Freitag, 9. November 2018

Sozionik - Die Erfindung der Sowjets


Dafür bietet sich die „Sozionik“ an; eine in der Sowjetunion entwickelte Theorie, die die Menschen in 16 Persönlichkeitstypen unterteilt und beschreibt, wie wir Informationen unserer Umgebung in Abhängigkeit unserer „Programmierung“ verarbeiten. Die Sozioniker fassen je vier Persönlichkeiten in einer Gruppe zusammen, so dass wir vier Hauptgruppen von Menschen in der Gesellschaft unterscheiden: Die „Kinder“, die „Adulten“, die „Erwachsenen“ und die „Weisen“. Die „Kinder“ sind neugierige kreative Typen, die der Gesellschaft neue Impulse geben und sich nichts einreden lassen. Die „Adulten“ sind sozusagen die „Soldaten“, die selber nicht kreativ sind, aber Impulse der „Kinder“ übernehmen und im gesellschaftlichen Kampf durchsetzen. Die „Erwachsenen“ sind diplomatisch und versuchen, die von den Soldaten durchgesetzten neuen Impulse mit der Tradition zu vereinen. Und die „Weisen“ sind passive Zeitgenossen, die sich nur für ihr unmittelbares Lebensumfeld und ihre Familien interessieren.

Auch wenn die Sozionik hier nur verkürzt wiedergegeben werden kann, lässt sich mit diesen vier Gruppen also recht elegant erklären, was faul ist im Staate Dänemark: Extreme Linke („Kinder“) haben ab Ende der 1960er den Marxismus und ab Mitte der 1980er die politische Korrektheit im mittlerweile zahlenmäßig großen linksakademischen Milieu populär gemacht. Die Masse der Linksakademiker, die unkritischen „Soldaten“, hat die radikale Ideologie in der Gesellschaft nach und nach durchgesetzt. Die Mehrheit der Bürger im Land, die eher konservativen Diplomaten und „Weisen“, kämpft kaum gegen den Unfug an oder schaut dem desaströsen Treiben stumm zu.

Es gibt Hinweise darauf, dass in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen oder politischen Situation bestimmte Persönlichkeitstypen gefördert werden und dann gehäuft auftreten. Ende der 1960er Jahre hatte die wohlhabende, soziale, demokratische, liberale und friedliebende alte Bundesrepublik paradoxerweise radikale und totalitäre Ideologie-Krieger in großer Menge hervorgebracht, die sich in der Folgezeit via „Marsch durch die Institutionen“ daran machten, die gutfunktionierende deutsche Demokratie auseinander zu nehmen.

Warum gerade der politisch so liberale Adenauer-Staat Millionen absolut illiberaler Kommunisten erzeugte, ist unklar. Wahrscheinlich liegt es am Prinzip von Gunnar Heinsohn, nachdem in einer jungen Generation, die viel größer ist als die vorhergehende, die Wahrscheinlichkeit für Extremismus, Revolution und Krieg steigt (hoher „Kriegs-Index“).

Da wir Deutschen – wie alle Westeuropäer – immer weniger Kinder bekommen und daher jede Generation um 30 Prozent kleiner ist als die vorhergehende, werden nun vielleicht verstärkt vernunftorientierte und sozialere Persönlichkeitstypen in der Gesellschaft selektiert, die dem wahnwitzigen Egoismus der 68er und Grün*innen den Garaus machen.

Durch exzellente, schwer zu manipulierende moderne Kommunikationstechnologien wie dem Internet können sich diese konstruktiven Persönlichkeiten sehr viel besser als früher vernetzen und organisieren. Wir „populistischen“ Dissidenten haben also allerbeste Chancen, die pluralistische deutsche Demokratie wiederherzustellen.


Egoismus setzt sich so lange durch, bis alle egoistisch sind. Dann nutzt Kooperation wieder und setzt sich so lange durch, bis alle kooperativ sind. Und so entsteht ein ständiger Wechsel zwischen diesen beiden Verhaltensweisen.