Sonntag, 10. Dezember 2017

AVP börsenletter KW 50

A V P börsenletter
kurz.prägnant.konkret.erfolgreich Sonntag 10.12.2017 


  

Damit die Börse steigt, müssen die beiden wichtigsten Fakotoren, Liquidität & Stimmung des Anlegerpublikums positiv sein!

André Kostolany

 

Markt aktuell mit übergeordnete & untergeordnete Trend

 

Liebe Anlegerinnen und Anleger,
Kommt die klassische Jahresendrallye an den globalen Aktienmärkten?
Genau dies ist natürlich die aktuelle „Millionen- Dollar- Frage“. Streng genommen haben wir aber bereits eine Rallye erlebt als der DAX von Mitte August bis Anfang November um etwa 1.500 Punkte nach oben geschossen ist. Deswegen sollte die aktuelle Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau uns nicht nervös machen - zumal Aktien weltweit nach wie vor die relativ betrachtet stärkste Anlageklasse sind, vor Renten und Rohstoffen.

Falls Sie meine Berichte regelmäßig lesen wissen Sie, dass ich die üblichen Crash-Prognosen als unseriöses und Ihre Zeit und vor allem Ihr Kapital verschwendendes Marketing-Geschwätz halte. Meist von Leuten verbreitet, die irgendwelche Prognosen aufstellen und häufig gar nicht verstehen, wie die Märkte wirklich ticken.
Die erfolgreichste Investment- Methode ist meiner Meinung nach diejenige, sich ein möglichst exaktes Bild über die Gegenwart zu machen und die dabei identifizierten Trends und Korrelationen so lange in die Zukunft zu verlängern bis sie kippen. Entsprechend dieser Methode und nach den systematischen Regeln des inneren Marktes sind keine ernsthaften Warnsignale für uns Anleger am Börsenhimmel zu erkennen.

Depot alt & aktuell mit Einschätzung der Redaktion



... "gesehen und zitiert" …


Interessante LINKS, Texte und Grafiken

Üblicherweise geht man immer davon aus, dass Globalisierung und die Integration von Nationalstaaten im Zuge der Entwicklung der Weltwirtschaft der Normalfall sind. Jedenfalls war das bisher der Fall. Sie haben dazu beigetragen, dass ein Wohlstandsniveau erreicht wurde, das es in der Geschichte bisher nicht gegeben hat. Alles, was die Globalisierung stört, wie etwa derzeit die Aktionen des US-amerikanischen Präsidenten, sollte man daher tunlichst vermeiden. 


Die Studie von Professor Jahn setzt hier Fragezeichen. Er zeigt nämlich, dass in den letzten 200 Jahren nicht nur die Globalisierung rasant gestiegen ist. Es gab auch eine überraschend starke Gegenbewegung. Die Zahl der Nationalstaaten hat mehr als erwartet zugenommen. Die Nationalstaaten sind aber der natürliche Gegenpol zur Globalisierung. Sie stehen für Grenzen nach außen und Entwicklung einer eigenen Identität im Innern.
Die Neuordnung nach Kriegen und das Ende der Kolonialzeit waren natürlich einmalige Sondereffekte. Sie sind jetzt vorbei. Die Staatenbildung hat sich daher in letzter Zeit verlangsamt. Sie ist aber keineswegs zum Stillstand gekommen. Jahn geht davon aus, dass die Zahl der Staaten in Zukunft weiter steigen wird. Er verweist auf vielerlei Regionalisierungsbestrebungen in der Welt. 

 Welche Schlussfolgerungen kann man daraus ziehen? Normalerweise soll man bei der Interpretation historischer Vorgänge vorsichtig sein. Geschichte wiederholt sich nicht. Aber wenn sich eine Entwicklung über eine so lange Zeit hält, dann spricht viel dafür, dass sie nicht nur eine Zufallslaune ist.

Drei Dinge sind festzuhalten. Erstens, Globalisierung und Regionalisierung (gemessen an der Zahl der Staaten) sind keine Gegensätze, sondern gehören offenbar zusammen. Globalisierung ist wichtig für den Ausbau der internationalen Arbeitsteilung und die Schaffung von Wohlstand. Sie deckt aber nur einen Teil der Bedürfnisse des Menschen ab. Die Empathie der Menschen erreicht man eher über die Regionalisierung. Das wird auch in Zukunft so bleiben.

Zweitens: Die Regionalisierung macht auch vor den Nationalstaaten nicht halt. Auch sie sind nicht unveränderbar und in Stein gehauen. Sie haben sich zum Teil wieder in neue regionale Einheiten aufgespalten. Auch dies ist ein Trend, der noch aktuell ist. Der Widerstand etwa Madrids gegen die separatistischen Bewegungen in Katalonien oder Londons gegenüber einer Abspaltung Schottlands ist verständlich. Er wird sich aber auf Dauer nicht so halten lassen. Es scheint ein Bedürfnis der Menschen zu überschaubaren, kleineren homogeneren Einheiten zu geben. Ich würde mich nicht wundern, wenn es in Europa in zehn Jahren mehr Nationen gibt, als wir es uns derzeit vorstellen.

Drittens hat das auch Konsequenzen für die europäische Integration. Wir müssen aufpassen, dass wir bei den jetzt diskutierten weiteren Schritten zur Stärkung der Integration in Europa (die notwendig und wichtig sind) nicht die Regionen vergessen. In den letzten Jahren wurde immer mehr in Brüssel zentralisiert. Die Folge war, dass die Begeisterung für Europa in Teilen der Bevölkerung deutlich nachgelassen hat. Alles Schlechte dieser Welt wurde Brüssel in die Schuhe geschoben, alles Gute den Nationalstaaten.

Für Anleger

Was für die Volkswirtschaft richtig ist, gilt auch für Anleger. Große international operierende Unternehmen sind normalerweise die Lieblinge des Kapitalmarktes. Sie wachsen schneller, sind wettbewerbsfähiger und verdienen häufig auch besser. Wenn die Regionalisierung aber ein so wichtiger Trend ist, sollte man sich daneben auch regional bedeutsame Werte anschauen. Sie sind meist kleiner und weniger spektakulär, andererseits aber oft flexibler und anpassungsfähiger. Vor allem sind sie vielen Anlegern in der Region persönlich bekannt. Ihre Risiken sind besser abschätzbar.

Der Spruch zum Wochenende:



Das Team des AVP börsenletter Ihnen wünscht eine geldreiche Börsenwoche

 

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