte führen lassen.
Für die CSU wird die GroKo zum Vabanquespiel.

Die Verhandlungen entlarven, dass zwar ein gewisser Personal- nicht aber ein Politikwechsel in der Partei stattgefunden hat. Die jungen „Hoffnungsträger“ versuchen, ihre Anhänger nicht merken zu lassen, dass sie sich einer Fortsetzung der ungebremsten Einwanderungspolitik keineswegs in den Weg stellen wollen.

 
Diese Rechnung dürfte nicht aufgehen. Mit jedem Tag werden die Folgen der ungelösten Probleme im Alltag spürbarer. Mit jedem Tag wird der Widerstand gegen Politiker, die partout ihren eigentlichen Auftrag nicht mehr wahrnehmen wollen, größer. Im Grunde ist es ein Wettlauf mit der Zeit. Gelingt es den Politikern, das Land endgültig zu destabilisieren, oder wachen genügend Bürger rechtzeitig genug auf, um das noch zu verhindern?
In kürzerer Zeit als angenommen, werden wir es wissen.