Die Schweiz hat einen Fernsehskandal: Der Schweizer Historiker Daniele Ganser wurde vergangene Woche in einer Talkshow regelrecht zerlegt und als "Verschwörungstheoretiker" diffamiert. Die Gesprächsführung gegenüber dem Forscher war so offensichtlich unfair, dass es Beschwerden hagelte.
Über 250 Zuschauer beschwerten sich nach der Talkshow „Arena“ vom 24. Februar beim SRF.
Moderator Jonas Projer habe Historiker Daniele Ganser unfair
behandelt und mit der Veröffentlichung einer privaten E-Mail Gansers
Glaubwürdigkeit versucht zu untergraben, kritisieren die
Beschwerdeschreiber. Die E-Mail war am Anfang der Sendung gezeigt worden
und ein entscheidender Satz gekürzt worden. Zudem sei der Historiker
als Verschwörungstheoretiker diffamiert worden, kritisierten Zuschauer
laut „Blick.ch“.
Ganser selbst beschrieb das Vorgehen des Senders detailliert auf Facebook.
Heiko Schrang
vermutet, dass Ganser nach einem „Geheimplan“ auf´s Glatteis geführt
wurde, der schon vor Jahren von einem Insider geleakt wurde. So würden
Talkshow-Moderatoren gezielt nichtkonforme Gesprächspartner in die Ecke
treiben …
Der Geheimplan hinter den Talkshows – von Heiko Schrang
Vor über drei Jahren berichteten wir in dem Artikel: „Der Geheimplan
hinter Markus Lanz Skandalsendung“ darüber, dass ein ganz klares
Schulungsprogramm für Top-Moderatoren existiert, wie man gezielt
unbequeme Gäste diffamiert. (Siehe Auflistung unten.) Da der Artikel
damals mehrere Hunderttausend Leser erreichte, wurde er als
Gehirngespinst und Verschwörungstheorie abgetan.
Erstaunlich ist nur, dass speziell in den letzten Jahren genau nach
dem von uns beschriebenen Punkteplan in den Talkshows vorgegangen wird.
Es wird immer offensichtlicher, dass die Moderatoren in den Talkshows
nach dem gleichen Schema arbeiten. Diese Erfahrung mussten vor Jahren
bereits Eva Hermann 2007 in der Sendung von J. B. Kerner machen und 2014
Sarah Wagenknecht bei Markus Lanz. Zahlreiche weitere Fälle folgten.
Nach außen hält man verkrampft an dem Märchen fest, Talkshows wären
faire Diskussionen mit einem offenen Ergebnis. Dabei sind sie in der
Regel nichts anderes, als inszenierte Showveranstaltungen, die beim
Zuschauer den Eindruck erwecken sollen, es gäbe im Fernsehen so etwas
wie einen „demokratischen Wettstreit der Meinungen“.
Gezieltes Vorführen von Kritikern
Jüngstes Opfer wurde der Historiker Dr. Daniele Ganser, der in der
Sendung „Arena“ gezielt vorgeführt wurde. Thema war, dass die Leitmedien
wichtiger denn je wären, um die Lügen Donald Trumps aufzudecken. Ganser
wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Vorgänger Trumps,
Barack Obama während seiner Amtszeit alleine 2016 stündlich drei Bomben
abwerfen ließ, während sein Nachfolger bisher noch keinen einzigen Krieg
angefangen habe.
Auf keines von Gansers Argumenten wurde eingegangen, sondern man
wischte sie mit der Bemerkung vom Tisch, Trump sei der unbeliebteste
Präsident aller Zeiten. Am Schluss wurde Ganser sogar als
Verschwörungstheoretiker hingestellt, der nicht die Wahrheit sagt.
Höchstwahrscheinlich wusste er vor der Sendung nichts von dem
geheimen Schulungsplan der Mainstreammoderatoren über den bereits im
Buch „Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen 2“ berichtet wurde.
Laut Insiderinformationen gibt es nämlich für die Spitze der
Moderatoren spezielle rhetorische Schulungen, wie mit Gästen umgegangen
werden soll, die eine systemkritische Haltung vertreten (z.B. Euro, EU, Trump, Flüchtlingskrise etc.).
Schwarze Rhetorik und geheime rhetorische Schulungen
Die nachfolgenden Punkte sollen Teil dieser speziellen rhetorischen Schulung sein:
– Die Motive des Kontrahenten müssen in Frage gestellt werden, so
dass der Zuschauer den Eindruck gewinnt, dass er nur von persönlichen
bzw. materiellen Vorteilen motiviert ist.
– Der Moderator hat empört zu reagieren, wenn bestimmte Personen bzw.
angesehene Gruppen angegriffen werden. In diesem Fall ist die
Diskussion über Tatsachen zu vermeiden und der Gegner in die Defensive
zu drängen.
– Egal welche Beweise der Talkgast liefert, er muss denunziert
werden, als verbreite er Gerüchte. Sollte der Kontrahent sich auf
Internet-Quellen beziehen, ist wie folgt zu verfahren: Sie müssen als
unseriös und als Verschwörung dargestellt werden.
– Sollte die Diskussion entgleiten, ist der Talkgast mit
inakzeptablen Gruppen in Verbindung zu bringen: Rechtsradikale,
Rassisten, Verschwörungstheoretiker und sonstige Fanatiker usw.
– Sollte der Kontrahent sich nicht rhetorisch einwandfrei ausdrücken können, ist ihm mangelnde Sachkenntnis zu unterstellen.
– Unbedingt muss die gesellschaftliche Position mit Glaubwürdigkeit gleichgesetzt werden, um Argumente zu entkräften.
– Sollte sich der Talkgast als zu hartnäckig in der Argumentation
zeigen, dann soll die Position des Gegners mit der Begründung entkräftet
werden, das Thema sei schon tausendmal durchgekaut und daher nicht der
Diskussion wert.
– Gegebenenfalls ist der Kontrahent so lange zu provozieren, bis er
emotionale Reaktionen zeigt. Daraufhin sollte er als nicht kritikfähig
dargestellt werden.
– Wie im Fall des 11. September 2001 soll darauf verwiesen werden,
dass große Verschwörungen pauschal unmöglich durchführbar sind, da viele
Menschen daran beteiligt sein müssten und die Sache nicht geheim
gehalten werden könnte.
– Sollte der Talkgast bei den vorstehenden Punkten noch standhaft bei
seiner Meinung bleiben, müssen von ihm Beweise verlangt werden, die er
nicht erbringen kann und jede offene Frage soll als argumentative
Bankrotterklärung gewertet werden.
Besonders auffällig ist, dass unbequeme Gäste in Talkshows permanent
unterbrochen werden. Nach dem oben aufgeführten Plan steht dahinter
ebenfalls ein System. Die Unterbrechung des Sprachflusses ist
vergleichbar mit einem Fahrradfahrer, der an der Ampel bremsen muss, um
dann wieder mühsam in den alten Rhythmus rein zu finden.
Durch die ständige Unterbrechung stauen sich unausgesprochene Sätze
unterbewusst auf und lassen den Talkgast immer angespannter und
unruhiger werden. Wie im Fall Ganser schön zu beobachten war. Emotionale
Ausraster werden so energetisch vorprogrammiert/provoziert, da das biologische
System immer mehr unter Druck gerät.
Die Sendung Arena vom 24.2.2017 mit Dr. Daniele Ganser. Der Artikel erschien zuerst auf www.macht-steuert-wissen.de von Heiko Schrang.