Mittwoch, 20. Juni 2018

Dies & das - "Mediensplitter im Fokus"




Sollte Italiens neue Regierung ihre Ankündigung umsetzen und Hunderttausende Einwanderer in Italiens liberaler gestimmte Nachbarländer zurückschicken, wird es spannend: Wie wird das „aufgeklärte“ und „progressive“ Europa mit seinen neuen ausländischen Mitbürgern klarkommen, sobald die Weltwirtschaft das nächste Mal Schluckauf bekommt und die Menschen genauer hinschauen, was eigentlich mit ihren Steuergeldern geschieht?“ 
20. Juni 2018


Irrsinniger Multikulti

 Deutschland sei nicht das Land großer Denker, großer Männer und Frauen und großartiger Menschen, sondern nur das Dunkeldeutschland: ein hässliches Holocaust-Deutschland, das voller Rassismus, Diskriminierung und Ungleichheit sei – ohne Geschichte und ohne eine Zukunft, wenn es nicht möglichst viele fremde Menschen aufnimmt und sich so von seiner Schuld versucht reinzuwaschen. Die Migranten werden zum Lebenssinn erhoben, zur Rettung des langweiligen Bio-Deutschlands. Statt eingeladen zu werden, an dieser großen Kulturnation teilzuhaben, die Einwanderung als Privileg und nicht als Menschenrecht bewerten müsste, wird der Migrant zur heiligen Kuh erhoben. Seine Wertevorstellungen, egal wie rückständig und barbarisch, bleiben unangetastet. Wenn schon nicht die Abstammung der Klebstoff der Menschen sein soll, dann doch wenigstens die Anerkennung gemeinsamer Werte und Angedenken an die großartige europäische und deutsche Geschichte. Aber selbst das wird von den Vertretern des Multikulti-Mosaiks abgelehnt, die eine völlige Zersplitterung Deutschlands herbeisehnen, in dem die Völker dieser Welt für sich isoliert auf deutschem Boden siedeln, ohne sich dieser Nation und seiner Kultur und Geschichte in irgendeiner Art und Weise auch nur entfernt verbunden zu fühlen....Wer sich gegenüber anderen ständig selbst verleugnet, wird erleben, dass man ihm am Ende zustimmt. Vor allem gegenüber einer sich so sehr selbst bejahenden Kultur wie der islamischen besteht keine Chance auf Durchsetzung der eigenen Wertevorstellungen, wenn man sich nicht selber liebt und kennt. Der Politikwissenschaftler Bassam Tibi mahnte in seinen Ansätzen zur deutschen/europäischen Leitkultur an, dass es ohne diese grundsätzliche Bejahung des Eigenen nicht funktionieren würde, die bereits angekommenen und kommenden Massen an Migranten zu assimilieren. Deutschland habe «außer Unterbringung, Alimentierung und Sprachkursen den Neuankömmlingen» nichts anzubieten. Das erweist sich als riesiges Problem, wenn wir unsererseits mit einer Ideologie konfrontiert werden, welche die Antworten auf alle Fragen des Lebens kennen zu glaubt – denn sie stehen ja schließlich so im heiligen Buch des Propheten.



An den Universitäten wie in der Politik ist inzwischen die Generation der 68er in ihrem Marsch durch die Institutionen ganz oben angekommen. Sie sind Minister, Staatssekretäre, Bundesbeauftragte, Gleichstellungsbeauftragte; sie haben Lehrstühle, hohe Posten in Verwaltung und Forschung und erwecken doch den Eindruck, als hätten sie auf dem Weg nach oben vergessen, wofür sie dereinst losmarschiert sind. Während viele von ihnen auf der einen Seite für die gleichgeschlechtliche Ehe eintreten, Diskriminierung von Frauen in Beruf, Gesellschaft und Familie aufs Schärfste geißeln, scheinen dieselben Leute gegenüber dem Islam mit Blindheit geschlagen zu sein. Da protestiert kaum einer, wenn Schwule im Islam gesteinigt werden; da wird Verständnis für kulturelle Eigenheiten aufgebracht, wenn Mädchen von Teilen des Schulunterrichts ferngehalten werden; da wird nicht eingegriffen, wenn Sechsjährige das Kopftuch tragen müssen oder Frauen wie Sklavinnen verschachert werden.“
Indem sich die Mehrheit unserer politisch-medialen Klasse auf die politische Korrektheit beruft, verbittet sie sich die kritische Auseinandersetzung mit dem Islam. Ein solcher Versuch der Einschränkung der Wissenschafts- und Meinungsfreiheit ist nur damit zu erklären, dass man sehr wohl weiß, dass die Kritiker einen wunden Punkt ansprechen.“




Die Masse der Bevölkerung war sowohl den Politkern als auch der „Lebegesellschaft/Elite“ piepegal. Die Politiker hatten damals genau wie heute nur ihre Ideologien im Visier, und genau wie damals wollen sie auch heute den Status-Quo erhalten. Und genau wie damals sind es die Schmarotzer der Gesellschaft, die ihre Vorteile hüten wollen.

Wem nutzen möglichst viele Menschen in Deutschland?
In der Politik ist es nicht immer, aber manchmal sinnvoll die Frage zu stellen: Cui bono? Wem zum Vorteil oder wer hat etwas davon? Wem nutzen möglichst viele Menschen in Deutschland, also eine Umvolkung: den deutschen Staatsbürgern, unserer Kultur, der Aufklärung, dem Erhalt der Menschenrechte und der Demokratie in Deutschland und Europa, unserem Lebensstandard und unserer Sicherheit oder der Wirtschaft, speziell dem Großkapital und einer anderen Kultur und Weltanschauung, die versucht, sich überall auf der Welt auszubreiten, Stichwort: Auswanderungs-Dschihad? Und damit stellt sich eine zweite Frage: Wem dient die Regierungschefin tatsächlich und wem sollte sie dienen? Wem und worauf hat sie einen Eid geschworen?
Quelle: Jürgen Fritz

Horst Seehofer ist schon einen Schritt weiter. Er kämpft ums politische Überleben. Heute Morgen um 8.30 Uhr muss er der bayerischen Landtagsfraktion die Pleite bei der Bundestagswahl erklären. Vor dem Treffen hatten mehrere Mitglieder der 101-köpfigen Fraktion bereits Seehofers Kopf gefordert. Denn dessen Schaukelpolitik, bei der er Kanzlerin Merkel erst kritisierte, um ihr anschließend seine Solidarität zu bezeugen, hat die Wähler im Besten Fall nur verwirrt. Der Konflikt wirkte inszeniert. Das Rückgrat des CSU-Vorsitzenden schien die Beweglichkeit eines Tangotänzers zu besitzen.



...eine Welle der Polarisierung schwappt durch Deutschland. Wie zuvor in Frankreich, Großbritannien und den USA verliert ein Teil der Wähler erst die Geduld und dann die Contenance, was die Wahlverlierer nicht zur Besinnung, sondern erst recht auf die Palme bringt.


 

Die Energie, die den Aufstieg der national-liberalen Partei AfD beförderte, ist in der Mitte der Gesellschaft entstanden. Wenn es nach der Mehrzahl der Wähler ginge, könnte der neue Bundestag schon morgen eine kombinierte Mietpreis-, Flüchtlings- und Modernisierungsbremse beschließen. Die Wut einer Minderheit korrespondiert unterirdisch mit den Ängsten einer Mehrheit, schreibt Bernd Ulrich von der „Zeit“.


Man kann Peter Scholl-Latour in diesem Zusammenhang nicht oft genug zitieren: „Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern wird selbst Kalkutta.“
Wir sind auf dem besten Wege. Und irgendwann werden sie nicht nur ihre Konflikte untereinander austragen, sondern sich zusammen gegen die „Ungläubigen“ in Europa, gegen uns, richten.
Und ich werde da sitzen und mir einen Ast lachen, wenn die ganze Schwulen-Lesben-Transgender-linke Studenten-Gutmenschen-Fraktion, die all das befürwortet hat, die Kritiker in diesem Land mundtot gemacht hat, im finalen Kampf der Kulturen auf die islamischen Machos trifft.


http://www.politikversagen.net/












G e l u n g e n




Keine Toleranz den Intoleranten

Wer eine bunte Gesellschaft beschwört, muss auch eine bunte Meinungsvielfalt in Medien und Politik befeuern. Auch und besonders dann, wenn die Meinung von der eigenen abweicht.
Aber da scheinen die vormals Antiautoritären plötzlich zu einem neuen Autoritarismus gefunden zu haben. Sie sagen: Keine Toleranz den Intoleranten, und wer intolerant ist, das bestimmen ganz intolerant WIR.
In Deutschland gibt es keine Toleranztradition, sondern eine lange Tradition der Ausgrenzung der Andersdenkenden und es gibt ein dringendes Bedürfnis, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Und wer bestimmt diese? Genau …





Wenn die Vernunft nicht zur Wahl steht, sondern nur verschiedene Ideologien, dann kann sich der Wähler ohnehin nicht für eine „gute“ Politik entscheiden, sondern lediglich für eine andere. Und da haben wir es mit zwei interessanten Phänomenen zu tun: Gerade in Krisen sinkt offenbar die Bereitschaft zu radikalen Veränderungen. Die Situation ist zwar schlecht und sie wird sich auch absehbar weiter verschlechtern, aber dies auf eine vermeintlich irgendwie berechenbare, ja verlässliche Weise. „Keine Experimente“ gilt paradoxerweise auch im Niedergang. Zum Zweiten haben Menschen überwiegend eine hohe Gegenwartspräferenz. Die Mehrheit sind eben Konsumenten – teils sogar auf Kredit – und nur eine Minderheit sind Investoren oder Produzenten mit entsprechend niedriger Gegenwartspräferenz. Selbst wer am Stammtisch mault, dass irgendetwas im Lande nicht mehr stimme, merkt sich radikale Einschnitte, besonders die, die ihn selbst betreffen, gerne für den Sankt-Nimmerleinstag vor. Die den Deutschen und Russen nachgesagte Leidensfähigkeit, heißt in Frankreich Reformunwilligkeit. „Et hätt noch emmer joot jejange“, wie das auf der anderen Seite des Rheins heißt. Hüben wie drüben wird in einer seltsamen Mischung aus falsch verstandener „Komfortzone“ und einer Art Stockholm-Syndrom gegenüber der politischen Klasse daher das „Weiterwursteln“ einem Ende mit Schrecken allemal vorgezogen.




