gelesen und zitiert by Junge Freiheit vom 19. Juli 2017
BERLIN. CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn hat vor gesellschaftlichen
Fehlentwicklungen durch die derzeitige Einwanderungspolitik gewarnt.
„Die deutsche Gesellschaft läuft Gefahr, antisemitischer,
schwulenfeindlicher, machohafter und gewaltaffiner zu werden, als sie
bisher ist“, sagte Spahn der Welt. Zu viele in Deutschland
seien der Meinung, jede andere Kultur sei per se eine Bereicherung.
Aber: „Was wir da täglich als Abwertung von Frauen erleben, empfinde ich
nicht als Bereicherung.“
Hart ins Gericht ging Spahn mit der Beauftragten der Bundesregierung
für Integration, Aydan Özoguz (SPD). „Bei Frau Özoguz habe ich schon
lange den Eindruck, das Beste, was man da machen kann, ist einfach
ignorieren. Aber es ist schade um die Funktion, die sie ausübt. Oder,
besser gesagt: nicht ausübt.“ Özoguz hatte zuletzt die Existenz einer
spezifisch deutschen Kultur verneint. Dazu meinte Spahn: Es sei „schwer
erträglich, daß jemand, der im Kanzleramt für Integration zuständig sein
soll, solche Sätze von sich gibt.“
Schließung der Mittelmeerroute
Als Homosexueller sei er für die Gefahren des Islams besonders
sensibel, erläuterte der Bundestagsabgeordnete. In einer islamischen
Gesellschaft würden „Homosexuelle wie ich vom Turm geworfen.“ Mit Blick
auf die Asylkrise forderte Spahn indirekt eine Schließung der
Mittelmeerroute, wie es der österreichische Außenminister Sebastian Kurz
ins Gespräch gebracht hatte.
Einwanderungswillige, die im Mittelmeer aufgegriffen würden, sollten
nicht länger nach Italien, sondern zurück an die afrikanische Küste
gebracht werden. Mittelfristig müsse auch die Genfer
Flüchtlingskonvention neu verhandelt werden. „Sie wurde 1954 für völlig
andere Verhältnisse geschrieben, als heute herrschen.“ (tb)