SPD und Co. – Von Dilemmata und Demokratie
Wie bei Partner Albig führte auch bei Stegner die unverkennbare Abwahl der rotgrünen Politik nicht zur Erkenntnis der Fehler. Ihre Konsequenz lautet nicht, Politik mehr an Bürgerbedürfnissen orientieren, sondern die Erziehung des Bürgers verschärfen.



Viele Deutsche verstehen nicht, wie viele Türkeistämmige Erdogan unterstützen. Manch einer macht die „Parallelgesellschaft“ dafür verantwortlich. Heute müssen wir aber leider von Gegengesellschaftsprechen: Eine Gemeinschaft von dem Aufnahmeland ablehnend gegenüber Stehenden, die aktiv und aggressiv gegen unsere Werte und unsere freie Gesellschaft agieren. Es gibt sie in Deutschland längst, diese türkisch-Islamische Gegengesellschaft, die nicht länger ignoriert werden darf. Sie ist mittlerweile mächtig und gefährlich, weil diese türkisch-islamische Gegengesellschaft nicht nur einen ganzen Staat als Unterstützer im Rücken hat, sondern auch von unserer Politik bis zur Unterwerfung hofiert wird. KW 18 2017

Dienstag, 12. Juni 2018

Nach dem „Marsch durch die Institutionen“ folgt das Ende der „political correctness“

Von Thomas Jahn / Gastautor3. June 2018 Aktualisiert: 4. Juni 2018 8:22


Dr. Thomas Jahn, stellv. Bundesvorsitzender der WerteUnion, ging am 26.04.2018 bei einer gut besuchten CSU-Veranstaltung in Augsburg der Frage nach, wie die „neue Linke“ 50 Jahre nach ihrem Symboldatum „68“ zur alles dominierenden politischen Richtung in Kunst, Kultur, Medien und Funktionseliten werden konnte.

Eine Antwort gab Dr. Thomas Jahn mit Fingerzeig auf die geistigen Urheber der neuen Linken, der im Neomarxismus wurzelnden Frankfurter Schule mit ihrer „Kritischen Theorie“.
Doch der vielzitierte Marsch durch die Institutionen gelang den vielfach gewaltbereiten Linksextremisten vor allem deshalb, weil etablierte politische Kräfte, wie z.B. Gewerkschaften, Kirchen, Verbände oder politische Parteien wie die SPD den aus den Anfängen der Bundesrepublik stammenden „antitotalitären Konsens“, also die klare Abgrenzung von rechts- und linksextremistischen Bestrebungen, aufkündigten.

Die ideologische Dominanz der Linken in Deutschland und ihre neomarxistischen Wurzeln

Wie konnte die „neue Linke“, 50 Jahre nach ihrem Symboldatum „‘68“ zur alles dominierenden politischen Richtung in Kunst, Kultur, Medien und Funktionseliten aufsteigen?
Die erste Antwort liefert uns ein Blick zurück ins 19. Jahrhundert. Karl Marx und seinen Machern spielten die prekären sozialen Verhältnisse der Arbeiterschaft zu Beginn der Industrialisierung in die Hände. Die von ihnen geweckte uralte Sehnsucht nach der Gleichheit der Menschen und der Rückkehr zu einer paradiesischen, kommunistischen Urgesellschaft, war letztlich ein Vehikel, um für ihren Drang zu politischer Macht.
Schon im orthodoxen Marxismus zeigte sich ein immer wiederkehrendes Motiv, die philosophische Rechtfertigung für Gewaltanwendungen aller Art, um ein hehres Ziel zu erreichen, was sich vor allem in der marxistischen Klassenkampf- und der Verelendungstheorie zeigt:

Gewaltlegitimation und „Repressive Toleranz“

Die marxistische Theorie präsentiert sich als Widerstandsbewegung gegen die angeblich unzumutbaren, herrschenden Verhältnisse. Abhilfe sei nur durch Revolution möglich.
Die marxistische Verelendungstheorie als Bestandteil des dialektischen Materialismus, postuliert einen historischen Determinismus, nämlich die geschichtliche Zwangsläufigkeit des Konflikts: Da die Geschichte eine Geschichte der Klassenkämpfe sei, komme es ohnehin zum gewalttätigen Konflikt: Die Arbeiter sind Opfer der historischen Umstände und werden durch Ausbeutung zur revolutionären Gewaltanwendung getrieben
Das wiederkehrende Gewaltmotiv der Linken hat also immer einen Anlass, ist quasi aufgezwungen, indem die von der Linken ausgehende Gewalt semantisch zur „Gegengewalt“ uminterpretiert wird. Inspiriert von Lenins Leitsatz „Recht ist, was der proletarischen Klasse nützt“ präsentierte z.B. Bertold Brecht 1930 sein als Parabel konzipiertes sogenanntes „Lehrstück“ „Die Maßnahme“. Darin wird der Mord an einem als politisch unzuverlässigem Mitglied einer kommunistischen Untergrundgruppe gerechtfertigt, weil angeblich nur dadurch der revolutionäre Auftrag der Gruppe erfüllt werden konnte (Zitat aus dem von Hanns Eisler vertonten Stück: „Ich weiß nicht, was ein Mensch ist, ich kenn‘ nur seinen Preis“).
Eine moralisch ähnlich unhaltbare Gewaltlegitimation lieferte später der Spiritus Rector der linken deutschen Studentenrevolten seit 1967, Herbert Marcuse, Vertreter der „Frankfurter Schule“, über die später noch zu sprechen sein wird, in seinem 1965 erschienen Essay „Repressive Toleranz“. Demnach akzeptiere die gegenwärtig im Westen herrschende Toleranz eine aggressive Außenpolitik, Aufrüstung, Chauvinismus und Diskriminierung aus rassischen und religiösen Gründen, die nicht zu tolerieren sei, sondern mit Gegengewalt bekämpft werden könne. Das Denken in solchen Zirkelschlüssen kennzeichnete nicht nur die terroristische RAF, sondern auch heutige linke Gewalttäter, wie die Neue Züricher Zeitung am 30.09.2016 mit Blick auf Deutschland zutreffend feststellt:
„Die linksextreme Szene von heute wird wohl kaum noch Marcuse lesen, dazu ist sie viel zu sehr mit Aktionen und Gewalt-Tourismus beschäftigt. Das Denkmuster indes, wonach der Eruption linker Gewalt immer eine Repression oder ein rechter Gewaltakt vorausgeht, ist in den Köpfen fest verankert. Brennt, wie jüngst in Leipzig, das Auto von Frauke Petry, heißt es auf der Internet-Plattform «linksunten.indymedia» prompt, das sei bloß die Quittung für eine «geistige Brandstifterin»….
Oder es gilt das Abfackeln von Luxuskarossen im Berliner Umland als legitime Antwort auf die Teilräumung der Rigaer Straße 94. Dort im Grünen wohnten ja «die Profiteure einer besitzstandswahrenden Gesellschaftsordnung», schrieb ein Kommentator und meinte: «Ein ‹bedroht ihr uns in unseren Räumen, bedrohen wir euch in euren› ist auf jeden Fall wirkungsvoll.» Pardon wird nicht gegeben, und die Toleranz gegenüber Minderheiten, auf die man so stolz ist, bleibt reserviert für Gesinnungsgenossen. Die Opfer linksextremer Gewalt hingegen sind in dieser Perspektive vor allem immer eins: selber schuld.“
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs hätte sich die Theorie von Karl Marx, wonach die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft die Geschichte von Klassenkämpfen sei, eigentlich erfüllen müssen. Stattdessen bekannten sich auch die meisten Marxisten in den kriegsführenden Ländern zu ihren jeweiligen Nationen.
Die meisten SPD-Abgeordneten stimmten im Reichstag bekanntlich für die Kriegskredite, anstatt für das imaginäre internationale Proletariat einzutreten.
Angesichts dieser Ereignisse formuliert der russische Berufsrevolutionär Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, eine neue These: Demnach sei der Imperialismus, in Form des Weltkriegs, erst noch ein weiteres Stadium des Kapitalismus.

Die „Diktatur des Proletriats“

Abweichend von Marx vertrat Lenin nun darüber hinaus die Auffassung, dass die Revolution nicht in einem Land mit einer starken kapitalistischen Wirtschaft ausbrechen werde, sondern in einem wirtschaftlich unterentwickelten Land wie Russland. Dazu bedürfe es einer revolutionären Bewegung, die von einer disziplinierten Spitzengruppe angeführt werde, die notfalls bis zum Äußersten gehen müsse.
Damit knüpfte Lenin an seine Forderung nach der „Diktatur des Proletariats“ auf dem Londoner Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands 1903 an. Seine damalige Parteitagsforderung hatte auch zur Spaltung der russischen Sozialdemokraten in Bolschewiki (russ.: Mehrheitler) und Menschewiki (Minderheitler) geführt. Seither waren die Anhänger Lenins als „Bolschewiki“ oder „Bolschewisten“ bekannt.
Am 26.10.1917 übernimmt Lenin mit dem berühmten Sturm auf das Winterpalais des Zaren die Macht in Petrograd. Nach einem mörderischen Bürgerkrieg mit 10 Millionen Opfern und über 1,5 Millionen von den Bolschewisten ermordeter „Klassenfeinde“ wird die Rote Armee 1920 vor den Toren Warschaus gestoppt. Lenins Theorie von der im Zeitalter des Imperialismus als höchster Stufe des Kapitalismus unmittelbar bevorstehenden proletarischen Weltrevolution war damit gescheitert.
Und damit nicht genug:
Es kam zur Entstehung von Gegenbewegungen, wie dem italienischen Faschismus, dessen Begründer Benito Mussolini 1914 als damaliger Chefredakteur der Parteizeitung der italienischen Sozialisten zum glühenden Kriegsbefürworter und Nationalisten wurde und 1922 mit dem Marsch auf Rom die Macht in Italien übernahm.
Neben der heute in der Wirtschaftswissenschaft unbestrittenen Unhaltbarkeit der marxistischen Arbeitswertlehre verfängt auch die marxistische Kapitalismuskritik nicht.
Der Begriff des Kapitalismus stammt übrigens nicht von Karl Marx, sondern von dem britischen Ökonomen der klassischen Schule der Nationalökonomie David Ricardo, wonach Kapitalismus eine auf freiem Unternehmertum, Privateigentum an den Produktionsmitteln und Vertragsfreiheit beruhende Wirtschaftsordnung ist.

Die moralische Überlegenheit des Kapitalismus

Dr. Martin Rhonheimer, katholischer Priester und Professor an der Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz in Rom, weist in verblüffender Weise auch die moralische Überlegenheit des Kapitalismus nach. Rhonheimer beschreibt den Kapitalismus als die Wirtschaftsform, in der privater Reichtum zu Kapital wird, daher als „Wirtschaftsform des Gebens“:
„Der Kapitalist gibt von seinem Reichtum, anstatt diesen für den Konsum zu verwenden, und zwar auf eigenes Risiko und ohne dafür zunächst unmittelbar etwas zurückzuerhalten.
Unmittelbare Nutznießer seines Gebens sind diejenigen, die durch das produktive Investieren von Reichtum Arbeit und Lohn erhalten und zwar sofort. Kapitalismus schafft zu allererst einmal neuen Reichtum in der Form von Arbeit und Löhnen. Die entlohnten Arbeiter sind also die ersten und unmittelbaren Nutznießer des Kapitalismus. Löhne sind vorgezogene Anteile am zukünftigen Unternehmensgewinn, deren Ausbezahlung nur dank unternehmerischer Leistung und Risikobereitschaft möglich ist. Der Kapitalist erhält seinen Anteil, wenn überhaupt erst viel später. Deshalb ist es auch nur gerecht, dass – sofern ihm nachhaltiger Erfolg beschieden ist – er mehr erhält als die entlohnten Arbeiter.  
Im Kapitalismus kann man nur reicher werden, wenn man auch andere reicher macht.
Der Sozialismus ist hingegen die Wirtschaftsform des Nehmens. Im Sozialismus wird verteilt, was man anderen weggenommen hat, solange, bis alle – außer die privilegierte Schicht der Verteiler und Planer – gleich arm sind, dann bricht das System zusammen.“

Die orthodoxe marxistische Theorie ökonomisch gescheitert

Die ökonomische Seite des Sozialismus wurde daher schon 1922 durch das Werk des österreichischen Ökonomen Ludwig von Mises „Die Gemeinwirtschaft – Untersuchungen über den Sozialismus“ eindrucksvoll widerlegt. Mises wies nach, dass ohne (Sonder-) Eigentum an den Produktionsmitteln, kein Wettbewerb möglich ist, so dass Preise nicht frei gebildet werden können. Ohne freie Preisbildung ist aber die Wirtschaftsrechnung unmöglich, also die Feststellung, ob ein Unternehmen rentabel wirtschaftet und nicht entgegen der Nachfrage produziert. Diese Unmöglichkeit der sozialistischen Wirtschaftsrechnung musste schließlich der Sozialist und polnische Ökonom Oskar Lange 1932 in einem Disput mit Ludwig v. Mises zerknirscht eingestehen. Als Ausflucht erfand Lange einen „Konkurrenz-Sozialismus“ (die staatlichen Planungsbehörden sollten sich an US-amerikanischen Warenhauskatalogen orientieren). Außerdem schlug er vor, dass „als ständiges Mahnmal der Notwendigkeit korrekter Kalkulation die Statue von Professor von Mises einen prominenten Platz in der Ehrenhalle der zentralen Planungsbehörde jedes sozialistischen Staates haben sollte.
Das Problem war also, dass die orthodoxe marxistische Theorie ökonomisch gescheitert war und dass ihre Fortentwicklung, der Marxismus-Leninismus nur bis Warschau kam.
In dieser Situation entwickeln intellektuelle Marxisten das, was wir heute als Neomarxismus bezeichnen und was den Zusammenbruch der kommunistischen Staaten Osteuropas 1989 leider überlebt hat:
Antonio Gramsci, ein italienischer Schriftsteller, Journalist, Politiker und marxistischer Philosoph und der Ungar Georg Lukács argumentierten, dass die westliche Kultur die Arbeiterklasse blind gemacht habe gegenüber ihren wahren marxistischen Klasseninteressen. Daher müsse die westliche Kultur zerstört werden. Dazu Georg Lukács 1919: „Wer wird uns von der westlichen Zivilisation erretten?“ Antonio Gramsci sah die neue politische Hauptaufgabe darin, die „kulturelle Hegemonie“ in einer Gesellschaft zu erringen. Zur bekanntesten Ausprägung des Neomarxismus avancierte die, nach dem Ort ihrer ersten Wirkstätte, so genannte „Frankfurter Schule“.

Die „Frankfurter Schule“

Der Name der „Frankfurter Schule“ entstand wohl 1930 mit dem Eintritt Max Horkheimers in das in Frankfurt am Main ansässige und 1924 von Carl Grünberggegründete „Institut für Sozialforschung“, das ursprünglich Institut für Marxismus heißen sollte. Neben Horkheimer zählten vor allem der Musiktheoretiker Theodor Adorno und der schon erwähnte Soziologe Herbert Marcuse zu den namhaften Vertretern dieser Schule. Weitere bekannte Vertreter sind der evangelische Religionsphilosoph und Theologe Paul Tillich, die Psychoanalytiker Erich Fromm und Alexander Mitscherlich, der Sexualforscher Wilhelm Reich und der damalige KPD-Funktionär Friedrich Pollock.
1933 emigrierten die wichtigsten Vertreter der Frankfurter Schule in die USA. Nach der Rückkehr nach Frankfurt ab 1946 begann die Frankfurter Schule Mitte der Fünfzigerjahre höchste Breitenwirkung zu entfalten. Dies bewirkten Medien, wie vor allem der Hessische Rundfunk, der jeden Abend eine Sendung eines Vertreters der Frankfurter Schule ausstrahlte und der Suhrkamp Verlag. 1964 wurde Jürgen Habermas auf Horkheimers Lehrstuhl für Philosophie und Soziologie an die Universität Frankfurt berufen. Habermas prägte mit Begriffen wie „Verfassungspatriotismus“ oder „Diskursethik“ die öffentliche Debatte in den achtziger und neunziger Jahren und avancierte zum gefeierten Staatsphilosophen der Bundesrepublik und Lieblingsintellektuellen der Feuilletons.
Auch die der „68er“-Bewegung positiv eingestellte Literatur sieht in der „Kritischen Theorie“ der Frankfurter Schule den entscheidenden intellektuellen Impuls für APO und Studentenbewegung. Vor allem Herbert Marcuse wird als Theoretiker und intellektueller Vater dieser Ideologie, auch „Neue Linke“ genannt.
Die Frankfurter Schule erhebt den Anspruch eine alles umfassende und alles erklärende Theorie zu sein, die sich als Religions- und Gesellschaftsphilosophie, aber auch als Theorie der Ontogenese (also: Entwicklung des Individuums oder Menschwerdung) oder auch als Moralphilosophie präsentiert. Darüber hinaus will die Frankfurter Schule auch Kultur-, Musik- und Kommunikationstheorie sein. Sie erhebt damit den Anspruch eine Theorie der Wahrheit zu sein, die die klassische Philosophie des Abendlandes von Thomas von Aquin bis Kant ablösen möchte.

Die Thesen der Frankfurter Schule lassen sich kurz wie folgt zusammenfassen:

Im Zentrum der Frankfurter Schule steht mit der sogenannten „Kritischen Theorie“ ohne Zweifel die Religionsphilosophie. Für Horkheimer und Habermas steht fest, dass Gott durch die modernen Naturwissenschaften sowie durch den dogmatischen Marxismus (historischen Determinismus) widerlegt ist. Für Horkheimer ist das Christentum eine Lüge. Nicht Gott, sondern der Mensch sei das höchste Wesen. Für Habermas ist Gott eine falsche Hypothese, da das Zeitalter der Hochreligionen und die Epoche des metaphysischen Denkens ein für alle Mal vorbei sei. Die Moderne ist nach Habermas eine Epoche des Massen-Atheismus, das sogenannte nach-metaphysische Zeitalter.
Aus der Religionsphilosophie der Kritischen Theorie leiten sich die gesellschaftspolitischen Forderungen der Frankfurter Schule, vor allem die erziehungsphilosophischen Thesen ab, die man als Befreiung des Menschen aus angeblich autoritären Strukturen, wie Ehe, Familie, Heimat, Nation oder aus natürlichen Hierarchien (Hieros und Arche: Heiliger Ursprung) zusammenfassen kann.
An die Stelle einer universalistischen Ethik im Sinne Kants tritt eine positivistische Diskursethik, in der die revolutionäre Selbstbefreiung des Subjekts an die Stelle der altmarxistischen Arbeiterklasse tritt. Um das historisch determinierte Ziel, die Moderne oder die herrschaftsfreie Gesellschaft zu erreichen, bedarf es der Ablösung überkommener, vermeintlich autoritärer Strukturen. Demnach ist die bürgerliche Familie nach Horkheimer die – Zitat „massenpsychologische Grundlage des Faschismus – gestern, heute und morgen“ Zitat Ende. In der Familie werde mit Autorität erzogen, und aus dieser autoritätsbezogenen Erziehung gehe die sogenannte „autoritäre Persönlichkeit“ hervor, die wiederum Voraussetzung für den Faschismus sei. Auch die Ehe sei geschichtlich überholt, ebenso wie das Gewissen, das Adorno bereits 1936 als Zitat: „Schandmal einer unfreien Gesellschaft“ charakterisierte.
Tatsächlich ist die Frankfurter Schule eine Weiterentwicklung des Marxismus. Denn an die Stelle der altmarxistischen These des Klassenkampfes und der Ausbeutung der jeweils beherrschten durch die jeweils herrschende Klasse, wird die These der angeblichen Gefangenheit des Menschen in autoritären Strukturen, wie der Ehe, der Familie oder in christlich-bürgerlichen Moralvorstellungen, gesetzt. Die Frankfurter Schule beschreibt diesen zu befreienden Menschen als seelisch dumpf und unglücklich, als geistig unterentwickelt, als wissenschaftlich unaufgeklärt, als religiös verbohrt und als ökonomisch-sozial ausgebeuteten Menschen.
Nachdem das Menschenbild der Frankfurter Schule weder Gott noch Gewissen kennt, ist der neue, neomarxistische Mensch ganz im Sinne Darwins und Freuds nur das am weitesten entwickelte Säugetier und Produkt der Natur, das vor allem triebfixiert und triebdeterminiert ist. Alles beherrschender Trieb ist der Sexualtrieb.
Ganz im Sinne von Marx ist dieser Mensch, der gewissenlos ist, so dass ihm auch der freie Wille zwangsläufig fehlt, lediglich Produkt der Gesellschaft, dessen Bewusstsein durch das Sein bestimmt wird. In diesem Menschenbild lösen sich auch die Antipoden „Gut und Böse“ und „Wahr und Falsch“ auf, denn der unfreie Mensch, der nicht verantwortlich ist für sein Tun oder Unterlassen, kann konsequenterweise auch nicht sündigen.

Von der Verelendungstheorie zur Herrschaft der Technik über den Menschen (Versklavung)

Die Frankfurter Schule hat sich aber nicht allzu weit von der marxistischen Orthodoxie entfernt. Die marxistische Verelendungstheorie, in dessen Zentrum die Ausbeutung der Arbeiterklasse durch die herrschende Bourgeoisie steht, wird z.B. bei Horkheimer durch die angebliche Herrschaft der Technik über den Menschen abgelöst. Demnach sei der Mensch in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft von der Technik versklavt. Der gesamte technische Fortschritt könne nur als ein unendlicher Prozess der Entmachtung begriffen werden. Nach Adorno sei diese zwangsläufige Entwicklung auch historisch belegbar, wonach der Mensch am Anfang durch Einsatz von Technik sich erfolgreich von den Naturgewalten emanzipiert habe. Je mehr er sich aber positiv-dialektisch von der Natur emanzipieren wollte, umso mehr geriet er (negativ-dialektisch) unter die Herrschaft und Sklaverei der Technik, zu finden in Horkheimers und Adornos 1944 veröffentlichtem Buch „Die Dialektik der Aufklärung“. Mit dieser „Geburtsstunde“ der Umweltbewegung wird die altmarxistische These von der angeblichen Unterdrückung der Arbeiterklasse im Kapitalismus auf die Umwelt übertragen.
Von der ökonomischen Unzulänglichkeit des Marxismus wird durch die Verwendung von Kampfbegriffen abgelenkt. Marx Horkheimer äußert Ende der 30er Jahre die Ansicht, dass als eine Reaktion auf die Krise des Kapitalismus der Faschismus versuche, den Kapitalismus mit despotischen Mitteln aufrechtzuerhalten, Zitat Horkheimer: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“
Zusammengefasst postuliert die Frankfurter Schule daher eine dreifache Durchbrechung des Prinzips „Herrschaft“:
  1. Die „Herrschaft der Technik“ über den Menschen.
  2. Die „Herrschaft gesellschaftlicher Institutionen“, wie Ehe, Familie, Religion, Brauchtum oder Nation über den Menschen.
  3. Die „Herrschaft des menschlichen Gewissens“ über den Menschen.
Die Wirkmächtigkeit der Kritischen Theorie lässt sich anhand von acht Schlagworten – in Anlehnung an Rudolf Willeke („Hintergründe der 68er-Kulturrevolution, Frankfurter Schule und Kritische Theorie“) – illustrieren, die zu der heute real existierenden kulturellen, politischen und allgemein den öffentlichen Diskurs bestimmenden „Hegemonie“ (im Sinne von Antonio Gramsci) eines eigentlich neomarxistischen Denkens geführt hat:
  1. Die Ent-Christlichung der Öffentlichkeit, die zu einem Verschwinden christlicher Symbole oder der moralischen Interpretationsmacht des Christentums geführt hat, das sich heute neben andere Religionen einreihen muss, Stichwort: „Der Islam gehört zu Deutschland“.
  2. Die Ent-Institutionalisierung der Gesellschaft, die Institutionen wie der Ehe oder der Familie ihrer Aufgaben entledigt und den Umbau der christlichen Kirchen zu politisierenden Sozialagenturen im Sinne einer Entmythologisierung und Profanisierung herbeigeführt hat.
  3. Die Ent-Ethisierung des Rechts, die zu einer Abkehr vom Schutz eines ethischen Minimums (z.B. im Sinne der Zehn Gebote, für einen effektiven Schutz des menschlichen Lebens oder des Eigentums) und einer Ausrichtung an gesinnungspolitischen Zielen (Antidiskriminierung, Umerziehung oder Umverteilung, wie z.B. im Steuerrecht) geführt hat, ganz im rechtspositivistischen Sinne von Lenin: „Recht ist, was der proletarischen Klasse nützt.“
  4. Die Ent-Kriminalisierung des Verbrechens ist demnach eine Folgeerscheinung der Ent-Ethisierung des Rechts und der bereits erwähnten Theorie, wonach der Mensch ohnehin nur Produkt seiner Umgebung, also Getriebener der (ungerechten) sozialen Umstände sei.
  5. Die Ent-Pathologisierung der Krankheit, die individuelle medizinische Ursachen für Erkrankungen nicht mehr kennt, sondern immer neue Krankheitsformen kreiert, die angeblich durch die kapitalistische Arbeitswelt (Stress der zum berühmte Burn-out-Syndrom führt), durch Umweltgifte oder die industrielle Lebensmittelproduktion hervorgerufen werden.
  6. Die Ent-Rationalisierung des technischen Fortschritts ist demnach eine Folgeerscheinung der Ent-Pathologisierung der Krankheit und der bereits erwähnten Theorie, wonach der Mensch von der Technik versklavt werde. Hier findet sich im Übrigen der ideengeschichtliche Ursprung der „grünen“ Technikfeindlichkeit (Beispiel: Energiewende im postfaktischen Zeitalter).
  7. Die Ent-Ästhetisierung der Kunst, die zu einem Kulturbetrieb geführt hat, der nicht mehr den natürlichen Regeln des Schönen, Wahren, Guten, des Ehrwürdigen oder der Harmonie folgt, sondern nur noch der Provokation, Verächtlichmachung und Agitation dient und somit nur noch rein politische Propagandazwecke verfolgt (Beispiele: Politisierung der Sprache, Brechts episches Theater: Ironisierende Brechung der Katharsis (Läuterung der Seele) oder der Empathie der Zuschauer; Brutalismus in der Architektur).
  8. Die Ent-Biologisierung des menschlichen Geschlechts, die die in Gestalt von Mann und Frau geschaffene Gottesebenbildlichkeit des Menschen negiert und etwa 60 bis 200 willkürliche, neue sogenannte „soziale“ Geschlechter kreiert (gemeint ist die Gender-Ideologie).
Was blieb von Marx, Marcuse, Meinhof, Mahler und Co.? Was ist das Gemeinsame zwischen Marxismus, dem Neomarxismus der Frankfurter Schule und den Nachkommen der „68er“?  
Das gemeinsame Band ist das quasireligiöse Sendungsbewusstsein mit der das eingangs erwähnte egalitaristische Ziel einer Rückkehr zu einer paradiesischen Urgesellschaft befeuert wird, wo das marxistische Mantra Wirklichkeit wäre: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“.

Selektive Ausblendung der Natur des Menschen

Dieser Glaubenseifer macht blind für die Welt-Wirklichkeit, die leider nicht paradiesisch ist, sondern so, wie sie wohl am prägnantesten der Ökonomie-Nobelpreisträger Friedrich-August von Hayek in seinem Zwei-Welten-Theorem beschrieben hat:
Einige 100.000 Jahre lang lebte die Menschheit in kleinen Gruppen von Jägern und Sammlern oder in Stammesgemeinschaften, in denen jeder jeden kannte. Die dort gepflegten Verhaltensmuster (Vertrauen, Fürsorge und Hilfe für den Nächsten oder das Teilen von Besitz) haben sich tief in unsere Instinkte eingeprägt.
Der moderne Mensch muss sich aber auch in einer großen, anonymen und arbeitsteiligen Gesellschaft zurechtfinden, in der völlig andere Regeln und Verhaltensweisen als in der kleinen Gruppe gelten und auch notwendig sind.

Friedrich-August von Hayek:

„Unsere Schwierigkeit besteht zum Teil darin, dass wir unser Leben, unsere Gedanken und Gefühle unentwegt anpassen müssen, um gleichzeitig in verschiedenen Arten von Ordnungen und nach verschiedenen Regeln leben zu können. Wollten wir die unveränderten, uneingeschränkten Regeln des Mikrokosmos (das heißt die Regeln der kleinen Gruppe oder beispielsweise unserer Familien) auf den Makrokosmos (die Zivilisation im Großen) anwenden, wie unsere Instinkte und Gefühle es uns oft wünschen lassen, so würden wir ihn zerstören. Würden wir aber umgekehrt immer die Regeln der erweiterten Ordnung auf unsere kleineren Gruppierungen anwenden, so würden wir diese zermalmen. Wir müssen also lernen, gleichzeitig in zwei Welten zu leben.“
Seit 1968 unterscheidet die Linke typischerweise nicht mehr zwischen diesen zwei Welten, also der Privatsphäre einerseits und der öffentlichen Sphäre des Politischen andererseits. Das Private ist politisch und das Politische privat, frei nach dem Titel der gleichnamigen Autobiografie einer gewissen Claudia Roth.
Dies führt einerseits zu dem missionarischen Eifer, seine Mitmenschen mit als politisch korrekt empfundenen Haltungen oder Lebensstilen (z.B. veganes Essen, feministische Attitüden oder Multi-Kulti-Ideologien) zwangszubeglücken. Und andererseits zur Projizierung von Erwartungshaltungen aus der Sphäre der überschaubaren Kleingruppe auf die anonyme Massengesellschaft oder auf Kulturen fremder Kontinente. Partnerschaftliche Vertrautheit gegenüber Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn setzt für die Erwartung ähnlicher Reaktionen des Gegenübers soziale Nähe und oft jahrzehntelange Bindungen voraus, die in menschlichen Zufalls- oder Zwangskollektiven natürlich gerade nicht existieren.
Schlimmer jedoch als die selektive Ausblendung der Natur des Menschen ist die Gefahr der wohl kalkulierten Fruchtbarmachung linker Ideen aus machiavellistischer Überzeugung heraus. Dazu gehört nicht nur die künstliche Aufspaltung der Gesellschaft und das Schüren von Konflikten nach dem uralten Teile-und-Herrsche-Prinzip, sondern auch die akribische Suche nach immer neuen, vermeintlich ausgebeuteten oder diskriminierten Gruppen, nachdem sich die Protegierten von einst, wie „die“ Arbeiter oder „die“ Frauen, als undankbar erwiesen haben, weil sie die Parteien ihrer Fürsprecher nicht mehr wählten.
Der schon erwähnte Spiritus Rector der „68er“-Bewegung, Herbert Marcuse, bestätigt diese Suche nach vermeintlich unterdrückten Minderheiten und seine Gewaltakzeptanz in seinem 1965 erschienen Essay „Repressive Toleranz“:
„Die Toleranz, die Reichweite und Inhalt der Freiheit erweiterte, war stets parteilich intolerant gegenüber den Wortführern des unterdrückenden Status quo. (…) ich glaube, dass es für unterdrückte und überwältigte Minderheiten ein »Naturrecht« auf Widerstand gibt, außergesetzliche Mittel anzuwenden, sobald die gesetzlichen sich als unzulänglich herausgestellt haben. Gesetz und Ordnung sind überall und immer Gesetz und Ordnung derjenigen, welche die etablierte Hierarchie schützen.“
Diese Ideologie führte auch zu dem seit den 80er Jahren bekannten Phänomen der sogenannten „Political Correctness“.
Wer also eine ausgeprägte Meinung dazu hat, wer oder was politisch korrekt ist, hat das Recht, politisch inkorrekte Meinungen aus einer Debatte auszuschließen, also intolerant gegenüber Andersdenkenden zu sein. Ein totalitäres Rezept, um Andersdenkenden das Recht auf die freie Meinungsäußerung abzusprechen, wie wir es heute nahezu täglich bei politischen Debatte in Deutschland erleben müssen.
Gleichzeitig geht auch der linke Fahndungseifer nach hoffentlich immer neuen, angeblich diskriminierten Minderheiten weiter und hat bereits zu einer mannigfaltigen Spaltung und Politisierung der Gesellschaft geführt.
Die immensen Gefahren, die von diesem Glaubenseifer ausgehen, wurden von dem berühmten russischen Literaten Fjodor Dostojewski fast schon hellseherisch erahnt, wie ein Zitat aus seinem 1873 veröffentlichten Roman „Die Dämonen“ beweist. Dostojewski lässt den sozialistischen Eiferer Schigalew ein politisches Programm verkünden, von dem Dostojewski sicher selbst nie geahnt hätte, mit welch planmäßiger Gnadenlosigkeit Schigalews reale Genossen später in Russland und anderswo ans Werk gingen.
„Kaum sind Familie oder Liebe da, so regt sich auch das Verlangen nach Eigentum. Wir werden dieses Verlangen ertöten. Wir werden die Trunksucht, die Klatscherei, das Denunziantentum befördern, und wir werden unerhörte Unzucht gestatten. Wir werden jedes Genie im Säuglingsalter ersticken. Alles wird unter einen Nenner gebracht, vollständige Gleichheit geschaffen werden.“





Donnerstag, 7. Juni 2018

https://www.impulse.de/management/unternehmensfuehrung/agiles-arbeiten/7304963.html



Das wichtigste Utensil für die agile Zusammenarbeit bei Sipgate: Post it´s. Überall im Unternehmen kleben Mitarbeiter Zettelchen auf Stellwände und haben so alle Aufgaben im Blick.


Agile Unternehmen sind wendig, schnell und innovativ. Wie sie das schaffen? Tim Mois hat es ausprobiert: Seit knapp acht Jahren führt er sein Unternehmen agil - das sind seine Erfahrungen und Tipps.

Haben Sie das Gefühl, nicht schnell genug auf Kundenwünsche reagieren zu können? Der Konkurrenz immer einen Schritt hinterher zu hinken? „Dann haben Sie keine Wahl“, sagt Tim Mois, Experte für agile Führung. „Sie müssen Ihr Unternehmen komplett umstrukturieren und agil werden.“
Mois weiß, wovon er redet. Er hat zusammen mit Thilo Salmon 2004 Sipgate gegründet, den ersten Internettelefonie-Anbieter Deutschlands, und ging damit in Konkurrenz zu großen Konzernen wie der Telekom. Erst lief es gut. Das Unternehmen war klein und wendig und konnte schnell auf Kundenwünsche und Marktveränderungen reagieren. Doch je mehr Leute bei Sipgate arbeiteten, desto weniger Projekte wurden abgeschlossen, desto weniger neue Ideen gab es. „Der Umsatz stimmte – aber gemessen an unseren Aktivitäten waren wir langsam und unproduktiv“, sagt Mois. Er und Salmon fühlten: Wenn es so weiterginge, würden sie mit der Konkurrenz nicht mithalten können. „Wir glaubten aber, mehr liefern zu können.“
Deswegen beschlossen die Gründer, „einen harten Schnitt“ zu wagen: „Wir wollten agile Arbeitsmethoden ausprobieren – egal, wie falsch und fies es sich anfühlen würde“, erinnert sich Mois. Das war 2010. Inzwischen sind Salmon und Mois Experten in agiler Führung. Regelmäßig bekommen sie Besuch von Spitzenkräften großer und kleiner Unternehmen, die flexibler und schneller arbeiten wollen. Vielleicht können Sie sich auch etwas von Sipgate abgucken? Sechs Dinge, die Ihnen helfen, Ihr Unternehmen agil zu führen.

Die 6 Grundpfeiler des agilen Arbeitens

Beratung suchen

„Agile Unternehmer erfinden sich neu“, sagt Mois. Prozesse, Zuständigkeiten und Routinen – alles verändert sich. „Das tut weh und ist allein kaum zu schaffen.“ Denn die Mitarbeiter wehren sich gegen Veränderungen. „Nicht, weil sie böswillig sind,“ sagt Mois, „sondern, weil das Altbekannte plötzlich nicht mehr gut genug ist und die eigene Arbeit in Frage gestellt wird“. Er und sein Mitgründer haben sich deswegen Hilfe von außen geholt und eine Agentur beauftragt. „Man braucht unbedingt einen externen Berater, der sich die Unternehmensstruktur von außen anschaut und die ersten Schritte begleitet“, sagt er. „Ansonsten ist Veränderung unmöglich.“

Wissen anhäufen

„Agil zu arbeiten bedeutet ständiges Lernen und ständige Veränderung“, sagt Mois. Schließlich gehe es darum, immer besser, immer schneller zu werden. „Es gibt aber keinen goldenen Weg, man muss alles ausprobieren.“ Er und Salmon haben sich deswegen viel Theorie angelesen, Vorträge gehört, mit Experten gesprochen. Neues Wissen haben sie besprochen, an ihr Unternehmen angepasst, ausprobiert, verworfen, neu überlegt, wieder ausprobiert. „Das war ein schmerzhafter Prozess“, erinnert sich Mois. „Ich wusste ja nie, welche Entscheidungen gerade richtig und welche falsch waren“, sagt er. Alles war neu, trotzdem standen sie als Geschäftsführer unter dem Druck, unter allen Möglichkeiten immer die beste zu wählen und umzusetzen. „Das fiel mir anfangs sehr schwer“, sagt Mois. Sein Rat lautet deswegen: Wer agil führen will, braucht viel theoretisches Wissen und eine Experimentierfläche, um die Ideen auszuprobieren.

Team umbauen

Früher haben die Mitarbeiter bei Sipgate klassisch in Abteilungen gearbeitet: Grafiker saßen mit Grafikern in einem Raum, Produktentwickler mit Produktentwicklern, Kundenbetreuer mit Kundenbetreuern; Mois und Salmon waren die Chefs. Sie haben jeden Tag Entscheidungen getroffen, Aufgaben delegiert oder Mitarbeitergespräche geführt. „Jetzt sind unsere Teams crossfunktional und eigenständig“, sagt Mois. Das heißt, die Mitarbeiter arbeiten in Projektgruppen zusammen. Ein Team besteht dann beispielsweise aus einem Grafiker, einem Produktentwickler und einem Kundenbetreuer. „Jedes Team ist von der Idee bis zur Umsetzung für das Produkt verantwortlich“, sagt Mois. Vorgesetzte gibt es nicht. Stattdessen arbeiten die Teams mit der Projektmanagement-Methode Scrum.
In jeder Projektgruppe gibt es drei Rollen: Den Product-Owner, der die Rolle des Auftraggebers einnimmt und bestimmt, welche Anforderungen das Produkt erfüllen soll. Er kümmert sich auch um die Kundenkommunikation; den Scrum-Master, der den Überblick behält und dafür sorgt, dass die Teammitglieder sich über Ideen, Probleme und den Projektfortschritt austauschen; das Scrum-Team, das sich um die eigentliche Produktentwicklung kümmert.
„Alle sind gleichermaßen dafür verantwortlich, das Produkt erfolgreich zu machen“, sagt Mois. Um das zu schaffen, ist das Projektziel in Etappen unterteilt, sogenannte Sprints. Am Monatsende überprüft das Team, welche Teilziele erreicht sind, welche nicht und was als nächstes ansteht. Dann geht’s in den nächsten Sprint. Eine weitere Methode, mit der sich die Teams selbst organisieren, ist Kanban. Auch hier wird das langfristige Ziel in Teilziele unterteilt. Dazu schreiben die Teammitglieder jeden einzelnen Arbeitsschritt auf einen Post-it, der an eine Stellwand geklebt wird. Je nachdem, ob die Aufgabe noch ansteht, in Arbeit oder schon geschafft ist, ordnen sie ihr den Status „to do“, „doing“ oder „done“ zu.

Aufgabe der Führungskraft

Das Ziel des agilen Arbeitens ist letztlich, dass ein Unternehmen schnell und flexibel ist. Dafür muss das Team unternehmerische Verantwortung übernehmen. „Denn wenn der Mitarbeiter bei jeder Entscheidung den Chef fragt, funktioniert es nicht“, so Mois. Während die Mitarbeiter also mehr Verantwortung bekommen, geben die Chefs welche ab. „Das ist ein schwieriger Prozess, der viel Geduld erfordert“, sagt Mois. Bei Sipgate habe es sehr lange gedauert, bis sich die Teams entwickeln konnten, selbstständig arbeiteten und er und Salmon gelernt hätten, sich aus dem Tagesgeschäft herauszuhalten. Heute entscheiden die Mitarbeiter sogar darüber, ob sie einen neuen Kollegen brauchen und wer das sein soll. Die Geschäftsführer hingegen sind für strategische Fragen zuständig: „Wir kümmern uns darum, wo Sipgate in fünf oder zehn Jahren stehen soll“, sagt Mois. „Die Ziele übersetzen wir dann in Aufgaben und Entscheidungen, die wir schon jetzt angehen müssen.“

Transparenz

Wenn Mitarbeiter selbstständig Verträge mit Kunden abschließen, Mitarbeiter einstellen oder Einkäufe machen, brauchen sie transparente Geschäftszahlen und Organisationsstrukturen. „Ich kann von niemandem verlangen, eigenverantwortlich zu handeln und sich selbst zu organisieren, wenn ich ihm keine Informationen gebe, an denen er sich orientieren kann“, sagt Mois. Je mehr Mitarbeiter eigenverantwortlich arbeiteten und unternehmerisch handelten, umso transparenter müssten Zahlen und Prozesse sein, findet er. „Wir schicken beispielsweise jeden Monat einen Geschäftsreport an alle Mitarbeiter“, sagt Mois. Darin sind auf 150 Seiten alle Zahlen zu finden, die das Unternehmen betreffen. Jeder der will, kann also nachlesen, wie es bei Sipgate gerade läuft.
Alternativ könnte man aber auch wieder Stellwände aufstellen, wo tagesaktuell je nach Projekt oder Team aktuelle Zahlen und Informationen draufstehen: „So erkennt jeder, was gerade gut und was schlecht läuft, jeder kann dann Verbesserungsvorschläge machen, Beobachtungen teilen oder Fragen stellen“, sagt Mois. Wichtig sei nur, dass es keine Schuldzuweisungen gibt. „Das heißt, dass man erst mal selber aufhören muss, Schuldige zu suchen“, sagt Mois. Erst dann würden auch die Mitarbeiter aufhören, den Fehler bei anderen zu suchen. „Dann liegt der Fokus nicht mehr auf dem Fehler, sondern auf der Problemlösung.“

Es geht immer besser

Die Philosophie bei Sipgate ist: Es gibt immer etwas zu verbessern. Dort gilt das Motto „Continous Improvement“, zu Deutsch permanente Verbesserung. Dazu treffen sich alle Mitarbeiter zu sogenannten Retrospektive-Meetings. „Dort sprechen wir darüber, was in den letzten zwei Wochen gut war, was schlecht und was verändert werden soll“, erklärt Mois. Zusätzlich trifft sich auch jedes einzelne Team zur Retrospektive. „Diese Meetings sind ein starkes Mittel, um aus der Vergangenheit zu lernen und sich ständig zu verbessern“, sagt Mois. Auch hier gilt: Keine Schuldzuweisung. Denn Vergangenes lässt sich sowieso nicht mehr ändern. Die Frage ist stattdessen: Was können wir besser machen.

Was brauchen Unternehmer, um agil zu sein?

Agile Zusammenarbeit bedeutet also eine große Umstellung für alle im Unternehmen. „Bei uns haben auch Mitarbeiter gekündigt, die mit der neuen Arbeitsweise nicht klargekommen sind“, erzählt Mois. Was braucht es denn unbedingt, um agil zu sein?
Geduld und Mut. „Es hört niemals auf“, sagt Mois. „Wer einmal anfängt, das Unternehmen umzustrukturieren, erkennt, dass es immer etwas zu verbessern gibt.“ Es sei eine dauerhafte Aufgabe, die sich nicht wegdelegieren lasse. Das gelte auch für Mitarbeiter, die ja unternehmerische Verantwortung übernähmen. „Deswegen ist etwas nie der Job von jemand anderem.“ Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise unzufrieden mit seiner Aufgabe sei, müsse er selbst überlegen, wie er sich anders einbringen könne. „Es gibt keinen Chef, der sagt, wie es läuft“, so Mois. Deswegen seien ja auch die Zahlen für alle zugänglich. „So ist jeder in der Lage für sich, aber auch für das Unternehmen Entscheidungen zu treffen.“ Als Führungskraft Verantwortung abgeben, als Mitarbeiter annehmen – „das ist für alle erstmal schwer und ungewohnt“, sagt Mois. Es sei aber die Voraussetzung, um agil zusammen zu arbeiten.

Was sind die größten Vorteile agiler Unternehmen?

Auch wenn es schwer war, für Mois und Salmon hat sich die Umstellung gelohnt: Sipgate hat inzwischen 150 Mitarbeiter und machte im vergangenen Jahr rund 25 Millionen Euro Umsatz. Zum Vergleich: 2009 waren es rund 8,7 Millionen Euro Umsatz bei 53 Mitarbeitern. Die Unternehmer sehen im agilen Arbeiten außerdem folgende Vorteile:
  • Schnelle Entscheidungen. Teams arbeiten eigenständig und überwachen dabei laufend ihren Erfolg. Keiner muss auf die Entscheidung vom Chef warten, „es sei denn, es geht um strategische Dinge“, sagt Mois. So können Mitarbeiter beispielsweise selbstständig Verträge von mehreren Jahren Laufzeit mit Kunden abschließen. „Damit es aber kein Chaos gibt, gibt es bei Sipgate Demos“, sagt Mois. Das heißt: Alle zwei Wochen stellt jedes Team seine Ergebnisse in großer Runde im hauseigenen Restaurant vor – genannt Demo.
  • Zeit für andere Dinge. Anstatt Mitarbeitergespräche zu führen oder Konflikte unter Kollegen zu lösen, haben die Geschäftsführer Zeit, sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren: strategische Entscheidungen treffen. Um persönliche Probleme kümmert sich bei Sipgate nämlich das Team. „Die Kollegen kennen sich untereinander sehr gut, sie arbeiten jeden Tag zusammen“, sagt Mois. „Persönliche Probleme erkennen die untereinander viel besser als ich.“ In den Retrospektive-Treffen ist dann Gelegenheit, Konflikte anzusprechen und zu lösen.
  • Ein motiviertes Team. „Bei uns entscheiden die Mitarbeiter sehr viel“, sagt Mois. Ideen sind willkommen und „wenn es nicht funktioniert, macht man es anders.“ Dadurch hätten die Mitarbeiter keine Angst vor Projekten, sondern Spaß daran, sich auszuprobieren. „Sie identifizierten sich mit dem, was sie tun und sind deswegen sehr engagiert“, so Mois. „Dadurch herrscht im Team gute Stimmung und die Zusammenarbeit klappt besser“, sagt Mois. Das wiederum seien wichtige Voraussetzungen für unternehmerischen Erfolg.

Pomodoro- oder auch Tomaten-Technik

Mittwoch, 6. Juni 2018

Einen Mcflurry mit Dschihad bitte – die Berliner Republik im Niedergang

https://www.journalistenwatch.com/2018/06/06/einen-mcflurry-dschihad/





Die Berliner Republik im Niedergang? Das klingt nach einer Hiobsbotschaft, einem Unheilsverkünder und der Art von Fanatiker, die an jeder Wegesgabelung den Pfad zur Verdammnis vermutet. Ein depressiver Irrer, der einen Untergang herbeifanatisiert, der gar nicht kommen kann, weil ja alle guten Dinge für die Ewigkeit sind und das politische Projekt der Bundesrepublik von der Möglichkeit des Scheiterns ausgenommen ist.



Das soll diese folgende Schilderung der Zustände im Lande von Otto dem Großen, von Hölderlin und Nietzsche und Kant, ganz und gar nicht sein. Nur eine Bestandsaufnahme mit älter gewordenen Augen eines jungen Mannes, der sich wegen der Umstände und des Umfeldes seiner Kindheit weder für Multikulturalismus noch für rassischen Chauvinismus begeistern konnte und beiden Konzepten bis heute feindlich gegenübersteht. Im folgenden Text möchte ich erläutern, warum ich das katastrophale und für die Deutschen möglicherweise fatale Scheitern der Bundesrepublik am Horizont nahen sehe. Eine Ahnung, die sich in den letzten zehn Jahren mehr und mehr im Geiste verfestigt hat. Scheitern meint nicht die völlige Zerstörung des Landes oder die mögliche Auflösung der Nation, wenngleich diese Optionen nicht vom Tisch sind. Scheitern meint hier, dass die Bundesrepublik Deutschland, unsere Heimat, an ihrem ideologischen und moralischen Ansprüchen scheitert, letztendlich also an sich selbst versagt und im Chaos untergeht. Chaos im Sinne der Bibel als einen Zustand endloser Verwirrung und Verirrung, in der Sicherheit, sowohl materielle als auch soziale und kulturelle, keinerlei Form mehr annehmen können und sich in diesem Chaos post-Genesis verflüchtigen.
Am Anfang war der Irrtum
Wo fängt man an? Am besten ganz unten. Da wo die Bürger dieser Republik wohnen, an denen die Politiker nur wenig Interesse haben. Beginnen wir doch im Berliner Wedding, wo ich ab 1999 einen großen Teil meiner Kindheit und Jugend verbrachte. Wedding heißt roter Arbeiterbezirk, SPD-Stammland und früher mal NSDAP, als dieses Heim der Industriearbeiter und armen Leute von den Nationalsozialisten erobert wurde. Heute rot-roter Wedding und damals eben rotbraun. Die größte Fraktion der Einheimischen dürften jedoch den Nichtwählern angehören, was eigentlich sehr erstaunlich ist. Denn gerade die Menschen im Wedding, in Teilen von Reinickendorf und Mitte hätten eigentlich am allermeisten Grund zum Wählen. Sie plagt doch eigentlich viel mehr Elend, als die Bürger in Zehlendorf oder Frohnau, wo das Leben angenehmer und die Bildung und das Einkommen höher liegen. Probleme meint hier die unglaubliche Kriminalität, die so grassierend und wuchernd ist, dass die Polizei, wenn sie sich überhaupt noch trotz starker Depression und Burnout zum Dienst schleppt, keinerlei Chance hat in diesem Sumpf etwas zu verändern. Die meisten Verbrechen passieren sowieso im Hinterhof und hinter verschlossenen Türen, aus denen oft der süffige Geruch von Alkohol kommt. Meistens Bier, oft aber auch orientalische Spezialitäten oder der Gestank von Rheuma-Salbe, wenn sich alternde Deutsche zum Sterben in die DRK-Klinik an der Osloer Straße schleppen.
Der große Irrtum der meisten Rechten ist, dass Multikulturalismus und das bunte Kiez ein Alptraum für sie sind. Das ist nur bedingt der Fall.

Der große Irrtum der meisten «Linken/Multikulturalisten» ist, dass der selbe Multikulturalismus ein gutes Konzept ist, das die Zukunft darstellt. Das ist leider auch der Irrtum der Bundesrepublik, die glaubt, dass sie am Ende ganz Deutschland in ein buntes, aber weitestgehend lebenswertes Kiez verwandeln kann. Der Multikulturalismus ist jedoch nur eine Phase, die nur so lange Bestand hat, bis sich eine dominante Gruppe aus dem Gemisch der Völker und Kulturen aus dieser braunen Masse erhoben hat, um zu herrschen. Eine Gruppe versucht dies derzeit und ist erfolgreich damit.
Ich weiß oft nicht, wie ich die Zustände dort beschreiben kann, ohne dass es lächerlich wird. Manches klingt so absurd und wäre auch vor zehn Jahren, als sie passierten auch absurd gewesen. Hätte ich damals erzählt, dass arabische Jugendliche Frauen über den Bahnhof jagen könnten, hätte einige Suffköppe(Säufer) am Fenster in der Soldiner Straße wohl wissend genickt und mir zugestimmt, im gleichen Atemzug sich Hitler zurückgewünscht und danach ehrlich beteuert, dass sie ja «keine Rechten sind, aber…»
Bildungsferne ist ein enormes Problem in Berlin.  Gerade die Frauen und Männer im Wedding und in großen Teilen des an den Wedding grenzenden Stücks von Reinickendorf müssten wählen gehen, sich informieren und versuchen ihre Gesellschaft zu verändern. Aber gerade bei den Müttern meiner Kindheit, die alleinerziehend ihre einzige Tochter oder den Sohn mit einem der tollen Billiglohnjobs durch das Leben bringen wollen und dann um 3 Uhr in der Nacht den Selbstmordversuch wagen, ist kein Glaube an die Veränderbarkeit der Gesellschaft vorhanden. Wählen bringe ja nichts und die «da oben» würden ja eh machen was sie wollen. Man helfe sich lieber selber und zieht weg. Anders wissen sich die Menschen dort nicht zu helfen. Es handelt sich hier um die von mir in vielen Beiträgen schon häufig erwähnte deutsche Arbeiterklasse, die auch von Thilo Sarrazin in seinem Buch «Deutschland schafft sich ab» ein großes Thema war. Diese sogenannte soziale Unterschicht wächst und wächst und wächst. Ihr Wachstum und gleichzeitiges Absterben ist für jeden eigentlich klar erkennbar, der seinen Frappuchino mal zur Seite stellt und mit offenen Augen durch diese Stadt geht und auch keine Scheu hat jene Orte zu besuchen, die es nicht auf die Titelseite der CDU-Berlin Webseite schaffen.
Zuzug – Messermorde, Clans und Kinderglück
In unserem Lager, dem patriotisch-konservativ/rechten Lager, bezeichnet man Berlin als «Dreckloch», was ich häufig auch unterschreiben würde. Berlin hat jedoch auch lebenswerte Ecke und gerade eben weil Multikulti auch schön und lebensbejahend sein kann, sind gerade hier viele Menschen immun gegen Aufklärungsversuche über die Schattenseiten dieses sozialen Experimentes. «Raza Unica» sagte Peter Scholl Latour einmal zum Multikulturalismus von Brasilien, der ein ähnliches Experiment darstellt. Nur die Dimensionen sind eben anders. Berliner Problembezirke oder eben bunte Kieze sind molekulare Kleinsteinheiten dieses Sozialexperiments. Von der Müllerstraße bis zur Julius Leber Kaserne am Kutschi kann man vielleicht 80 verschiedenen Völkern begegnen und ähnlich vielen Sprachen lauschen.
Kreuzberger Nächte sind meistens schön und können wunderbar hedonistisch sein. Ich habe schon an vielen teilgenommen und kann sehr gut verstehen, warum sich viele Deutsche nach diesem etwas aufregenderem Leben ohne echte Konsequenzen sehnen. Da versuche ich mich in die Studenten hinein zu versetzen, von denen ja viele in Kreuzberg und im Wedding leben, aber eigentlich aus Brandenburg, Sachsen oder anderen ländlicheren bzw. kleinstädtischen Gegenden kommen. Die kennen den wahren Wedding nicht, wissen auch nicht wie es wäre, wenn man als blondes Kind wegen der eigenen Haarfarbe durch den Dreck getreten wird. Sie kennen eben nur den Weg vom Späti zur Hausparty, feiern dann ausgiebig und erfreuen sich diesem ruchlosen Lebensstil, der so gar nichts mit dem langweiligen Dorf zu tun hat, von wo sie meistens selber stammen. Allein in meinem Freundeskreis kenne ich ein Dutzend Personen, auf die diese Beschreibung zutreffen würde.
Es ist daher schwierig bei gleichzeitigem Genuss auch anzuerkennen, dass die Multikulturalisierung, die in Europa lediglich eine Vorstufe der Islamisierung zu sein scheint, eben auch Nachteile bringt. Messermorde, Clan-Kriminalität und Vergewaltigungen durch Jugendbanden mit Bereicherungshintergrund gehören da hinzu, werden aber nur dort wahrgenommen, wo Menschen mit den Folgen dieser Dinge konfrontiert werden. Sanitäter, Polizisten und die Opfer selber. Wohnen bleiben tun nur Wenige dort und ziehen, sobald sie älter werden und eine Familie gründen wollen, weg. An den Stadtrand oder eben in Designer-Wohnviertel wie das Kollwitzkiez.
Wie kann man einer jungen, deutschen Frau erklären, dass nur zehn Meter weiter von dem Ort, wo sie ihr Bier beim Späti kauft, Geldwäsche betrieben wird und keine Hundert Meter die Straße runter pakistanische Salafisten stehen, die ihr nur zu gerne die Kehle durchschneiden würden? Wie kann man einem Rayk Anders erklären, dass bei Schönholz ein Polizistenpärchen wohnte, das mit ihrer Tochter an den Stadtrand umgezogen ist, weil sie es einfach nicht mehr im Wedding ausgehalten haben. Keine Rassisten, keine Menschenfeinde, sondern ganz normale deutsche Bürger, die einfach nicht mehr konnten. Nach 30 Jahren Dienst bei der Polizei im Wedding nicht mehr konnten, suizidal dachten und bereits im Jahr 2008 von einem kommenden Bürgerkrieg auf deutschen Straßen sprachen.
Eben. Man kann es nicht und es kann eigentlich auch fast keiner verstehen, der damit nie Kontakt hatte und nicht zumindest teilweise in deren Welt eingetaucht ist. Den hoch erhobenen ISIS-Zeigefinger, bekannt von den Islamisten in Syrien, kannte ich bereits seit ich ein Kind bin. Genau wie die obszöne Geste, die von gleichaltrigen Jungen gerne vollführt wurde, wenn sie einem drohen wollten. «Kuffar» oder «Kuffir», während sie mit dem Finger über ihren eigenen Hals strichen und eine Enthauptung androhten. Was soll ich schon einer grün tickenden Studentin sagen, die Multikulti schön und gut findet, weil sie nie gesehen hat, wie ein junger Mann sich blutend die offene Bauchdecke zuhält, nachdem ihm dort mit voller Wucht mehrere Stiche zugefügt wurden. Darauf folgte das Schnalzen mit der Zunge, das ja so typisch für die Männer aus Anatolien oder Kairo ist, als sie den jungen Autor dieses Blogs in sehr jungen Jahren vom Ort des Geschehens wegjagten.
Weglaufen ist in Berlin einfach. Es wird immer kleine Refugien geben, sicherlich noch die nächsten Jahrzehnte, wohin man sich flüchten kann, wenn das Kiez dann doch nicht mehr so lebenswert ist. Wenn man also sagt, dass 87% der Berliner  sich für die Beibehaltung dieser Zustände ausgesprochen haben, dann muss ich eigentlich widersprechen und anmerken, dass die allermeisten, die von den übelsten Auswirkungen dieser Zustände betroffen sind, überhaupt nicht wählen. Die soziale Unterschicht, die eigentlichen Opfer dieser Globalisierung und Multikulturalisierung, sind passive Menschen. Sie haben sich von der Restrepublik längst abgemeldet und nehmen nicht mehr an ihrer Gestaltung im politischen Sinne teil. Was heute in Gremien und Landtagen sitzt, gehört meist der wirtschaftlichen und politischen Oberschicht oder Mittelschicht an. Und darin sehe ich einen fundamentalen Fehler in der Republik.  Der Sumpf, sowohl der deutsche, als auch der ausländische, wird sich selbst überlassen und der weiteren Versumpfung preisgegeben. Die deutsche Unterschicht ist aus der Demokratie ausgestiegen – Politikverdrossenheit nennen die Medien das.
Mcflurry mit Dschihad
Berlin Wedding ist dann in seiner globalistischen Vollendung zu erkennen, wenn die krankhaft übergewichtige Jenny bei McDonald sich einen Mcflurry bestellt, während draußen am Eck-Café  fünf arabische Männer mit Fusselbart über ihre Pläne für den großen Umsturz debattieren. Jenny ist hier trotz des mit 19 empfangenen Kevin Tony ein Einzelfall, der sich mit 45+ durch Diabetes oder Depression erledigt haben wird. Die fünf Freunde der Salafiya jedoch werden bleiben und spekulieren darauf, dass die Zukunft, die in ihren Familien und den Bäuchen ihrer Frauen heranwächst, ihnen gehört.
Bedauern. Ich bedauere dies als eine tragische Entwicklung, die nur schwer verständlich gemacht werden kann. Aber vielleicht kann man es ja in einem Satz zusammenfassen, den mir ein Kamerad bei den Feldjägern mal bei einer Fahrt durch die Müllerstraße sagte. Denn die feindlichen Blicke der Männer ringsherum um den Bundeswehr-PKW waren nicht zu übersehen. Sie saßen in ihren Schischa-Bars, in den Cafés und gingen in Begleitung vollverschleierter oder halbverschleierter Frauen über die Kreuzung. Und oft schauten sie dann zu unserem Fahrer, der sinngemäß dann meinte, dass sich das «wie eine Fahrt durch Kabul anfühlt». Damals sagte ich wohl etwas Bestätigendes wie: «Ja. Im Grunde fahren wir gerade nicht durch Deutschland, sondern durch Feindeslandes.»
Eine Zuspitzung, die man mir vergeben möge. Nicht jeder dort ist dem deutschen Staat feindlich gesonnen. Aber die allermeisten im Wedding würden wohl auch keine Träne vergießen, wenn es ihn nicht mehr geben würde. 
Die Bundesrepublik hat sich nach 1990 der Mission verschrieben, eine neue Utopie für die Menschheit zu erschaffen und dort erfolgreich zu sein, wo alle anderen vorher scheiterten.
Ein großer Irrtum.